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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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Gegencheck vor und nickte. »Von der Juntavas beeinflusst, aber nicht kontrolliert.«
    Miri glotzte ihn an; jede Gemütsregung, die sich in ihren Augen oder auf ihrem Gesicht hätte widerspiegeln können, wurde vom Make-up verdeckt.
    »Was für ein Verstand – und der soll ausgelöscht werden.«
    Plötzlich spürte er, wie Gereiztheit in ihm aufstieg, und er runzelte die Stirn. »Möchtest du nicht endlich gehen und dir das Gesicht waschen?«
    Sie grinst. »Warum? Findest du, es wäre nötig?« Aber sie rappelte sich auf, das Kästchen in der Hand, und rauschte in ihr Zimmer. Val Con klappte den Deckel der Chora hoch und schaltete das Keyboard ein.
    Im Bad zog Miri die Ringer von den Fingern und entfernte die Ohrgehänge; zusammen mit der Halskette und dem Haarschmuck warf sie den ganzen klimpernden Talmi in das Rückgabefach des stummen Dieners. Ein Blick auf die Anzeigentafel verriet ihr, dass ihre Lederkleidung schon seit Langem gereinigt war, und der Overall teilte das Schicksal der schrillen Klunker. Sie schloss den Deckel, drückte auf die Rückgabe-Taste und stellte sich vor das Waschbecken.
    Es dauerte länger, die Schminke vom Gesicht abzukratzen, als sie aufzutragen – der Lidschatten klebte besonders hartnäckig auf der Haut –, doch schließlich kam ihr natürlicher Teint wieder zum Vorschein, und wenig später steckte sie ihren Haarzopf mit Nadeln zu einer adretten Krone fest.
    Sie schlüpfte in ihre weichen Ledersachen, die sich an ihren Körper schmiegten wie eine zweite Haut, schob die Füße in die Stiefel und knotete das schwarze Tuch um ihren Arm. Den Gürtel mit der eingearbeiteten Tasche nahm sie ins Schlafzimmer mit.
    Auf der Kante des zerwühlten Bettes hockend, griff“ sie nach dem Lackkästchen und drehte es in den Händen, als wolle sie damit jonglieren; mit schlafwandlerischer Sicherheit drückte sie nacheinander und in der richtigen Reihenfolge auf sieben Schlösser. Ein lautes Klicken übertönte die sanfte Melodie der Chora aus dem Nebenzimmer. Miri setzte das Kästchen ab und hob den Deckel.
    Sie öffnete die Gürteltasche und presste so lange gegen die hintere Seite, die zur Versteifung diente, bis sie das Geheimfach herausziehen konnte; das legte sie dann zur Seite.
    Der Box entnahm sie einen Schlüssel aus einem leicht phosphoreszierenden blauen Metall, ein schmales Bündel Papiere, einen schlecht geschliffenen Rubin von der Größe eines terranischen Viertel-Bits, eine mit einem Loch versehene Malachitscheibe und einen goldenen Ring, der für ihre Finger viel zu weit war und in dessen Fassung ein trüber Saphir steckte. Diese Sachen verstaute sie in dem Geheimfach des Beutels. Danach nahm sie das letzte Objekt aus dem Kästchen, betrachtete es stirnrunzelnd und wog es eine Weile in der Hand.
    Das indirekte Licht im Zimmer brach sich auf einem roten Schrägstrich, einer goldenen Linie und einem indigoblauen Feld. Sie drehte den Chip auf die andere Seite; die hellen Reflexe huschten über die glänzende Metalloberfläche und ließen die grob eingravierten Zeichen deutlich hervortreten. Wie sie es schon hundertmal getan hatte, seit dieses Artefakt in ihren Besitz gelangt war, fuhr sie mit den Fingern über die eingeritzten Symbole und versuchte, die fremdartige Schrift zu entziffern.
    Im Nebenzimmer summte die Kom-Einheit … einmal … zweimal. Miri steckte den Chip zwischen ihre anderen Schätze, schloss sie in dem Versteck ein und steuerte auf die Tür zu, während sie im Gehen den Gürtel anlegte.
    Val Con sprang auf die Füße und eilte beim zweiten Summton an die Kom-Konsole. Er stellte die Anlage so ein, dass derjenige, der mit ihm Kontakt aufzunehmen wünschte, nur den leeren Bildschirm sah und ging dann auf VERBINDEN.
    Seine Augenbrauen schossen in die Höhe, als er eine der vier Personen, die ihn am Abend zuvor gefangen genommen hatten, unten im Foyer stehen sah; dahinter reihten sich sechs weitere Leute auf. Er schüttelte den Kopf, um das befremdliche Gefühl loszuwerden, er erlebe gerade ein Déjà-vu.
    »Mr. Phillips?«, meldete sich der Mann, den er wiedererkannte.
    »Ja«, erwiderte Val Con und nahm die Fernbedienung in die Hand, die oben auf der Konsole lag.
    »Mr. Connor Phillips«, legte der Anführer des Trupps nach. »Ehemaliges Crewmitglied der Salene?«
    Val Con schlenderte quer durch das Zimmer zur Bar. »Es wäre zwecklos, dies abzustreiten«, sprach er in die Fernbedienung. »Ich war Lademeister auf der Salene. Mit wem spreche ich? Und was ist der Grund

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