Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin
aufhält. Vermutlich befindet sich das Mädchen in seiner Begleitung.«
»Jawohl, Sir«, erwiderte Charlie und bemühte sich mannhaft, sich seine Wut nicht anmerken zu lassen. »Wann werden Ihre Spezialisten voraussichtlich hier eintreffen, Sir?«
»In spätestens drei Stunden«, antwortete der Polizeichef. »Ich setze mich mit dem Kommandanten Ihres Postens in Verbindung und erstelle einen Zeitplan. Und Sie behalten den jungen Burschen im Auge. Womit, sagten Sie, beschäftigten sie sich, als Sie sie entdeckten?«
»Anscheinend wollen Sie einen Wagen mieten, Sir. Aber es kann eine Weile dauern, bis sie ein Fahrzeug finden, in das der Turtle hineinpasst.«
»Richtig. Äh … Officer?«
»Sir?«
Der Polizeichef musterte Charlie aufmerksamer, als diesem lieb war. »Geben Sie acht, dass die gesuchten Personen sich nicht einfach in einen Wagen setzen und losfahren. Wir möchten das Problem bereinigen, ehe der Junge noch jemanden verletzt.« Er beugte sich nach vorn, und sein Gesicht auf dem Schirm wurde größer. »Nur damit Sie Bescheid wissen – Charlie, nicht wahr?«
»Jawohl, Sir.« Charlie musste sich beherrschen, um die Video-Verbindung nicht zu kappen, und glotzte den Polizeichef aus großen, erstaunten Augen an.
»Tja, Charlie, ich weiß, dass Sie diesen Burschen für eine halbe Portion halten. Aber das Aussehen täuscht. Bei einem Raubüberfall in Mixla City hat er fünf Leute umgebracht. Sie in Reih und Glied aufgestellt und kaltblütig erschossen – einfach so.« Er schnippte mit den Finger. »Ein kleines Mädchen war dabei, gerade mal acht Jahre alt, Charlie.«
Charlie gab die von ihm erwarteten Reaktionen von sich.
»Seien Sie vorsichtig, aber verlieren Sie ihn nicht aus den Augen. Und denken Sie immer daran, dass er ein Liaden ist – diese Typen sind aalglatt, aber das wissen Sie ja.« Der Polizeichef nickte mit dem Kopf. »An die Arbeit, meine Herren.« Er beendete das Gespräch, und sein Bild verschwand.
Pete stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Ich wünschte, ich hätte daran gedacht.«
Der Polizeichef grinste, beugte sich vor und drückte auf einen Knopf, um eine Leitung mit dem Hauptquartier in Econsey herzustellen. »Nicht schlecht, wie? Mit ein paar gezielt ausgestreuten Schauermärchen kann man die meisten Leute beeindrucken, Peter.« Er runzelte die Stirn, als das Besetztzeichen ertönte, dann nahm er einen neuerlichen Anlauf.
»Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen sich bereit machen. Fünfzehn der besten dürften genügen. Ich stelle zwanzig Mixla-Cops zur Verfügung und zwanzig Cops von Econsey.« Die Leitung war immer noch nicht frei, und er gab seine Bemühungen auf. »In einer Stunde sollen sie hier antanzen. Geht das?«
»Das geht.«
Das dritte Auto kam in die engere Wahl. Der schmächtige Bursche beugte sich tief über den Motor; mit einer schmalen Hand hielt er sich am Kotflügel fest, damit er nicht kopfüber in den Motorraum purzelte. Mit der anderen Hand prüfte er Schläuche, kontrollierte Flüssigkeitspegel und stocherte in den unterschiedlichen elektronischen Geräten herum. Dies ging eine ganze Weile so, während der Ehrliche Al und Handler warteten, wobei Al an sich halten musste, um nicht vor lauter Verzweiflung die Hände zu ringen.
Endlich war der magere Kerl mit der Inspektion fertig; offenbar wusste er jetzt alles, was er wissen wollte. Er rutschte vom Kotflügel herunter und rieb sich die Hände an der Lederhose sauber.
»Der Motor funktioniert einwandfrei«, verkündete er, sich über Als Kopf hinweg an den Turtle wendend. »Für unsere Zwecke ist er leistungsstark genug.«
»Oh ja«, warf der Ehrliche Al beflissen ein. »Dieses Fahrzeug gehört zu einer früheren Baureihe, als man noch Wert auf Geschwindigkeit und Größe eines Wagens legte. Es ist nicht so neu wie die beiden anderen Autos, die ich Ihnen gezeigt habe, aber ein außerordentlich robustes Modell.«
Der Schmächtige lächelte. »Das Alter spielt in diesem Fall keine Rolle. Mir kommt es lediglich darauf an, dass es sich für unsere Zwecke eignet. Sie sehen ja, wie groß der T’caraisiana’ab ist. Die anderen Turtles aus der Gruppe sind ähnlich gebaut.« Mit einem Kopfnicken deutete er auf den Wagen. »Ich denke, dass wir mit diesem Fahrzeug gut bedient sind. Allerdings muss es noch ein paar weitere Eigenschaften aufweisen, ehe wir uns entschließen, es zu mieten.«
»Gewiss, gewiss!« Der Ehrliche Al strahlte. »Dieser Wagen ist ein Spitzenfabrikat. Etwas Besseres findet man kaum.«
Der
Weitere Kostenlose Bücher