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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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bereit, näherte sie sich dem Tablett und nahm die Sachen, die darauf standen, in Augenschein.
    Der Kanne entströmte Kaffeeduft; vorsichtig nahm sie den Deckel vom Teller und sah Brötchen, in Scheiben geschnittenes, gebratenes Fleisch und Eier.
    Zwischen der Kanne und der Tasse steckte ein Zettel.
    Mit Daumen und Zeigefinger pickte sie ihn heraus – ein in der Mitte gefaltetes, perlmuttweißes Blatt Papier mit dem Hotellogo. In einer kühnen Handschrift stand ihr Name darauf.
    Stirnrunzelnd faltete sie das Blatt auseinander, klappte das Messer mit einer lässigen Bewegung aus dem Handgelenk zusammen und schob es in ihren Gürtel.
    »Miri«, las sie, »ich bin mit Handler losgezogen, um ein Auto zu organisieren, und komme voraussichtlich am Nachmittag zurück. Dann begleite ich dich, wenn du Murph aufsuchst, und noch heute Abend brechen wir auf. Genieße das Frühstück.« Am unteren Rand des Blatts standen ein paar eckige Lettern eines fremden Alphabets, vielleicht seine Unterschrift.
    Miri fing an zu fluchen. Sie begann in Liaden, was ihr der Situation angemessen erschien, wechselte über zu Terranisch, wobei sie mit dem Aus-Dialekt anfing und sich der Reihe nach durch Yarkish, Russ, Chinest und Spanol arbeitete. Den zerknüllten Zettel warf sie auf das Tablett, dann schüttelte sie den Kopf und goss mit Schwung Kaffee in die Tasse.
    Während sie trank, tigerte sie wütend im Zimmer auf und ab; die leere Tasse stellte sie klirrend auf die Untertasse zurück. »Zur Hölle mit ihm!«, knurrte sie, nachdem ihre erste Wut verraucht war. Das Tablett mit dem sich abkühlenden Frühstück links liegen lassend, stapfte sie zur Tür.
    Edger und Sheather standen neben der Chora und unterhielten sich lautstark in ihrer Muttersprache. Sowie Edger Miri gewahrte, verstummte er und hob grüßend eine Hand.
    »Ich wünsche Ihnen einen guten Morgen, jüngste meiner Schwestern! Haben Sie gut geschlafen?«
    »Sehr gut«, erwiderte sie lächelnd. »Und Sie?«
    »Unsere Zeit zum Schlafen ist noch nicht gekommen«, erklärte Edger. »Aber lange wird es nicht mehr dauern, bis es so weit ist, gelegentlich muss ich gähnen. Nächsten Monat gönnen wir uns vielleicht ein kleines Nickerchen.«
    Miri blinzelte. »Ach.« Zu ihrer Rechten bewegte sich etwas; sie drehte sich um und sah Sheather, der angeschlurft kam. Er hielt den Kopf in einem unbequemen Winkel gesenkt, und mit der linken Hand bot er ihr etwas an.
    Verwundert nahm sie das Objekt entgegen. Es schien ein länglicher, dünner Umschlag aus einem sehr weichen, schwarzen Leder zu sein.
    »Das ist für die Klinge, die Sie gestern Abend bei sich trugen«, murmelte Sheather schüchtern. »Soviel ich weiß, bestehen diese Messer aus Metall, eine Substanz, die leicht rostet und ihre Schärfe verliert. Es ist wichtig, dass man derlei Artikel vor Beschädigung schützt. Ich bedaure, dass ich mein Geschenk nicht schon gestern Abend überreichen konnte, aber der jüngste Bruder meines Bruders hat uns nicht in seine Pläne eingeweiht.
    Bitte glauben Sie nicht, dass wir es an Höflichkeit vermissen lassen oder die Wahl unseres Bruders nicht billigen. Doch die hastigen Entscheidungen der Menschen bringen uns mitunter in Verlegenheit.« Er neigte seinen Kopf noch tiefer, und plötzlich begriff Miri, dass er sich bemühte, sich ihretwegen ein bisschen kleiner zu machen. »Wir wünschen Ihnen beiden alles Gute und lange, von der Sonne erwärmte Tage.«
    Sie war gerührt, obwohl sie nicht alles verstand, was er sagte. »Danke, Sheather. Da ist sehr aufmerksam von euch. Sie und Ihre Brüder waren immer sehr freundlich zu uns, und dass ihr irgendwann einmal unhöflich seid, kann ich mir gar nicht vorstellen.«
    »Wir danken Ihnen«, entgegnete Sheather. »Sie sollen wissen, dass wir Ihnen in Bewunderung und Zuneigung verbunden sind.« Nun richtete er sich wieder auf und trat den Rückzug an, wobei er um ein Haar die Omnichora umgeworfen hätte.
    Miri zog das Stock-Messer aus ihrem Gürtel. Geschmeidig glitt es in das weiche Lederfutteral, das sie an ihrer linken Hüfte befestigte.
    »Meine Schwester?«, ließ Edger sich vernehmen.
    Lächelnd wandte sie sich ihm zu. »Ja, älterer Bruder?«
    Er neigte sein Haupt. »Es wäre mir eine Ehre, wenn Sie mich zu Justin Hostros Geschäft begleiten würden. Heute sollen wir unsere Anzahlung für die Warenlieferung entgegennehmen, und aus diesem Grund begebe ich mich dorthin. Über Ihre Gesellschaft würde ich mich sehr freuen, denn es liegt auf der Hand, dass

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