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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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sehr! Aber wissen Sie – ich bin mir nicht sicher, warum ich überhaupt ein Geschenk bekomme, und ich mag es nicht, wenn zwischen uns eventuell Missverständnisse herrschen. Außerdem brauche ich ja nur meinen großen Mund aufzumachen und nachzufragen.«
    »Meine Schwester ist sehr weise«, verlautbarte Edger, als sie um eine Ecke bogen und beinahe zwei mit Juwelen behängte Damen umstießen, die ihnen Hand in Hand entgegenkamen.
    »Gern werde ich Ihre Frage beantworten«, fuhr Edger fort, den das Gerangel mitten auf dem Gehsteig nicht im Geringsten zu stören schien. »Wir haben Ihnen ein Geschenk überreicht, um Ihnen zu zeigen, wie sehr wir uns darüber freuen, dass unser Bruder Sie zu seiner Lebensgefährtin erwählt hat.«
    Miri zwinkerte verdutzt. »Von welchem Bruder sprechen Sie?«
    »Von dem jüngsten, den Sie ›zäher Bursche‹ nennen.«
    »Ach so.« Sie dachte darüber nach. »Edger, hat der zähe Bursche Ihnen gesagt, dass er mich – äh – heiraten will?«
    »Leider hat er sich nicht so explizit ausgedrückt, was ihm gar nicht ähnlich sieht. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass er lediglich nicht daran gedacht hat, weil er derzeit sehr beschäftigt ist mit seinem künstlerischen Projekt, vielleicht gar seine nächste Komposition plant.« Sie umrundeten die nächste Ecke, dieses Mal ohne einen Zwischenfall.
    »Erst gestern Abend wurde uns sein Vorhaben bewusst, als er Ihnen dieses in einem Stab versteckte Messer schenkte, das er bei sich trug, als er uns das erste Mal besuchte«, fuhr er fort. »Mit Sicherheit lag es nicht in seiner Absicht, uns durch sein Stillschweigen zu beleidigen, denn immerhin hat er sich dazu entschlossen, nach unserer Tradition zu heiraten, indem er Ihnen eine Klinge zum Geschenk machte. Wenn ich recht unterrichtet bin, dann ist es bei den Menschen üblich, vor der Hochzeit Edelsteine oder Schmuckstücke auszutauschen, was er dann später in unserem Beisein auch tat.«
    »Hmmm. Ist es rechtens, wenn sich jemand einen Lebenspartner nimmt, ohne irgendjemandem etwas davon zu erzählen … nicht mal der Person, mit der man die Ehe eingehen will?«
    Edger grübelte darüber nach. »Ich habe gehört, dass solche Dinge bei den Menschen vorkommen«, sagte er nach einer Weile. »Aber ich bin mir sicher, dass mein Bruder sich niemals so rüde benehmen würde, denn er hat ein freundliches Wesen und würde sich keiner Frau aufdrängen, die seine Aufmerksamkeit nicht wünscht.«
    Sie blieb stehen und starrte zu dem Koloss hinauf. Auch Edger hielt inne und blockierte den Verkehr. Die anderen Fußgänger mussten einen weiten Bogen um sie schlagen.
    »Er hat was?«, krächzte sie.
    »Mein Bruder besitzt ein weiches Herz«, erläuterte Edger, dessen sonst so dröhnendes Organ ungewöhnlich ruhig klang. »Er würde keinem Lebewesen ein Leid antun, das nicht sein eingeschworener Feind ist. Selbst mit unbeseelten Objekten geht er schonend um. Niemals würde er absichtlich jemandem einen Schaden zufügen. Ich habe gesehen, wie er mit einer Person geweint hat, deren Gefährte ermordet worden war; ich war dabei, als er in seinen Armen ein Baby wiegte, das beinahe größer war als er selbst. Ich halte es für ausgeschlossen, dass er Sie ohne Ihr Wissen und Ihr Einverständnis heiraten würde.«
    Es trat eine längere Stille ein, während der Miri die Augen geschlossen hielt und sich auf ihre Atmung konzentrierte. Das ist verrückt, verrückt, wiederholte andauernd eine Stimme in ihrem Kopf. Genauso verrückt wie die Sechs Diamanten.
    Über ihr grollte Edgers Stimme wie ferner Donner; sie öffnete die Augen und blickte zu ihm hoch.
    »Haben Sie denn einen anderen Eindruck von ihm gewonnen?«
    Sie streckte eine Hand aus und umklammerte zwei seiner drei Finger. »Ich glaube, so gut kenne ich ihn noch gar nicht, um mir ein Urteil über ihn bilden zu können«, erwiderte sie ernst. »Danke, Edger. Ich bin froh, dass wir uns ausgesprochen haben.«
    Er neigte sein massiges Haupt und ließ es zu, dass sie seine Finger festhielt. »Ich auch«, entgegnete er.
    »Das ist er!«, brüllte Pete und schlug dem Polizeichef auf die Schulter.
    Der Mann nickte und starrte auf den Bildschirm. »Er scheint es tatsächlich zu sein, Officer. Ich wiederhole noch einmal: Nähern Sie sich nicht dem Verdächtigen. Er ist äußerst gefährlich. Wir schicken Ihnen Spezialisten aus dem Hauptquartier. Beschatten Sie ihn unauffällig, aber ohne sich selbst in Gefahr zu begeben. Und stellen Sie fest, wo sich dieser Turtle

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