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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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lange Reihe scharfer weißer Zähne präsentierte. »Ich war davon ausgegangen, dass meine Verhandlungsposition besser ist, wenn ich dabei deinen Kopf in meinem Maul halte. Aber so funktioniert es auch.«
    Nico warf ihm einen entsetzten Blick zu und gab seine Worte nicht weiter.
    Monpress lehnte sich an die Steinwand und rieb sich nachdenklich den Bart; er bewies eine Ruhe, die in der Nähe von Geisterhunden gewöhnlich niemand zeigte. »Hund«, meinte er, »du kannst verstehen, was ich sage, richtig?«
    »Natürlich.« Gin schnaubte. »Menschliche Sprache ist die einfachste Form der Kommunikation.«
    Der Dieb lachte über Nicos Übersetzung. »Nun, wenn du bereit bist, Anweisungen zu befolgen, denke ich, dass wir zu einer Übereinkunft kommen können.«
    »Das hängt von den Anweisungen ab«, grollte Gin. »Wer seid Ihr überhaupt?«
    Das beantwortete Nico. »Er ist Elis Vater, und auch ein Dieb.«
    Gin warf ihr einen schiefen Blick zu. »Er riecht nicht im Geringsten wie Eli.«
    Nico gab auch diesen Kommentar an Monpress weiter, der lachte. »Ich nehme das als Kompliment. Ich bin Giuseppe Monpress, und ich habe viele Beschäftigungen. In den letzten paar Tagen war ich Experte für Mauerwerk und Antiquitäten-Sachverständiger. Heute Morgen war ich ein Dieb. Im Moment bin ich einfach nur ein Mentor, der versucht, seinen Schützling vor seinem eigenen Hochmut zu retten. Beantwortet das deine Frage?«
    »Auf umständliche Art«, knurrte Gin, nickte aber trotzdem.
    »Wunderbar«, erklärte Monpress. »Wie ich schon sagte, ich bin kein Magier, aber ich vermute, dass der Herzog von Fron einer ist. Und damit ist er auch derjenige, der die Stadt kontrolliert. Wenn es etwas gibt, was mein Aufenthalt in Fron mir verraten hat, dann, dass der Herzog alles innerhalb der Grenzen von Fron kontrolliert, egal wie trivial die Angelegenheit auch ist. Der Mann kennt das Wort ›delegieren‹ überhaupt nicht, geschweige dass er es versteht. Ich wäre nicht überrascht, wenn er einen persönlichen Vertrag mit jedem Pflasterstein in Fron geschlossen hätte. Diese Aufmerksamkeit fürs Detail hat ihn dorthin gebracht, wo er heute ist, aber es ist auch ein riesiges Handicap, das wir zu unserem Vorteil einsetzen werden. Seht her.«
    Er lehnte sich vor und fing an, mit einem von Josefs Messern die Umrisse der Festung in den festgestampften Erdboden zu ritzen. Josef hatte nicht einmal bemerkt, dass er das Messer an sich genommen hatte. »Wir werden eine Serie von Katastrophen inszenieren, von der jede einzelne die Aufmerksamkeit des Herzogs erfordert. Massenvernichtung scheint euren Fähigkeiten ganz gut entgegenzukommen, also denke ich, dass das kein größeres Problem darstellt. Während der Herzog die einzelnen Feuer löscht, werde ich Eli und die Spiritistin finden und befreien. Kannst du mir verraten, wo in der Festung sie sich befinden?«
    Gin nickte. »Sobald ich drin bin.«
    »Dann kommst du mit mir«, verkündete Monpress, nachdem er Nicos Übersetzung gehört hatte. »Sobald wir die erste Ablenkung gestartet haben, weist du mich in die richtige Richtung. Danach lenkst du die Aufmerksamkeit von mir ab, während ich die Befreiung ausführe, dann sorgst du für eine schnelle Flucht. Du kannst schneller laufen als ein Pferd, oder?«
    Gins breites Grinsen brauchte keine Übersetzung, also wandte sich Monpress an Nico und Josef. »Nach dem Ausbruch hängt alles von euch beiden ab. Euer Job ist es, genug Ärger zu machen, dass jeder Bericht über den Ausbruch in dem restlichen Lärm untergeht; gleichzeitig dürft ihr aber nicht zu viel riskieren, damit ihr nicht selbst zu Gefangenen werdet oder sterbt.«
    »Sollte kein größeres Problem sein«, meinte Josef. »Lasst mich nur das Herz holen, und ich schlage ein Loch von der Größe eines Fuhrwerks in diese Außenwand. Vielleicht sogar mehrere. Das sollte sowohl für Ablenkung sorgen als auch die Flucht leichter machen.«
    »Das überlasse ich ganz euch«, sagte Monpress, während er auf dem Plan ein Kreuz in der Nähe der Festungsecke zog, die dem Fluss am nächsten war. »Wir kommen hier raus, bei den Ställen, also schlagt euer erstes Loch in die nördliche Mauer. Wir treffen uns an der Nordgrenze von Fron wieder. Dort habe ich noch ein letztes Versteck. Nichts Besonderes, aber es sollte für einen einfachen Kleidungswechsel reichen. Soweit ich gesehen habe, endet der Einfluss des Herzogs an der Grenze von Fron, also müssen wir nur noch diese Linie übertreten, dann sind wir frei.

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