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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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während er ihn wie Gummi zog. Er konnte spüren, wie seine Sehnen sich dehnten und seine Knochen in unnatürlichen Winkeln knirschten, bis er die Zähne zusammenbeißen musste, um nicht zu wimmern. Der Herzog bemerkte es und bedachte Eli mit einem freundlichen Lächeln.
    »Wir können jederzeit aufhören«, erklärte er. »Sagt mir einfach nur, was ich wissen will, und schon ist es vorbei. Sonst wird der Schmerz stärker und stärker, bis Ihr in Ohnmacht fallt. Wenn das geschieht, dürft Ihr Euch eine Stunde erholen, und dann fangen wir wieder von vorne an. Denkt nur immer daran, dass Ihr die Situation vollkommen unter Kontrolle habt. Ein Zugeständnis, das ist alles, was es Euch kostet.«
    »Wisst Ihr«, presste Eli hervor und keuchte, als etwas in seiner Schulter ein schreckliches, knirschendes Geräusch erzeugte, »für jemanden, der behauptet, mich so lange studiert zu haben wie Ihr, kennt Ihr mich nicht besonders gut. Hättet Ihr besser aufgepasst, wärt Ihr beim Köder geblieben. Schikane macht mich nur noch sturer, und das Leben mit Josef hat mich Schmerzen gegenüber ziemlich gleichgültig werden lassen.«
    »Wir werden sehen«, sagte der Herzog und setzte sich wieder auf seinen Stuhl vor dem Fenster. »Ich kann warten.«
    Einen Moment später knackte etwas in Elis Schulter, und selbst seine zusammengebissenen Zähne konnten den Schrei nicht stoppen.

    »Tut mir leid, dass es hier so eng ist«, sagte der ältere Monpress, während er Josef eine Weinflasche und zwei nicht zueinanderpassende Tassen reichte. »Dieser Ort war nie dafür gedacht, mehr als eine Person zu verstecken.«
    »Wir saßen schon in schlimmeren Löchern«, gab der Schwertkämpfer zurück. Sie drängten sich in einem Speicher mit schrägem Dach; der so niedrig war, dass Josef sich krümmen musste, um überhaupt darunter zu passen. Nico und er saßen Schulter an Schulter auf der umwickelten Fenzetti-Klinge, während Monpress ihnen gegenüber im Schneidersitz auf der Falltür kauerte.
    Sie hatten es relativ mühelos zu seinem Versteck geschafft. Sobald Eli von den Soldaten gefangen worden war, hatten sich die Straßen fast vollkommen geleert. Jetzt warteten sie auf den Einbruch der Dunkelheit. Doch auch wenn das eigentlich der Plan war, konnte Josef das Gefühl nicht abschütteln, dass alles immer mehr aus dem Ruder lief. Zum einen hatten sie noch kein Signal von Eli erhalten. Wann immer er sich bisher hatte fangen lassen, er hatte ihnen immer irgendein Signal geschickt. Diesmal jedoch gab es nichts in der Art. Es konnte daran liegen, dass Eli die Geister von Fron nicht so bezirzen konnte wie gewöhnlich, aber Josef hatte trotzdem ein schlechtes Gefühl bei der Sache.
    Währenddessen hielt sich Monpress beschäftigt. Er hatte bereits seine seriöse Kaufmannskleidung abgelegt und sich stattdessen etwas angezogen, das für Josef wie ein labbriger schwarzer Pyjama aussah. Der Stoff legte sich an Dutzenden Stellen übereinander und wurde mit einem komplizierten System aus Schnallen am erstaunlich schlanken Körper des alten Mannes gehalten. Sobald er angezogen war, fing Monpress an, mit stiller Effizienz, die sogar Josef beeindruckte, verschiedene Werkzeuge in versteckten Taschen zu verstauen. Zusätzlich zu zwei kleinen Messern waren es gebogene Haken, Zangen, Nadeln und andere Metallobjekte, die Josef aus Elis Diebeswerkzeug kannte, aber nicht benennen konnte. Monpress wickelte gerade seine Füße in gepolsterte Stoffstreifen, als Josef die Geduld verlor und ihn fragte, was er da tat.
    »Ist das nicht offensichtlich?«, fragte Monpress. »Ich habe viel Zeit darauf verwendet, Eli vor Ärger zu bewahren. Und doch sitzt Eli jetzt im Gefängnis, und ich befinde mich in einem Speicher, ohne für meine Mühe auch nur ein wertvolles Stück vorweisen zu können. Also werde ich das Einzige tun, das meinen Verlust einigermaßen auszugleichen vermag: Ich werde Eli befreien.«
    »Wartet«, sagte Josef. »Macht Euch keine Mühe. Sobald es dunkel ist, hole ich das Herz. Und dann befreie ich Eli einfach.«
    Monpress musterte ihn skeptisch. »Ihr wollt mit nur einem Schwert gegen eine ganze Armee antreten?«
    »Nein«, antwortete Josef. »Das Schwert ist für die Mauer. Um gegen einfache Soldaten zu kämpfen, brauche ich das Herz nicht.«
    »In der Tat?« Monpress lachte leise. »Ich hoffe, es macht Euch nichts aus, wenn ich es auch auf meine Art versuche? Nur zur Abwechslung?«
    »Tut, was Ihr nicht lassen könnt«, brummte Josef. »Was auch immer passiert,

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