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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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jetzt noch davon fernzuhalten, nachdem er bereits mit Öl durchtränkt war. »Was für ein schreckliches Chaos.«
    Schreckliches Chaos war noch hübsch ausgedrückt. Vollkommen im Arsch traf das Ganze viel besser, oder auch absolut grauenhaft. Eli verschränkte die Arme über der Brust. Sie taten schrecklich weh, genauso wie seine Beine, doch er biss die Zähne zusammen. Er hasste Schmerzen. Er hasste es auch, gefangen zu sein, aber diesmal konnte er niemanden dafür verantwortlich machen außer sich selbst. Er dachte an die Worte des Herzogs in der Bibliothek zurück, bevor die Schmerzen zu heftig geworden waren. Er war vorhersehbar geworden. Wie oft hatte er sich fangen lassen? Vielleicht ein Dutzend Mal in fünf Jahren? Zwei Dutzend Mal? Er schüttelte den Kopf. Viel zu oft, das war sicher.
    »Du wirst träge«, murmelte er in der Dunkelheit. »Träge und vorhersehbar.«
    Es auszusprechen sorgte nur dafür, dass er sich noch schlechter fühlte, aber er versuchte immer, ehrlich mit sich selbst zu sein. Oberste Regel der Diebeskunst: Wenn man sich selbst gegenüber nicht ehrlich sein konnte, würde man nie jemand anderen an der Nase herumführen. Er rollte sich herum und ignorierte die schrecklichen Krämpfe in seinem Rücken. Dem Herzog zu sagen, was er wissen wollte, war indiskutabel. Selbst wenn er um etwas Einfaches gebeten hätte, war Eli kategorisch gegen Tyrannen. Wieder drehte er sich in dem Bemühen, eine Stellung zu finden, in der er sich nicht fühlte, als würde er etwas zerquetschen, was an diesem Tag schon viel zu oft zerquetscht worden war. Auf keinen Fall konnte er noch eine Runde der Befragung durch den Herzog durchstehen. Er musste entkommen. Er musste einfach. Er würde sich auch sofort dranmachen, sobald sich Atmen nicht mehr anfühlte, als müsste er Messer schlucken.
    Eine Weile später lag er immer noch einfach dort, hin- und hergerissen zwischen dem Drang, sich zu bewegen, und dem Wunsch, diesen Drang zu ignorieren. Da entdeckte er einen Lichtschein. Durch seine geschlossenen Lider erschien ein Rot, aber als er die Augen aufriss, war das Rot verschwunden. Stattdessen erstrahlte der vorher stockdunkle Raum jetzt in einem kühlen, grauen Licht. Auch das kratzige Stroh unter ihm war verschwunden, und stattdessen lag er auf einer weichen, nachgiebigen Oberfläche. Ohne Vorwarnung berührte eine sanfte, kühle Hand sein Gesicht, und Eli keuchte, weil die kühlen Finger eine brennende Spur über seine Haut zogen.
    Gerade, als er gedacht hatte, die Sache könnte nicht noch schlimmer werden!
    Was?, lachte eine wunderbar musikalische Stimme hinter ihm. Keine Begrüßung?
    »Hallo«, stieß er durch die zusammengepressten Zähne hervor. »Was tust du hier?«
    Brauche ich eine Ausrede? Weiße Hände, fahler als frisch gefallener Schnee im Mondlicht, glitten über seine Brust und blieben über seinem Herzen liegen. Es schmerzt mich tief, dich in Schwierigkeiten zu sehen, Liebster. Braucht Liebe einen Grund, um demjenigen zu Hilfe zu kommen, den sie schätzt?
    Durchdringende Trauer schwang in ihrer Stimme mit. Eli fiel nicht einen Moment darauf herein.
    Die Dame seufzte, als er nicht antwortete. Dann glitten ihre Finger über Elis verletzten Körper und hinterließen bei jeder Berührung ein Brennen. Sieh dir nur an, was dieser Mann meinem wunderschönen Jungen angetan hat . Jetzt lag Wut in ihrer Stimme, kalt und scharf. Sprich nur ein Wort, und ich werde dich rächen . Öffne dich, zeig diesen gemeinen Geistern, wem du gehörst, und die Stadt wird dich verehren, wie es dir gebührt .
    »Ich gehöre niemandem«, sagte Eli. »Und ich will deine Hilfe nicht.«
    Die wandernden Hände erstarrten, und plötzlich fühlte er, wie er herumgewirbelt wurde. Eine schreckliche Macht warf ihn auf die Knie zu Boden, sodass er zu ihr aufsah, während sie vor ihm stand, beängstigend in ihrer Herrlichkeit. Absolut glatte Haare flossen über ihre wohlgeformten Schultern, über ihren wunderbaren Körper, bis auf den Boden, wo sie über die Steine glitten wie Flüsse im Mondlicht. Ihre Augen waren vollkommen weiß, ihre Iriden nur gekennzeichnet durch ein silbernes Leuchten unter den weißen Wimpern. Sie war nackt, aber ihre Nacktheit war nicht im Geringsten beschämend. Neben ihrem unmenschlichen Weiß war es Eli, der sich entblößt fühlte.
    An jeder Stelle, die ihr Licht berührte, erwachten die Geister, egal, wie klein und unbedeutend sie waren. Kaum waren sie wach, begannen sie, die Dame zu verehren. Die Steine, das

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