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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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Ringen zu, hielt aber sofort inne, als sie das vertraute Zischen von Flammen hörte. Hern war aufgestanden, und um seine Hand flackerte blaues Feuer.
    »Du vergisst dich, Miranda«, sagte er mit einem breiten Grinsen. »Du bist in meinem Turm, auf meinem Land. Du bist machtlos, geisterlos, gefangen. Du befindest dich kaum in der Position, Forderungen zu stellen.«
    Die Flammen loderten in langen drohenden Wellen um seine Finger. Das war genau das, worauf Miranda gewartet hatte. In einer einzigen geschmeidigen Bewegung warf sie den Eimer auf ihn. Hern blieb kaum Zeit zu verstehen, was geschehen war, bevor ihn der Eimer und das Wasser darin auch schon direkt auf der Brust trafen. Die Flammen an seinen Händen verloschen, und Hern schrie, sprang zurück und fiel dabei über seinen schweren Stuhl.
    Es war nur ein kleines Ablenkungsmanöver, doch es reichte aus. Kaum hatte der Eimer ihre Hände verlassen, rannte Miranda auf ihre Ringe zu. Als Hern wieder auf die Füße gekommen war, hielt sie die Kiste bereits in den Händen. Mit einem wütenden Aufschrei warf Hern seinen Arm nach vorne, und ein Feuerstrahl schoss aus seiner Hand.
    Miranda presste die Kiste gegen ihre Brust, während sie hinter eine lange Couch sprang, die mit einem Seidenstoff in Gold und Blau bezogen war. Das Feuer stoppte nur Zentimeter vor dem Sofa, und Miranda grinste. Sie hatte gewusst, dass Hern niemals seine hübschen Möbel riskieren würde, nicht einmal, um sie zu erwischen. Dieses Zögern würde sie zum Sieg führen. Sie sah auf die Kiste in ihren Händen. Sie war klein, ungefähr so groß wie eine Hutschachtel, und sie konnte fühlen, wie ihre Ringe darin umhersprangen und sich gegen das Holz warfen, um sie zu erreichen.
    Miranda kontrollierte das Schloss, aber es war riesig, schwer und befand sich im Tiefschlaf – genauso wie die Scharniere und das Holz selbst. Trotzdem, dachte sie mit einer Grimasse, es gab einfach keinen Grund mehr, subtil zu sein. Mit einer geflüsterten Entschuldigung in Richtung Kiste schloss Miranda die Augen und öffnete ihren Geist. Macht überschwemmte sie. Sie nahm die wogende Welle und schärfte den rohen Magierwillen zu einer nadeldünnen Spitze, die sie durch den Spalt des Deckels zu ihren Geistern ins Innere stach.
    Sobald die Macht auf ihre Ringe traf, fühlte sie ein antwortendes Aufwallen ihrer eigenen Macht. Die Kiste in ihren Händen löste sich in einer Explosion von Splittern auf, als Durn, ihr Steingeist, aus seinem Ring sprang. In einem Augenblick hatte er sich zu voller Größe erhoben. Den Rest ihrer Ringe hielt er sanft in einer riesigen Hand. Vor Erleichterung fast schluchzend nahm Miranda ihre Geister entgegen und schob sie sich zurück auf ihre Finger. Sie zitterte, als sich beim Kontakt mit ihrer Haut die Verbindungen wieder öffneten. Durn stand Wache, bis auch der letzte Ring wieder an seinem Platz war. Dann, mit wachen, vor Wut blitzenden Ringen an ihren Händen stand Miranda wieder auf und stellte sich dem Mann, der für all das verantwortlich war.
    Hern allerdings war bereit. Er stand am anderen Ende des Raums, seine Ringe leuchteten wie kleine Sonnen, und auf seinem Gesicht lag ein ruhiger, konzentrierter Gesichtsausdruck.
    »So«, sagte er. »Also ist es so weit gekommen.«
    »Du warst derjenige, der angefangen hat«, knurrte Miranda. Sie stand hoch aufgerichtet neben Durns schwerfälliger Gestalt. »Wenn du jetzt zu viel Angst hast, es auch zu Ende zu bringen, hättest du diesen Prozess erst gar nicht anstrengen sollen.«
    »Oh, ich mache mir keine Sorgen um den Ausgang«, höhnte Hern und hob seinen Arm, sodass Miranda nicht nur seine Ringe, sondern auch die glitzernden Armbänder an seinen Handgelenken sehen konnte. Ihre Juwelen blitzten ebenfalls vor unterdrückter Macht. »Du magst ja Banages Schützling sein, aber ich bin der ältere Spiritist, erfahrener und Meister einer größeren Anzahl Geister. Nein, ich weiß ganz genau, wie das hier enden wird. Es tut mir nur leid, dass ich dich wahrscheinlich töten muss, aber das scheint mir der einzige Weg, dich wirklich auszuschalten.« Er seufzte. »Ich hatte mich so darauf gefreut, dich in Schande vor Banage und den Hof zu führen, aber an diesem Punkt nehme ich, was ich kriegen kann. Allerdings«, auf seinen Lippen erschien ein schmales, hasserfülltes Lächeln, »kann ich nach deinem Tod wahrscheinlich dir diese ganze Versklavungsgeschichte anhängen, nachdem du ja nicht mehr da sein wirst, um dich zu verteidigen. Also hat die

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