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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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und die anderen Geister vor der Versklavung zu schützen.«
    »Er hat einen Geist, der mächtig genug ist, um sich dem Herzog zu widersetzen?«, schnaubte Gin.
    »Normalerweise würde ich das mit Nein beantworten«, sagte Miranda. »Aber er hat im Moment denselben Vorteil wie wir, nämlich dass der Herzog genug damit zu tun hat, seine eigenen Geister herunterzuprügeln. Deshalb ist die Versklavung nicht stark genug, um großen Einfluss auf die Diener eines Spiritisten zu haben.«
    Gin kauerte sich hin und schnupperte an der Stelle, wo der rohe Stein auf die gepflasterte Straße traf. »Reicht es bis ganz unten?«
    »Das muss es wohl«, sagte Miranda, während sie mit den Fingern auf den Stein trommelte. »Ich würde ihn nur ungern aufbrechen, aber ich sehe nicht, wie wir sonst reinkommen sollen. Natürlich« – sie öffnete ihren Geist ein wenig und legte ein wenig warnende Macht in ihre Stimme – »empfinde ich im Moment nicht besonders viel Mitgefühl für Geister, die bereitwillig Hern dabei helfen, meine Geister zu vernichten.«
    Der Stein zitterte, dann erzeugte etwas hoch über ihm im Turm ein tiefes, knirschendes Geräusch. Eine Sekunde später bildete der glatte Fels vor ihnen eine Öffnung, die gerade groß genug für Miranda war.
    Miranda und Gin wechselten einen kurzen Blick, dann setzte sich der Geisterhund bestimmt auf die Straße.
    »Nein«, sagte er. »Da könnte genauso gut noch ein Schild mit der Aufschrift ›Falle‹ in leuchtenden Buchstaben erscheinen. Du gehst nicht rein. Besonders nicht ohne mich.«
    Miranda stemmte die Hände in die Hüften. »Wer hat erklärt, dass wir uns an unseren Plan halten?«
    »Dieser Plan beinhaltete nicht, dass du dich Hern allein in seinem eigenen Revier stellst«, knurrte Gin. »Du könntest ihm genauso gut das Messer reichen, das er dir in den Rücken stoßen soll.«
    Miranda musterte die Öffnung. Dahinter sah sie nichts als absolute Dunkelheit, doch zum ersten Mal seit dem Moment am Fluss fühlte sie durch ihre Verbindung einen Hauch ihrer Geister. Sehr schwach, aber vorhanden, und damit war ihre Entscheidung getroffen.
    »Halt Wache, Gin«, bat sie ihn und wandte sich dem Turm zu. »Wenn du seltsame Geräusche aus der Festung hörst, geh und hilf Eli.«
    Gin hob die Pfote und ließ sie auf den Saum ihres Rockes fallen, um ihn auf dem Pflaster festzuhalten. »Welchen Teil von ›du gehst da nicht rein‹ hast du nicht verstanden?«
    Miranda holte tief Luft und drehte sich zu dem Hund um. Das war keine Karte, die sie oft ausspielte, aber manchmal trieb Gin seine Beschützerrolle einfach ein wenig zu weit.
    »Gin«, sagte sie steif. »Sie sind meine Geister, genauso wie du. Lass mich frei.«
    Es war ein Befehl, keine Bitte, und Gin musste ihr gehorchen, auch wenn er offiziell kein gebundener Geist war. Langsam, widerwillig hob er seine Pfote, und Miranda schlüpfte durch die Öffnung in den Turm.
    Als sie den Eingang erreicht hatte, hielt sie an und sah über ihre Schulter zurück. »Ich werde es wiedergutmachen, alte Promenadenmischung«, sagte sie. »Versprochen.«
    »Wenn du da jemals wieder rauskommst«, knurrte Gin und wandte den Blick ab, »werde ich dich beim Wort nehmen.«
    Miranda lächelte, dann drehte sie sich um und verschwand m Fels, der sich hinter ihr sofort wieder schloss.
    Herns Turm erinnerte Miranda eher an eine reiche Stadtvilla als an die Arbeitsstätte eines Spiritisten. Das Innere bestand fast ausschließlich aus poliertem Holz, die Steinwände waren mit geschmackvollen, teuren Wandbehängen, Ölgemälden und feinem Porzellan ausgestattet. Kleine Öllampen brannten in der Dunkelheit und verbreiteten gerade genug Licht, um den eleganten Fluren eine klaustrophobische Aura zu verleihen. Die Lampen führten in gerade Linie zur Treppe und zeigten damit den offensichtlichen Weg zu Hern. Alle anderen Wege waren durch schwere Türen blockiert, bei denen Miranda nicht einmal versuchte, sie zu öffnen. Sie war bereits in die Falle getappt; sie konnte es genauso gut einfach zu Ende bringen. Auf jeden Fall befanden sich ihre Ringe oben. Inzwischen fühlte sie sie deutlich, und diese Verbindung zog sie zur Wendeltreppe in den ersten Stock des Turms.
    Als sie den Fuß der Treppe erreichte, entdeckte sie etwas, was sie innehalten ließ. In der Schräge unter der Treppe war eine kleine Pumpe eingebaut. Eimer und Kleidung waren ordentlich daneben aufgestapelt, und unter der Pumpe stand ein großer Eimer voller Seifenwasser, den wahrscheinlich Herns

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