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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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Blitz unglaublich gefährlich. Im besten Fall war es eine schrecklich schmerzhafte Erfahrung für den Geist; im schlechtesten Fall würde es Skarest für immer zerstreuen.
    Hern bemerkte ihr Zögern und ergriff die Gelegenheit. »Genug!«, sagte er. »Dieser Blitz ist dein letzter Geist, außer du willst auch noch deinen winzigen Moosgeist in den Kampf werfen. Ich dagegen fange gerade erst an. Ich habe bereits gezeigt, dass ich alles kontern kann, was du mir entgegenwirfst. Wenn wir weitermachen, werde ich anfangen müssen, deine Geister einen nach dem anderen zu zerstören, angefangen mit diesem Steinhaufen.«
    Während er sprach, packte die riesige Faust Durn fester, und der Steingeist gab ein knirschendes, schmerzerfülltes Geräusch von sich. Miranda biss die Zähne zusammen, aber sie senkte weder ihre Hand, noch rief sie den Blitz zurück, der über ihre Finger tanzte. Hinter seiner Wasserwand zog Hern eine Augenbraue hoch.
    »Wirf ihn auf mich«, sagte er, »und dein kleiner Blitzgeist wird verpuffen, bevor er auch nur zehn Schritte weit gekommen ist.« Er verschränkte die Arme über der Brust. »Das weißt du, und trotz deiner Pose wirst du nicht schießen. Ich lasse deinen Bluff auffliegen, Miranda Lyonette. Am Tag deines Prozesses warst du bereit, alles zu opfern, um deine Geister zu retten. Du wirst jetzt nicht riskieren, einen von ihnen zu töten, nur um mich zu erwischen. Senk deine Hände, dann lasse ich deinen Steingeist am Leben.«
    »Tut es nicht, Herrin«, rief Durn, während er sich gegen den Halt des größeren Steingeistes wehrte. »Ihr habt für uns gekämpft; wir werden für Euch kämpfen!«
    »Der Stein hat recht«, knisterte Skarest. »Du bist gekommen, uns zu finden, und das wussten wir immer. Wir werden nicht diejenigen sein, die dich enttäuschen. Wirf mich.«
    »Nein«, flüsterte Miranda. »Hern hat recht; du wirst sterben. Wir werden einen anderen Weg finden.«
    »Wir brauchen keinen anderen Weg«, knisterte der Blitz. »Sieh dir das Wasser an. Der Geist, den er als Schild benutzt, zittert. Auch wenn es mir wehtun wird, das Wasser zu treffen, das Wasser wird doppelt so viel Schmerzen empfinden.«
    Miranda musterte Herns Wasserschild. Und tatsächlich, die Oberfläche bebte, sodass Herns Gesicht hinter ständigen, verängstigten Wellen lag. Ihre Hand knisterte. Skarest sammelte Kraft. Offensichtlich hatte er vor, zuzuschlagen, ob sie den Befehl gab oder nicht, und so beschloss Miranda, ihm zu vertrauen. Sie konzentrierte sich auf ihren Blitzgeist, ließ ihre Macht durch die Verbindung zu ihm gleiten, bis er so hell wurde, dass sie ihn kaum ansehen konnte. Hern musste es gespürt haben, denn seine selbstgefällige Miene verblasste. Aber es war zu spät. In einem blendend grellen Lichtstoß und ausgestattet mit schrecklicher Macht, schickte Miranda Skarest los.
    Dann ging alles unglaublich schnell. Skarest raste in Tausenden kleinen Bögen aus dünnen Blitzarmen auf Hern zu. Hern hob seine Hände, um das Wasser zu stützen, doch dann, einen Moment, bevor der Blitz seinen Geisterschild traf, verschwand die Wand aus Wasser. Sie ließ sich in einem plätschernden Band zu Boden fallen, sodass Hern offen und ungeschützt dastand. Ihm blieb keine Zeit, einen anderen Geist zu rufen, keine Zeit, dem Blitz auszuweichen, keine Zeit, um irgendetwas anderes zu tun, als dem weiß glühenden Bogen ungläubig entgegenzustarren, bevor Skarest ihn mitten in die Brust traf.
    Ein lauter Knall ertönte, und Hern wurde in hohem Bogen gegen die Steinwand hinter sich geworfen. Einen Moment, nachdem Skarest zu Miranda zurückgekehrt war, erklang ein ohrenbetäubender Donner. Jetzt, da Herns Macht unterbrochen war, befreite sich Durn aus der riesigen Steinfaust, die ihn umklammerte, schlug dabei die Hand zu Kies und stellte sich wieder neben Miranda.
    So von ihren Geistern gedeckt, wich Miranda nicht von der Stelle, den Blick auf Hern gerichtet. Doch der andere Spiritist bewegte sich nicht. Überall um sie herum erzitterte der Turm, als der Steingeist sich löste und ein Strom aus Sand in den Kristall um Herns Hals zurückkehrte. Und immer noch bewegte er sich nicht.
    »Hast du ihn umgebracht?«, flüsterte Miranda und sah auf ihren Blitzschlag hinunter.
    »Nein.« Skarest klang sehr selbstgefällig. »Aber er wird noch eine Weile nicht aufstehen.«
    Miranda atmete einmal tief durch, dann ging sie vorsichtig zu Hern. Sie kniete sich neben ihn, um ihn dann sanft umzudrehen. Seine Brust war verbrannt, aber nicht

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