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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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gesagt hat.«
    Josef umklammerte ihre Schultern. »Nico, was ist los?«
    Das Mädchen wandte den Blick ab. »Das erkläre ich dir« – sie atmete schwer – »später.«
    Und dann wurde sie bewusstlos. Der Mantel glitt über ihren Kopf, verhüllte sie vollkommen und ließ Josef allein und verwirrt zurück.
    »Mächte«, murmelte er. Das wurde schlimmer und schlimmer. Nico war nur noch ein Bündel, er hatte keine Ahnung, was vor sich ging, und zu allem Überfluss hatte er seinen Teil im Plan des älteren Monpress nicht erfüllt, der, wenn er die lauter werdenden Geräusche draußen richtig deutete, nicht besonders gut lief.
    Keine andere Wahl, dachte er, während er aufstand. Er musste Eli finden. Wenn irgendwer ihm sagen konnte, was mit Nico nicht stimmte, und ihnen aus der Patsche helfen konnte, dann war es Eli. Also machte sich Josef an die Arbeit. Mit einem Leinentischtuch aus einer der zersplitterten Kisten wischte er Steds Blut vom Herzen und band es sich über den Rücken. Nachdem das Schwert seinen Platz gefunden hatte, atmete er tief durch und wappnete sich für die tiefe Erschöpfung, die ihn danach immer überfiel. Doch selbst als seine Hand das Heft freigab, fühlte er sich noch wie vorher. Müde, zerschlagen, aber nicht schlimmer als zu dem Zeitpunkt, als er das Schwert noch gehalten hatte. Die Klinge machte es sich selbstgefällig auf seinem Rücken bequem, und Josef zog die Augenbrauen hoch. Was auch immer an diesem schwarzen Ort geschehen war, es hatte mehr erreicht, als ihn nur seinem Schwert näherzubringen. Ihre Partnerschaft hatte sich verändert; da war er sicher, auch wenn ein tieferes Verständnis dieser Veränderung warten musste, bis er mehr Zeit hatte.
    Als Nächstes holte er sich die Fenzetti-Klinge aus der Ecke, in die sie gefallen war, und legte sie sich über die Schulter; schließlich wusste er genau, was er sich anhören müsste, sollte er sie vergessen. Und zuletzt hob er sanft das schwarze Bündel hoch, das Nico war, und drückte es gegen seine Brust. Mit langsamen Schritten, um Nico nicht zu viel zuzumuten, ging Josef zur Tür des Lagerhauses, die wie durch ein Wunder noch ganz und unberührt war. Er öffnete sie mit einem schnellen Tritt, der sie aus den Angeln schleuderte, und trat in die Nacht hinaus. Nico eng an die Brust gedrückt, rannte er über die einzige verbleibende Brücke über den jetzt seltsamerweise leuchtenden Fluss. Sanfter, kalter Regen fiel auf seine Schultern, und in der Ferne konnte er Leute schreien hören, doch die Straßen vor ihm waren dunkel und leer. Gewöhnlich hätte ihn das misstrauisch gemacht, doch im Moment hatte es Josef viel zu eilig, um sich mit Bedrohungen zu befassen, die er nicht sehen konnte. Stattdessen lief er schneller, immer auf die Festung zu, wo Eli sich am wahrscheinlichsten aufhielt.
    Er hoffte nur, dass der Dieb noch am Leben war, um ihnen zu helfen.

Kapitel 22

    G in rannte mit Miranda auf dem Rücken durch die stillen, regennassen Straßen von Fron. Die Stadt um sie herum duckte sich, niedergedrückt vom Willen des Herzogs. Miranda wurde allein von diesem Anblick schlecht, aber trotzdem ignorierte sie es so gut wie möglich. Im Moment war es ihre Pflicht, ihre Ringe zurückzuholen; dann konnte sie Eli dabei helfen, den Herzog auf seinen Platz zu verweisen … zumindest, wenn man davon ausging, dass der Dieb überhaupt vorhatte, seinen Teil der Abmachung einzuhalten.
    Sie sah über die Schulter zum Fluss zurück, und Gin knurrte. »Denk nicht mal dran«, sagte er, während er noch schneller lief. »Wir haben unseren Plan, und daran halten wir uns. Wenn wir jetzt anfangen zu zweifeln, werden wir weder die Stadt noch deine Geister retten.«
    Miranda nickte und ließ ihn laufen. Herns Turm stand am nördlichen Ende der Stadt, ein überladener Steinturm, umgeben von Stadtvillen. Oder zumindest hatte er am Nachmittag noch so ausgesehen. Als sie am Ende der hübschen kleinen Straße anhielten, die auf Herns private Unterkunft zuführte, erwartete sie keine elegante Architektur, sondern eine grobe Nadel aus rohem Stein. Gin kam schlitternd zum Stehen, und Miranda sprang ab, um sich das Ganze genauer anzusehen. Herns Turm sah aus, als wäre ein Steinbrocken darauf gefallen. Miranda näherte sich, legte eine Hand an den Stein und riss sie sofort mit einer Grimasse wieder zurück.
    »Es ist Herns Steingeist«, sagte sie und schüttelte die Hand aus, die der Stein gebissen hatte. »Er hat sich wie ein Schild um den Turm gewickelt, um sich

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