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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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erhält.
    Und mal sind es die Vergessenen, die zurückkehren.
    Epokryphen der Schöpferin,
Buch des Kommenden Todes, 1–10

Ishím Voróo (Jenseitiges Land), siebzehn Meilen vom Nordpass und dem Steinernen Torweg entfernt, 4371. Teil der Unendlichkeit (5199. Sonnenzyklus), Sommer
    Der Dämon erschien nicht.
    Es waren mehrere Momente der Unendlichkeit vergangen, seitdem Sinthoras das Lied gesungen hatte, doch das Nebelwesen ließ sich nicht blicken.
    Die Albae, die Caphalor zum Spähen in den Tunnel der Räuber gesandt hatte, kehrten nicht mehr zurück, und so entschieden die Nostàroi, den Gang einstürzen zu lassen, ehe eine weitere Abteilung der Unterirdischen auftauchte und sie mitten in den Vorbereitungen zum Angriff überraschte.
    Sinthoras hatte die ersten Wurfmaschinen hinauf auf die Plattform am Pass schaffen lassen und ging mit den Anführern ihrer Verbündeten den Schlachtplan durch, während Caphalor die letzten Übungen mit den Sturmleitern an den Berghängen überwachte.
    Toboribar sah auf das Modell, das einen Nachbau der Torwegs und der Umgebung zeigte. »Ich halte es für gewagt, den Angriff zu führen, ohne noch mehr von den großen Wesen dabeizuhaben«, meinte er. »Gut, wir haben genügend Leute, aber wenn die Unterirdischen kochendes Pech und glühende Schlacke auf uns regnen lassen, können unsere Verluste höher sein, als wir Nachschub nach vorne bringen.«
    »Deswegen decken die Katapulte die Wehrgänge mit flüssigem Feuer ein«, versuchte Sinthoras die Bedenken des Óarcos zu zerstreuen. »Ihr klettert hinauf, erledigt die Wachen und sichert die Riegel.«
    »Wann kommt der Dämon?«, fragte Lotor fordernd. »Sollte ernicht von Anfang an dabei sein?«
    »Er ist auf dem Weg«, wich der Alb aus, dem die mäkelnden Stimmen allmählich zu viel wurden.
Tut einfach, was man von euch verlangt.
»Er sammelt Kraft, um uns noch mehr von Nutzen sein zu können.«
    »Das höre ich gern   – wenn dem so ist«, erwiderte der Barbarenfürst. »Ich möchte nicht behaupten, dass Ihr lügt, Nostàroi. Doch ich traue magischen Wesen nicht sonderlich. Meine Furcht ist, dass es sich der Dämon inzwischen anders überlegt hat.«
    »Ja«, tönte die Strategin der Riesen von oben herab. »Aber der Nostàroi hat versprochen, dass der Dämon kommt.«
    »Er kann uns viel versprechen, wenn dieses Nebelding dennoch macht, wonach ihm der Sinn steht«, warf Toboribar ein. »Dabei brauchen wir ihn, um die Macht des Portals zu brechen und die Riegel zu öffnen. Oder?«
    Sinthoras spürte, dass die Stimmung unter den Anführern kippte. Sie saßen schon viel zu lange am Fuß des Grauen Gebirges. Sie wollten losschlagen und den versprochenen Sieg erringen, Tark Draan überfallen und unterjochen.
Dummheit, Gier und Warten vertragen sich nicht.
Daher sagte er: »Wir haben den Verräter unter den Zwergen ausgemacht und ihm eine Botschaft zukommen lassen. Er kann uns das Tor ebenso öffnen.«
    Alle starrten ihn an.
    Lotor fand als Erster die Sprache wieder. »Mich würde interessieren, wie so etwas vonstatten geht. Wie hat es der Zhadar geschafft, einen von seinen Leuten einzuschmuggeln? Ich dachte, die Unterirdischen kennen einander so gut, dass ein solcher Plan niemals gelingen kann?«
    Sinthoras kam wieder in Erklärungsnot, doch er sah keinen Grund, sich in eine Lüge zu flüchten. »Das weiß ich nicht, und es ist mir auch gleich. Solange der Verräter seine Arbeit verrichtet.« Er hoffte, dass sein überzeugter Tonfall die Bedenken vernichtete.
    Wieder senkte sich Stille auf die Versammlung herab.
    Sinthoras atmete auf. »Zurück zu   …«
    »Wir haben also einen Dämon, der nicht erscheint, und einen Verräter, auf den wir vertrauen müssen, aber beide brauchen wir, um das Portal zu sprengen«, grummelte Toboribar. »Wenn du mich fragst, Nostàroi, klingt das irgendwie anders als an dem Tag, an dem wir zusammensaßen und über die Eroberung gesprochen haben. Damals war es sicher, dass die Unternehmung gelingt. Heute«, er zeigte auf das Modell, »erscheint mir
nichts
sicher.«
    »Ich schwöre, dass wir es schaffen«, entgegnete Sinthoras fest und sah dem Scheusal in die Augen, bis es den Blick senkte. »Was ist mit euch los? Seit wann seid ihr Zauderer und furchtsam? Ihr habt das Heer gesehen, das Caphalor und ich gebildet haben. Gab es jemals ein gigantischeres? Es mag härter werden, als ich es ausmalte, aber wir überwinden das Bollwerk der Unterirdischen. In sieben Momenten der Unendlichkeit beginnt der erste

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