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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Kette löste sich, und die Plattform wurde nach vorn gekippt. Dadurch hopste die Maschine auf die Rampe und jagte hinaus.
    Exzellenter Einfall, den sie da hatten.
Sinthoras verinnerlichte sich das Prinzip der Erfindung, um sie bei seiner Rückkehr den Unauslöschlichen als seine eigene anpreisen zu können. Zur Verteidigung war sie bestens geeignet.
Man könnte sie zusätzlich mit Petroleum füllen, die Wände durchbohren und die Kreisel entzünden, sobald sie die Rampe verlassen haben.
Eine feuerspritzende, alles zerschneidende Waffe! Sinthoras sah im Geiste fahrbare Türme mit Rampen, angeschoben von Sklaven, die er bei seinem Eroberungszug zum Einsatz bringen konnte. Die Wirkung von zerfetzenden, flammenden Eisenkreiseln auf die feindlichen Völker wäre immens.
    Blitzschnell entstand ein neuer Plan in seinem Verstand.
Warum nicht auch die Verteidiger schwächen
? Die Barbaren versagen am Ende noch, statt mir diese Kimiin vom Leib zu schaffen
!
Er pirschte sich an der Wand des Turms bis zu einer Winde, deren Seil zu einem Schwenkarm mit einem leeren Haken daran führte.
Könnte schwer genug sein.
    Als ein neuer Kreisel zum Drehen gebracht worden war, ließ Sinthoras den Arm herumfahren. Bevor die Kriegsmaschine von der Plattform auf die Rampe sprang, wurde sie vom Haken getroffen und aus der Bahn geschleudert.
    Eiernd, aber sich aufrecht haltend, sauste der Kreisel unter die Jeembina. Funken flogen, als die Klingen gegen die Steinwände schrammten, und die Maschine tat einen Satz nach dem anderen und mähte sich durch die Soldaten.
    Sinthoras hatte inzwischen den sicheren Schwenkarm erklommen und verfolgte das Schauspiel von dort. Faszinierend fand er das hellblaue Blut der Geschöpfe, welches von den Schneiden an die Mauern geschleudert wurde und zufällige Muster bildete. Es perlte davon ab oder bildete lang gezogene Spritzer, die an Verästelungen erinnerten. Die Wände erhielten blaue Adern.
    »Wahre Kunst«, raunte der Alb gebannt und wünschte sich noch mehr Kreisel und noch mehr Jeembina, bis die Wände allesamt verziert waren. Das würde, nein, das
musste
er in Dsôn Faïmon mit ein paar Sklaven wiederholen! Am besten nutzte er verschiedene Rassen für verschiedenfarbiges Blut.
Worauf sieht es wohl besser aus: auf Leinwand oder Stein
?,
überlegte er. Durch den bevorstehenden Kriegszug würde er bald genug Sklaven im Geborgenen Land finden, um verschiedene Varianten auszuprobieren.
    Polternd fiel der Kreisel nieder, da schoss der nächste auf der Plattform nach oben.
    Sinthoras befestigte das Tauende, wie er es gesehen hatte, aber zuvor verstellte er die Rampe und drehte sie so, dass sie in den Hof zeigte, unmittelbar hinter das Tor.
    Laute Schreie erklangen von draußen, um auf den vermeintlichen Fehler aufmerksam zu machen.
    Lasst mich sehen, wie Kimiin bluten.
Er grinste und betätigte die Winde, der Kreisel erhielt seinen Schwung und wurde von Sinthoras freigelassen. Er schritt schnell zum Fenster, sah hinab.
    Der Kreisel vernichtete etliche der Wächtergeschöpfe, schleuderte Gliedmaßen, Innereien und Blut um sich, bevor er gegendas Tor raste.
    Kimiin haben silberblaues Blut
!
Sinthoras war gebannt. Wie ärgerlich, dass er kein Gefäß dabeihatte, um sich davon etwas mitzunehmen.
    Das Holz des Tores ächzte und brach teilweise unter dem ersten Einschlag, wehrte die Kriegsmaschine ab, die nun wie ein verrückter Tänzer von den Wänden abprallte, ins Trudeln geriet und ein weiteres Mal gegen das Tor krachte.
    Sinthoras freute sich.
Ein derart geschwächtes Tor werden sogar diese Barbaren zerstören können und mir den Weg ebnen. Wie sie wohl gegen die Kimiin abschneiden
?
    Stimmen näherten sich von unten, Kreisel wurden keine mehr hinaufgesandt. Die Jeembina waren vorsichtig geworden.
    Der Alb nahm sich ein abgerolltes Seil mit, kletterte zum Fenster hinaus, hinauf auf das Turmdach und besah sich im Schneidersitz die Schlacht, die vor den Mauern tobte.
    Die Barbaren hatten an verschiedenen Stellen Sturmleitern angelegt und versuchten, auf die Wehrgänge zu gelangen. Einige Abschnitte der Mauer gehörten bereits ihnen. Just in diesem Augenblick gelang einer weiteren Truppe der Durchbruch des Tores.
    »Brave kleine Krieger!«, rief Sinthoras amüsiert. »Nicht nachlassen! Wo habt ihr nur eure Gedanken, ihr Einfältigen?«, tadelte er gleich darauf.
    Bevor sich die Barbaren zu freuen vermochten, griffen die Kimiin an und drängten sich in großer Zahl hinaus aus der Festung, um die Feinde auf dem freien

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