Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
kraftvoll.
    Er dachte eigentümlicherweise an das Salz, das er nun nicht mehr überbringen konnte, dann jagte ein heißer Schmerz von vorn durch seine Kehle. Noch bevor er schreien konnte, war sein Hals zerschnitten und das Rückgrat durch den mächtigen Hieb durchgeschlagen. Die Klinge trat aus und krachte in die Holzbank, blieb stecken.
    Für den Prinzen der Windsöhne hatte das Warten auf eine Rückkehr in die Heimat ein Ende genommen.

    Barbaren
!
Sinthoras zog seine Kräfte zurück und erlaubte den Flämmchen in den Lampen, höher zu schlagen.
    Die Tür erbebte unter den Axtschlägen. Nicht mehr lange, und das Holz würde durchbrechen.
    Er nahm sich den losen Kopf des Fürsten, mit der anderen Hand prüfte er den Sitz seiner Maske   – das abgeschnittene Jeembina-Gesicht des getöteten Festungswächters, welches er vor seiner Attacke mit Lederriemchen vor dem Visier befestigt hatte; die Stielaugen hatte er mit Holzspänen aufgerichtet. Zusammen mit dem Überwurf würden diese Einfältigen gewiss glauben, es mit einem echten Jeembina zu tun zu haben. Was sollte er auch sonst sein?
    Er steckte das Haupt auf die Lanze, hängte eine Laterne daran, damit man das Gesicht auch deutlich sah, und betrachtete selbstzufrieden den Raum.
    Jeembina und Barbaren lagen tot herum, die Waffen gezückt und von ihm so drapiert, dass die Menschen sofort annehmen mussten, dass die Fremden ein Attentat auf den Fürsten versucht hatten. Und es war gelungen.
Jetzt werde ich mich so benehmen, dass sie sich unverzüglich zusammenrotten und die Festung angreifen. Dann ist mein Plan geglückt, und ich kann in dem Durcheinander meinem Weg nach Nordwesten folgen.
    Sinthoras schnitt Uoilik den Schädel vom Hals und verwahrte ihn in einem Umhang, den er sich von einem Toten nahm. Dann begab er sich neben die Tür und wartete, bis sie unter den Axtschlägen auseinanderbarst. Die ersten zwei Barbaren, die hineindrängten, erstach er und glitt leichtfüßig hinaus.
    Niederzuckende Klingen verfehlten ihn und trafen die eigenen Leute, Finger griffen nach ihm und langten ins Leere.
    Der Alb schwenkte die Lanze mit dem Prinzenkopf, ahmte die Laute der Jeembina nach, hopste und hüpfte von einem Zelt zum nächsten. So schnell und behände er sich bewegte, es kostete ihn Kraft und viel Konzentration, um den Verfolgern immer wieder zu entgehen. Töten wollte er sie nicht, sie mussten ihn unbedingt töten wollen. Er war umgeben von schlafenden Feinden, und mit jedem wütenden Schrei aus einer Barbarenkehle wurden es mehr. Die Gefahr für ihn stieg von Augenblick zu Augenblick. Wo er konnte und eine Lücke fand, setzte er die Zeltwände mit Scheiten aus den Lagerfeuern in Brand.
    Sinthoras freute sich, als er die Flammen sah, die die bärtigen Fratzen beleuchteten.
Kommt und holt mich
! Ich hab euren lächerlichen Prinzen getötet
!
    Mitten in das Hochgefühl hinein gab sein rechtes Knie nach.
    Zuerst glaubte er, von einem Pfeil getroffen worden zu sein,doch das Gelenk war äußerlich unverletzt. Das Gift!, durchfuhr es ihn erschrocken. Seine traumwandlerische Sicherheit schwand, er humpelte und fiel gegen eine Zeltwand, die ihn federnd aufhielt.
    »Gleich haben wir ihn!«, grölte einer der Barbaren.
    Sinthoras sah die ersten Bogenschützen, und die Pfeile sirrten um ihn herum.
Versager
! Mich auf diese Entfernung zu verfehlen
!
    Kurzerhand schnitt er sich den Weg ins Zelt frei, hastete hindurch und atmete auf, als sein Knie wieder funktionierte. Der Weg quer durch die Zelte gefiel ihm, weil er ihn vor den Geschossen schützte. Unterwegs stach er auf Schlafende ein und legte weitere Feuer.
    Helle Trommeln wurden geschlagen, wütende Schreie und Hörner hallten. Die Menschen wollten den Jeembina fassen und töten. Nach dem Schrecken hatte er sein Lächeln bald wiedergefunden. Er war sich sehr sicher, dass sie ihm folgten, um den Mörder zu stellen und alle Jeembina für den Verrat zu bestrafen.
    Der Aufruhr wird mir zu groß. Ich locke sie hinüber.
Sinthoras eilte durch die Schatten zu den Pferden, stahl eines und ritt auf dem schnaubenden, nervösen Tier zur Festung.
    Auf halber Strecke zwischen Lager und Tor zügelte er das Pferd und wendete, um zu sehen, was die Barbaren unternahmen.
    Im Schein der brennenden Zelte sah er zweihundert Verfolger heranpreschen, und dahinter formierte sich eine Streitmacht ohne Anführer, doch getrieben von unbändiger Rachsucht. Eine Paarung, die nichts als Verluste brachte.
    »Kommt schon«, murmelte Sinthoras

Weitere Kostenlose Bücher