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Legenden der Traumzeit Roman

Legenden der Traumzeit Roman

Titel: Legenden der Traumzeit Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Uhr. Sein Name war Jonathan Cadwallader.«
    »Der Jon«, hauchte Hina.
    »Genau.« Niall lehnte sich zurück und steckte den Daumen in die Westentasche. »Jonathan fuhr auf der Endeavour mit Kapitän Cook und einer Gruppe königlicher Astronome. Sie gingen in Tahiti vor Anker, um zu beobachten, wie die Venus die Sonne verfinsterte, bevor sie sich aufmachten, die legendäre Terra Australis zu suchen. Der Rest ist Geschichte, doch Jonathan Cadwallader gehörte dazu, ebenso wie sein Freund, der Künstler Sydney Parkinson.«
    »Das sind die Initialen auf den Miniaturen«, sagte Howard. »Hat er sie gemalt?«
    »Zweifelsohne«, sagte Niall, »was die Uhr sehr wertvoll macht, denn Parkinson ist auf der Rückreise gestorben und sein Werk gilt heute als eines der besten seiner Zeit.«
    »Will Cadwallader seine Uhr zurückhaben?« Howards Augen wurden schmal.
    Niall erwiderte den Blick gelassen. »Harrys Großvater war zum Zeitpunkt der Reise ein junger Abenteurer, der ein Auge auf ein hübsches Mädchen geworfen hatte. Aus dem, was Hina mir erzählt hat, lassen sich die Puzzlestücke gut zusammenfügen, und es bestehen kaum Zweifel, dass er die Uhr Lianni als Liebespfand geschenkt hat. Harry schrieb in seinem Brief, es sei die Uhr seines Großvaters und er sei befugt, sie nach Belieben zu verschenken. Er erhebt keinen Anspruch darauf.«
    Howard seufzte erleichtert. »Vielen Dank für Ihre Mühe, Mr. Logan! Würden Sie Ihrem Freund bitte schreiben und ihm Grüße von mir ausrichten?«
    »Ja.«
    »Dann nehme ich die Uhr an mich und lasse Sie in Ruhe.« Howard war im Begriff aufzustehen, als Nialls Stimme ihm Einhalt gebot.
    »Da ist noch etwas. Es ist wichtig, weil es Hina betrifft.«
    Hinas Herz raste. Wieso sah Logan dabei so ernst aus?
    »Sind Sie ein direkter Nachfahre von Lianni und Jonathan?«
    Hina nickte, noch immer auf der Hut. »Mein Urgroßvater war ihr Sohn, Tahamma. Sein Name bedeutet ›Hammer der Götter‹.«
    »Haben Sie Muttermale in Form roter Tränen?«
    Hina runzelte die Stirn. Woher um alles in der Welt konnteLogan das wissen? Das Schweigen dehnte sich aus, und der Blick ruhte ständig auf ihm, also zog Hina seine Haare zurück und zupfte am Hemdkragen. »Ich habe das hier. Es sieht genauso aus wie das meines Großvaters und das von Tahamma.« Hina zog das Hemd wieder gerade. »Aber es ist merkwürdig, denn meine Mutter hat es nicht.«
    »Harry sagt, manchmal überspringt es eine Generation. Dieses Muttermal ist von großer Bedeutung, denn fast jeder Earl of Kernow trug es, seitdem der Titel zum ersten Mal verliehen wurde.«
    Howard lachte und klopfte sich auf den Schenkel. »Heißt das, Hina ist ein verdammter Graf?«
    »Leider nein«, sagte Niall lächelnd. »Jonathan und Lianni waren nie verheiratet – nicht im Sinne des Gesetzes –, weshalb Tahamma unehelich war. Daher haben seine Nachfolger keinen Anspruch auf den Titel. Aber ich dachte, Hina sollte die Geschichte erfahren und den Grund für das Muttermal.«
    »Da soll mich doch der Teufel holen!«, brummte Howard.
    »Ich lege keinen Wert auf diesen Titel«, erklärte Hina. »Mir reicht es zu wissen, dass die Legende wahr ist. Ich danke Ihnen, Mr. Logan, im Namen meiner Familie, die sich freuen wird, wenn sie hört, was ich heute erfahren habe.«
    Niall öffnete eine Schublade, warf einen letzten Blick auf die Uhr und überreichte sie Howard. »Heben Sie sie gut auf! Mit diesem Stück Gold ist viel Geschichte verbunden.«
    Howard war nachdenklich, während sie sich auf den Rückweg nach Sydney begaben.
    Hina überließ Howard seinen Gedanken und nahm das Treiben des geschäftigen Hafens in sich auf. Viele Schiffe lagen vor Anker, und er brauchte nicht lange, bis er eins gefunden hatte, das nach Osten fuhr. Die Mimosa würde noch am selben Abend nach Neuseeland aufbrechen auf ihrem Weg zur Insel Vanuatu. Vondort würde er ein anderes Schiff finden, das ihn nach Tahiti brachte. Er zahlte die Überfahrt und ging wieder zu Howard, der mit seiner Tasche neben ihrer gemieteten Kutsche stand.
    »Die Queen Victoria segelt in zwei Tagen nach Amerika, ich bleibe daher im Hotel.« Howard wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich bin nicht traurig abzureisen«, sagte er, »aber ich bin auf jeden Fall dankbar für das Vermögen, das ich gemacht habe.«
    »Ich auch.« Hina griff in die Kutsche und holte seine Tasche heraus. Die Goldmünzen, Nuggets und Schuldscheine von der Bank of England hatte er in einem ledernen Geldbeutel unter seine Kleider

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