Legenden der Traumzeit Roman
Abstammung beweise.«
»Demnach haben Sie das Muttermal? Dann kann kein Zweifel bestehen.«
Jessie hatte Schwierigkeiten, es zu begreifen. »Was ist mit ihrer Mutter? Wer war sie?«
»Ihr Name war Susan Penhalligan.«
»Den Namen habe ich schon irgendwo gesehen.«
»So heißen die Leute auf Moonrakers«, sagte Abel und nahm ihre zitternde Hand. »Sie kennen meine Familie in Parramatta ganz gut.« Er schaute Frederick an. »Wo ist die Verbindung?«
»Susan hatte einen Bruder; seine Familie wohnt auf Moonrakers.«
Jessie hörte wie gebannt zu, als er die Geschichte der unglücklichen Liebesaffäre schilderte, die Jahrzehnte überdauert hatte, nur um in einem Reitunfall in der Wildnis am Hawkesbury River zu enden. Schnüffelnd unterdrückte sie die Tränen, als sie hörte, dass Jonathan Rose aufgespürt und heimlich mit einem Zuhause versorgt hatte und dass nach seinem Tod die Suche nach ihren Erben fortgeführt wurde.
Sie blieb still, als er von Susans Ehe mit einem Geistlichen namens Ezra Collinson sprach, dass der Verdacht bestand, deren Tochter sei von Edward Cadwallader ermordet worden – dem Mann, der einer Anklage wegen Vergewaltigung entgangen war und seinen eigenen Sohn erschossen hatte, als er betrunken war, der Mann, der Eloise geheiratet hatte, die Großmutter dieses jungen Mannes.
»Es ist eine blutige, beschämende Geschichte«, sagte sie, als er schließlich verstummte.
»Mein Großvater Edward war ein brutaler Mann, aber meine Großmutter Eloise hat schließlich mit Susan und Ezras jüngstem Sohn, George Collinson, Liebe und Glück gefunden.« Er lächelte zögernd. »Es ist ein verworrenes Netz, Mrs. Cruickshank, und ich hoffe, ich habe Ihnen nicht zu viele Unannehmlichkeiten bereitet.«
»Das ist ein schwerer Brocken, aber ich bin froh, dass Sie es mir erzählt haben. Meine Großmutter Rose hat nie die ganze Geschichte gekannt, oder wenn doch, dann hat sie sie für sich behalten.« Sie seufzte. »Wie merkwürdig, wenn man bedenkt, dass ich Verwandte in ganz New South Wales habe, obwohl ich noch vor einem Augenblick nur zwei Brüder hatte.«
Sie kaute auf ihrer Unterlippe, während ihre Gedanken sich überschlugen. »Susan und Ezras Kinder wussten nichts von Rose«, sagte sie, »und da die Collinson-Penhalligan-Familie durch die Ehe zwischen George und Eloise ihren Frieden mit den Cadwalladers geschlossen hat, glaube ich, das Geheimnis sollte gewahrt bleiben.«
»Ich stimme Ihnen zu, das ist klug«, erwiderte er, »und ich werde Ihre Wünsche respektieren.«
Sie schenkte ihm ein Lächeln, und er entspannte sich sichtbar. »Da sind nur noch zwei Dinge, über die ich sprechen möchte, bevor ich mich verabschiede.« Er griff in seine Tasche und zog eine lange Samtschatulle hervor. »Mein Onkel Harry dachte, das hier könnte Ihnen gefallen«, sagte er und reichte es ihr. »Es ist ganz schön und eine Art Familienerbstück, aber er möchte, dass Sie es haben, um Sie im Schoß der Familie willkommen zu heißen, sozusagen.«
Jessie öffnete die Schatulle und schnappte nach Luft. »Das kann ich unmöglich annehmen. Es muss ein Vermögen wert sein.«
»Es ist unser Geschenk an Sie, und Onkel Harry und ich wären zutiefst verletzt, wenn Sie es ablehnen.«
Jessie hielt das Diamantarmband ans Licht und lachte entzückt auf, als es die Sonne einfing und funkelte. »Ich weiß nicht, wann ich es je tragen soll, aber vielen Dank. Ich werde es immer in Ehren halten.«
»Ich bin froh, dass es Ihnen gefällt, obwohl ich einsehe, dass Sie sich auf einem Weinberg vielleicht ein wenig zu übertrieben geschmückt fühlen.«
»Ich werde dafür sorgen, dass sie jede Menge Gelegenheiten hat, es zu tragen, keine Bange. Danke! Das ist sehr großzügig von Ihnen.«
Frederick wirkte etwas beunruhigt über Abels offensichtliches Missfallen und wechselte rasch das Thema. »Das Letzte, was ich mit Ihnen besprechen möchte, ist die Stiftung, die Onkel Harry eingerichtet hat.« Er lächelte über ihre Verwirrung. »Er folgt nur den Wünschen seines Großvaters, dessen Anliegen nachzukommen. Er will Ihnen nicht zu nahe treten.«
»Ich brauche kein Geld«, sagte sie und ergriff Abels Hand, um seinen Protest zu unterdrücken. »Ich habe hier alles, was ich will.«
»Das sehe ich«, sagte er hastig, »aber wenn Sie keine Verwendung dafür haben, wird es sich vermehren, und wer weiß, eines Tages könnten Ihre Kindeskinder vielleicht etwas damit anfangen.«
Sie warf einen kurzen Blick auf Abel, sah Zustimmung in
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