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Leiche in Sicht

Leiche in Sicht

Titel: Leiche in Sicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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über: ihre Badeanzüge ließen sehr viel erkennen und verbargen fast nichts.
Mr. Pringle begann sich auf die Ferien zu freuen.
    Bald erschienen auch auf den anderen
Booten die Crews in Badekleidung, und nicht lange, so tummelten sich im Hafenbecken
die ersten Schwimmer. Mr. Pringle war vorsichtig und benutzte die Leiter, um ins
Wasser zu gelangen. Ach, es war herrlich warm! Er schwamm ein wenig hinaus,
dann trat er Wasser und blickte zurück auf die Flottille, Iannis Restaurant und die weißgetünchten Häuser des Dorfes. Es war ein Bild von vollkommener
Schönheit. Dann sah er Elizabeth. Sie saß im Schlauchboot der Capricorn und ließ die Füße ins Wasser baumeln. Sie tat ihm leid, und so schwamm er
zurück.
    «Wußten Sie, daß sie mitkommen
würden?» fragte sie. Er seufzte innerlich.
    «Ich hatte keine Ahnung. Ich habe bis
heute mittag noch nie von ihnen gehört.»
    «Sie war Matthews Freundin.»
    «Welche?»
    «Charlotte natürlich.» Natürlich. Wer
würde auch nur einen Blick an Emma verschwenden, wenn Charlotte in der Nähe
war. Doch Emmas Reize würden sich schon noch entfalten, dachte Mr. Pringle. Sie
mußte nur aus Charlottes Schatten heraustreten. Plötzlich verspürte er Ärger.
Welches Recht hatte Matthew, die Dinge so zu komplizieren? Die Unstimmigkeit
zwischen ihm und Liz drohte sich auszuwachsen und würde ihnen am Ende noch die
Ferien verderben.
    «Es war Matthews Idee», sagte Liz
ruhig, «er hat den Fairchilds von diesen Ferien erzählt und gefragt, ob sie
nicht auch kommen wollten.» Mr. Pringle blickte in Richtung Strand. Matthew war
dabei, sich im Windsurfen zu üben.
    «Aber das muß doch gar nichts bedeuten»,
sagte er hilflos. «Ich meine, Matthew ist eben ein geselliger Mensch, und
wahrscheinlich hat er gedacht, die Reise würde mehr Spaß machen, wenn noch ein
paar Freunde dabei wären.» Sie sah ihm gerade in die Augen, und er senkte den
Blick. «Hören Sie, warum vergessen Sie das Ganze nicht für eine Weile — ich
glaube es wirklich, daß Matthew sich nichts dabei gedacht hat — und ich bringe
Ihnen Schwimmen bei. Sogar Matthews Mutter hat es mit meiner Hilfe gelernt, und
sie war ein beinahe hoffnungsloser Fall. Einmal hätte sie uns beide fast
ersäuft, so fest hat sie sich an mich geklammert. Zum Glück gelang es mir noch
rechtzeitig, mich von ihr zu befreien. Kommen Sie.»
    Er ließ sich rückwärts über die Kante
des Schlauchboots ins Wasser fallen und tauchte ein paar Meter weiter wieder
auf, eine Wasserfontäne ausspeiend wie ein Wal. Sie lachte. Und er schöpfte
wieder Hoffnung, vielleicht ließen sich die Ferien ja doch noch retten.
     
     
     

Kapitel 6
     
    Am Abend, in lannis Restaurant, teilte Kate sie in Gruppen ein. Mr. Pringle beobachtete, wie Matthew und Liz am
Tisch der Fairchilds Platz nahmen. Er hatte keine Lust, sich dazuzusetzen, und
außerdem waren alle Stühle besetzt. Charlotte wirkte wieder sprühend und
lebendig. Die beiden anderen Mädchen waren auffallend still. Mr. Pringle
leistete Matthew insgeheim ein wenig Abbitte, denn obwohl er genau hinsah,
konnte er nicht feststellen, daß Matthew Charlotte aufmerksamer behandelte als
die anderen beiden Mädchen, und das, obwohl Charlotte es geradezu darauf
anlegte, mit ihm zu flirten.
    Solchermaßen mit fremden Problemen
beschäftigt, entdeckte Mr. Pringle zu spät, daß Kate ihn mit Mr. und Mrs. Gill
an einen Tisch gesetzt hatte. Die Gills verhielten sich immer noch, als hinge
über ihren Häuptern drohend eine dicke schwarze Wolke, und Mr. Pringle
verspürte das boshafte Verlangen nachzufragen, ob es vielleicht daran läge, daß
sie vergessen habe, die Milch abzubestellen. Doch er unterdrückte den Impuls
und schwieg, selbst noch, als sie begann, einen Mitreisenden nach dem anderen
kritisch unter die Lupe zu nehmen, während Mr. Gill ihm unaufgefordert
Ratschläge bezüglich des Weins erteilte.
    «Daß die Hansons unsere Nachbarn sind,
darauf wären Sie wohl nicht gekommen, oder?» sagte Mrs. Gill.
    «Wie bitte?»
    «Dort drüben. Die Hansons. Sie sitzen
natürlich mit den Clarkes an einem Tisch.» Sie deutete auf einen großen Tisch
am anderen Ende des Raumes, an dem es recht lebhaft zuging.
    «Nein, ich...» Er überlegte
verzweifelt, was sie gesagt haben könnte. «Kate sagte, die beiden Frauen seien
verwandt», sagte er, weil ihm nichts anderes einfiel.
    «Ja, die beiden Frauen sind Schwestern.
Mrs. Hanson — das ist die mit den gefärbten Haaren und dem Übergewicht — sie
wohnt gleich nebenan. Eine

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