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Leiche in Sicht

Leiche in Sicht

Titel: Leiche in Sicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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die Aquarius —
«die Chaotentruppe da drüben oder aber... die Gills.»
    «Ich gebe zu, daß unter diesen
Umständen die Fairchilds die beste mögliche Lösung sind», sagte Mr. Pringle.
«Ich hätte mir nur gewünscht, du hättest Elizabeth vorher in deine Planung mit
einbezogen.»
    «Wieso?» Matthew schien aus allen Wolken
zu fallen. «Du willst doch nicht etwa sagen, daß du meinst, daß Charlotte und
ich...»
    «Was denn sonst?»
    «Aber unsere Beziehung liegt Jahre
zurück. Das war lange, bevor ich Liz traf, und es ist vorbei — aus.»
    «Mir mußt du das nicht erklären.
Versuche lieber, Elizabeth davon zu überzeugen.» Er spürte, daß Matthew ihn von
der Seite ansah.
    «Hat... hat sie mit dir darüber
gesprochen?»
    «Direkt gesagt hat sie nichts darüber»,
sagte Mr. Pringle, seine Worte sorgfältig abwägend, «aber es war deutlich zu
sehen, daß die Anwesenheit von Charlotte sie bedrückt hat. Kein Wunder, wenn du
ihr vorher nichts davon gesagt hast, daß sie kommt. Warum übrigens nicht?»
Matthew zuckte die Achseln.
    «Es war alles so überstürzt», sagte er
ein wenig kleinlaut. «Liz und ich hatten davon gesprochen, daß wir verschiedene
Freunde von uns fragen wollten, ob sie mitkommen könnten. Aber sie konnten oder
wollten alle nicht. Und wie ich dir schon sagte — ich war mir nicht sicher, ob
die Fairchilds wirklich kommen würden. Ich wußte es praktisch erst in dem
Moment, als ich sie am Flughafen sah.» Er ging nach hinten, um ein Fall, das in
rhythmischen Abständen gegen den Mast schlug, festzumachen.
    «Du mußt wissen, daß Fairchild einer
meiner Chefs ist. Ich sehe ihn des öfteren, aber ich kann nicht einfach zu ihm
hingehen und ihn ansprechen... Ich muß warten, bis er auf mich zukommt. Genau
das ist auch geschehen. Er hat sich noch von damals, der Zeit, als ich mich des
öfteren mit Charlotte traf, an mich erinnert... Eines Tages fragte er mich, was
ich in den Ferien vorhätte. Ich war so begeistert von Liz und meinem Plan, daß
ich ihm davon erzählt habe. Und dann fiel mir plötzlich wieder ein, daß
Charlotte und Em auch gerne gesegelt sind. Ich habe gemeint, daß ihm Segeln vielleicht auch Spaß machen würde. Außerdem habe ich gedacht, daß
Charlotte, Em und Liz sich vielleicht anfreunden würden.» Er zuckte ungeduldig
die Achseln. «Liebe Güte, wie oft muß man eigentlich einer Frau sagen, daß man
sie liebt, bevor sie einem endlich glaubt?»
    Mr. Pringle überging die Bemerkung.
«Wenn ich dir einen Rat geben darf: Ich an deiner Stelle würde in Zukunft
versuchen, etwas einfühlsamer zu handeln. Ich glaube, daß es für Elizabeth
nicht gerade einfach ist, mit ansehen zu müssen, wie sehr andere Frauen deine
Gesellschaft genießen.» Er hätte auch noch auf Charlottes ungewöhnliche
Schönheit hinweisen können, die auch eine selbstbewußtere Frau als Liz
vermutlich verunsichert hätte, aber eine Art Loyalitätsgefühl gegenüber Liz
hielt ihn davon zurück. «Ich glaube, wir sollten das Thema jetzt fallenlassen.
Es war ein langer Tag, und ich will ins Bett. Bist du übrigens ganz sicher, daß
ihr nicht doch in der Kajüte schlafen wollt?»
    «Ganz sicher. Liz und ich haben es in
der Vorpiek sehr bequem.»
    Mr. Pringle hatte nicht unbedingt ihre
Bequemlichkeit im Sinn gehabt. Er hatte daran gedacht, daß, wenn er und Mrs.
Bignell Streit gehabt hatten, alle Unstimmigkeiten im Bett am besten und
angenehmsten ausgeräumt wurden. Und die Doppelkoje in der Kajüte erschien ihm
für derlei wesentlich geeigneter als das Vorpiek, dessen dreieckiger Grundriß
die Bewegungsfreiheit doch sehr einschränkte. Aber das mußten die beiden selber
wissen, er wandte sich zum Gehen. Matthew sagte leise:
    «Ich bin dir sehr dankbar, daß du
mitgekommen bist, Onkel. Ich weiß, daß Liz auch eine wesentlich teurere Reise
hätte bezahlen können, sie hätte uns ein Schiff mitsamt Besatzung chartern
können oder dergleichen. Aber ich bin kein Schmarotzer. Und mit dir als drittem
zahlenden Passagier an Bord konnte ich die Kosten für die Reise gerade so
aufbringen.
    Ansonsten — ich kann eben nicht viel
daran ändern, daß ihre Familie nun einmal Geld hat. Ich denke, daß die Leute
mich, wenn Liz erst ihre Erbschaft angetreten hat, für eine Art Glücksritter
halten werden, aber Liz ist schon jetzt fest entschlossen, das meiste für
wohltätige Zwecke wegzugeben. Ich habe sie in dieser Absicht bestärkt. Geld ist
ein Fluch, glaub mir. Wenn sie es weggibt, lassen uns die Leute vielleicht
endlich in

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