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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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fand ich zumindest. Sie hatte sich kurz vorher eine neue Jacke gekauft - einen weißen Baumwollzweireiher mit Goldknöpfen und Epauletten und goldenen Tressen an den Schultern. Ich zog sie deswegen wohl ein bisschen auf, aber sie meinte, die Jacke sei gerade total in.«
    Die taillierte, militärisch anmutende Jacke war in den Kaufhäusern und Nobelboutiquen der Stadt in der Tat der Hit der Frühjahrssaison gewesen.
    »Ich habe sie das letzte Mal gesehen, als sie mein Büro verließ. Ich erinnere mich noch, dass ich salutierte und ihr sagte, dass sie wie ein Schiffskapitän aussähe.«
    Sollte sich herausstellen, dass Amber Bristol in jener Nacht getötet worden war, konnte uns die Beschreibung ihres Outfits nützlich sein.
    »Hatte sie eine Handtasche bei sich?«
    »Ja, immer.« Er nickte. »Eine dieser großen Dinger, mit langen Tragegurten. Haben Sie sie gefunden? Darin hat sie auch ihren PalmPilot aufbewahrt.«
    »Angenommen, wir haben sie gefunden, Mr Ackerman. Erzählen Sie mir doch bitte, was sich sonst noch darin befand.«
    »Gefällt Ihnen das, Ms Cooper?« Er richtete sich auf und reckte den Kopf wieder vor. »Mich so zu demütigen?«
    »Das ist nicht meine Absicht, Sir. Ich würde es auch vorziehen, diese Fragen nicht stellen zu müssen.« Sie erschienen mir nicht ansatzweise so unangenehm wie die Vorstellung, dass Herb Ackerman nackt auf seinem Bürosofa lag.
    »Hören Sie, Mr Ackerman. Wir wissen, dass Amber Sado -«
    Er wackelte mit dem Finger vor meiner Nase. »Nicht mit mir. Mit so etwas habe ich nichts zu tun.«
    »Aber es stimmt«, sagte ich. »Es ist eine unleugbare Tatsache. Und wir glauben, dass sie mit einem ihrer eigenen Utensilien umgebracht wurde.«
    »Davon habe ich nie etwas angerührt.«
    »Wovon, Mr Ackerman?«
    »Handschellen, in Ordnung? Ist es das, was Sie hören wollen? Ja, sie hatte manchmal Handschellen dabei. Aber wir haben sie nie benutzt. Das schwöre ich Ihnen. Sie holte sie gelegentlich aus ihrer Tasche, um sie mir zu zeigen, aber das war nicht mein Ding. Keine Ahnung, was sie sonst noch alles dabeihatte.« Verstört ließ er den Kopf wieder auf die Brust sinken.
    »Noch etwas?«
    »Nein. Nichts.«
    »Würden Sie irgendwelche der Aktivitäten, die zwischen Ihnen und Amber stattfanden, als gewalttätig bezeichnen?«
    »Auf keinen Fall. So bin ich nicht, Ms Cooper.«
    Mir war noch nicht klar, wie Herb Ackerman tatsächlich war.
    »Wie Sie sicherlich verstehen, brauchen wir eine Speichelprobe für einen DNA-Abgleich«, sagte ich. »Die Detectives werden sich heute Nachmittag darum kümmern.«
    »Ich bin kein Verbrecher, junge Dame. So lasse ich mich nicht behandeln.«
    Diese Einstellung hatten viele meiner Zeugen am Anfang. Die Vorstellung, dass Mike Chapman mit einem Wattestäbchen in das Gebäude der Tribune marschierte, um von Ackerman einen Mundabstrich zu nehmen, ließ mich vermuten, dass er uns doch noch entgegenkommen würde.
    »Haben Sie danach noch einmal mit ihr gesprochen? Nachdem Amber Ihr Büro verließ?«
    »Ich sagte es doch schon. Ich habe dieser jungen Frau nichts getan. Mit ihrem Tod habe ich nichts zu tun. Nein, ich habe nie wieder von ihr gehört.«
    »Haben Sie sie danach noch einmal angerufen? Ihr vielleicht eine Nachricht hinterlassen?«
    Er legte den Kopf schief und wollte mich wieder testen. »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Ich hatte noch keine Gelegenheit, die Nachrichten auf ihrem Anrufbeantworter oder auf ihrem Handy abzuhören«, bluffte ich. »Sobald ich das getan habe, kann ich Ihrem Gedächtnis möglicherweise nachhelfen.«
    »Möglicherweise.«
    »Abgesehen von den Treffen in Ihrem Büro und in Ihrer Wohnung - sind Sie mit Amber auch mal ausgegangen, in ein Restaurant zum Beispiel?«
    Ackerman schüttelte den Kopf. »Sie war ein nettes Mädchen, Ms Cooper. Aber unsere Beziehung diente nur dem einen Zweck.«
    »Wie viel haben Sie Ms Bristol bezahlt?«
    Er holte wieder tief Luft. »Zweihundertfünfzig Dollar. Für eine Stunde. Aber ich muss Ihnen etwas sagen, wonach Sie noch nicht gefragt haben.«
    »Und das wäre?«
    »Falls die Detectives ihre Hausaufgaben machen, werden sie herausfinden, dass ich Anfang des Jahres eine Kolumne über das Gebäude geschrieben habe, in dem Ambers Leiche gefunden wurde.«
    In seiner wöchentlichen Kolumne namens »Trib-unal« behandelte Ackerman alle möglichen Themen von lokaler oder nationaler Bedeutung.
    »Über das Battery Maritime Building?«
    »Genau.«
    »Waren Sie in letzter Zeit dort? Ich dachte, es wird

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