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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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aufzuhalten.
    »Hören Sie, sowohl der Bürgermeister als auch der Polizeipräsident wollen, dass wir uns um die Angelegenheit kümmern, also werden wir das auch tun.«
    »Sie befinden sich auf Bundesgelände, Detective. Wenn Sie zu dem Teil der Insel, der der Stadt gehört, schwimmen wollen - bitte, ich halte Sie nicht auf. Ansonsten muss ich Sie bitten, dort drüben auf der Bank Platz zu nehmen und auf die Agenten zu warten.«
    »Was für Agenten? FBI? Sie haben das FBI gerufen?«
    »Ja. Ich habe ein Team aus der Stadt angefordert. Die können Ihnen alles zeigen.«
    »Komm mit, Coop. Bleib an Mercers Seite«, sagte Mike und rannte den Hang hinauf. Über die Schulter rief er Leamer zu: »Bis die FBI-Fritzen checken, um was es geht, haben wir mehr Leichen, als wir zählen können.«

25
    Ich bemühte mich, mit Mercer und Mike Schritt zu halten. Mike bog oben auf dem Hügel nach rechts ab und folgte einem kopfsteingepflasterten Weg, der parallel zur Kaimauer verlief.
    »Denk mal militärisch, Mercer. Ich sag dir, was ich über die Insel weiß, und du überlegst, ob dir dazu etwas einfällt, okay?«
    Es begann zu nieseln. Zu unserer Rechten wurde das Wasser immer dunkler und unruhiger. Links von uns befand sich ein niedriges, lang gestrecktes Backsteingebäude.
    »Was ist das?«, fragte Mercer.
    »Das ehemalige Waffenlager.«
    »So wie auf Bannerman Island?«, fragte ich.
    »Das hier wurde Anfang des neunzehnten Jahrhunderts von der Regierung erbaut. Hier wurden die Waffen und Munition für sämtliche Armeestandorte entlang der Atlantikküste gelagert.« Mike lief auf das Gebäude zu und spähte durch einige Fenster. »Nicht viel zu sehen. Nach dem Abzug der Armee entstanden hier Verwaltungsbüros. Sieht so aus, als würden sie immer noch genutzt. Außerdem sind sie zu nah an der Anlegestelle, um sich als Versteck zu eignen.«
    Wir eilten im Laufschritt weiter und gelangten auf einen weiten Platz. Die herrliche Sicht, die man von hier auf Staten Island und New Jersey hatte, führte einem die strategische Lage der Insel mehr als deutlich vor Augen. Windböen kamen auf, und ich hielt mich an dem Metallzaun fest, der uns vom Wasser trennte.
    »Verstehst du jetzt, warum jeder Heerführer die Insel haben wollte?« Mike machte eine weit ausholende Handbewegung. »Sie ist der wichtigste Stützpunkt zum Schutz des Hafens von New York.«
    »Aber wir sind doch südlich von Manhattan«, sagte ich und blickte zu der in Dunst gehüllten Skyline hinüber.
    Mike schüttelte den Kopf. »Besorg dir eine Karte, Coop. Die Lower Bay ist auf der anderen Seite von Brooklyn. Governors Island kontrolliert den Zugang zum geschäftigsten Hafen der Welt. Und zu New Jerseys Küstenlinie. Die Holländer haben den Indianern die Insel praktisch geklaut und hier ein Fort errichtet, noch bevor sie sich auf dem Festland niederließen. Fort Amsterdam. Henry Hudson und die Besatzung seiner Half Moon hatten die Insel 1609 als erste Europäer entdeckt. Die Indianer nannten sie Paggack, die Holländer Nooten Island. Voller Nussbäume - deshalb waren ja auch die Indianer hier. Ein beschauliches, kleines Fleckchen Erde, bevor die Europäer kamen.«
    »Und dann haben die Holländer sie an die Briten verloren?«, fragte Mercer.
    »1664. Aus Neu-Amsterdam wurde New York, und die Insel wurde zum Wohnsitz der Gouverneure seiner Majestät, bis die britische Armee so schlau war, sie während des Siebenjährigen Krieges als Stützpunkt zu nutzen. Wie gesagt, erst George Washington hat 1776 die ersten tausend Mann hier stationiert, unter dem Kommando von General Israel Putnam. Aber die Briten besiegten Washingtons Truppen in der Schlacht von Brooklyn - es war das erste Aufeinandertreffen von amerikanischen und britischen Truppen. Die meisten Kriegstheoretiker glauben, dass die Briten die Revolution damals hätten im Keim ersticken können, wenn es ihrer Marine gelungen wäre, diese Insel einzunehmen. Aber aufgrund der starken Gezeitenströmung und schlechten Witterungsverhältnisse konnten sie hier nicht an Land gehen. Also zerstörten Washingtons Truppen die eigenen Kanonen, traten den Rückzug an und überließen die Insel den Briten bis zum Ende der britischen Belagerung von New York City im Jahr 1783.«
    Ich klappte den Kragen hoch, um mich vor dem Wind und dem Nieselregen zu schützen.
    Mike legte mir die Hände auf die Schultern und zeigte in die Ferne.
    »Um 1800 herum konnte Washington die Regierung endlich davon überzeugen, die Kontrolle über diesen Hafen

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