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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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mir. Detectives von der Nachtwache sind sofort hinübergefahren. Die Feuerwehr hat sie herumgeführt und ihnen alles gezeigt.«
    »Das wird Scully nicht gern hören«, sagte Guido.
    Die Kluft zwischen New York’s Bravest, der Feuerwehr, und New York’s Finest, der NYPD, hatte sich nach ihren Heldentaten am elften September noch vergrößert. Nachdem man die Zuständigkeiten der beiden Dienste in der Folge genauer definiert hatte, war das Verhältnis zwischen den beiden Chefs noch kritischer geworden.
    »Die Küstenwache hat die Insel 1996 verlassen, und seitdem ist sie nicht mehr bewohnt. Falls jemand auf der Insel war, würde das selbst ein Blinder sehen. Untertags arbeiten Leute dort - Gärtner und die Fährbediensteten. Die einzigen ständigen Bewohner der Insel sind zwei Feuerwehrleute, die zum Schutz der historischen Gebäude abgestellt sind.«
    »Das wird unangenehm werden«, sagte Guido.
    »Warum denn jetzt schon wieder?«, fragte ich.
    »Wissen Sie, wem Governors Island gehört?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Der Stadt und dem Staat. Beide haben dort ihre Zuständigkeitsbereiche. Der Gouverneur wird bis spätestens morgen früh die Staatspolizei dort ausschwärmen lassen, während der Bürgermeister zugeben muss, dass sich die New Yorker Polizei noch nicht wirklich dort umgesehen hat«, sagte Guido.
    Mike stand auf und ging hinter meinem Stuhl auf und ab. »Das ist noch nicht alles, Guido. Das FBI wird sich auch noch einmischen. Die alte Festung auf der Insel ist ein Nationaldenkmal und somit im Besitz des Bundes.«
    Guido blickte auf seine Armbanduhr. »Dann würde ich an Ihrer Stelle so schnell wie möglich meinen Hintern dorthin bewegen. Schließlich soll der Polizeipräsident die Wahrheit sagen, wenn er um fünf vor die Kameras tritt und verkündet, dass seine Leute gründliche Arbeit leisten. Irgendetwas muss dran sein an der militärischen Verbindung zwischen den Morden.«
    »Wir sind schon unterwegs.« Mike sah mich an. »Ich weiß, was uns dort drüben erwartet, Guido. Noch so eine Geisterinsel.«

24
    Ein Streifenwagen brachte uns mit Warnlicht und Sirene in weniger als zwei Minuten zu der alten Fähranlegestelle.
    Dickie Draper war im Präsidium zurückgeblieben, um zusammen mit Guido die Polizeiprotokolle durchzugehen und diejenigen Informationen auszuwählen, die für die Medien von besonderem Interesse sein würden.
    Mike stieg aus und gab dem Fahrer einen Zettel, auf dem er eine Adresse in Brooklyn notiert hatte. »Bay Ridge. Eunice Chapman erwartet Sie bereits. Sie wird Ihnen einen Karton mit alten Katalogen in die Hand drücken. Bringen Sie ihn -« Mike sah mich an. »In deine Wohnung, ist das okay, Coop?« Er kritzelte auch noch meine Adresse auf den Zettel. »Geben Sie die Sachen dem Portier.«
    Mercer ging zum nördlichsten Eingang der Fähranlegestelle. Von hier aus waren Mike und ich damals in den trostlosen Raum hinaufgestiegen, in dem man Amber Bristols Leiche gefunden hatte. Jetzt versperrte ein vier Meter hoher Gitterzaun den Zugang. Daran hing ein Schild mit der Aufschrift »EIN- UND AUSFAHRT - TAG UND NACHT FREIHALTEN.«
    »Hallo? Ist da jemand?«, rief Mercer.
    Ein Mann in einem blauen Overall kam hinter dem Gebäude hervor. »Ja? Was wollen Sie?«
    Mercer zückte seine Dienstmarke. »Polizei. Wir müssen nach Governors Island.«
    »Die nächste Fähre fährt um vier Uhr. Oder haben Sie etwas anderes vereinbart?«
    Keine zehn Meter vor uns lag die Lt. Samuel S. Coursen an der Anlegestelle. Es war Viertel nach drei, und Mercer war ungeduldig. »Der Kapitän erwartet uns.«
    »Wirklich? Mir hat er nichts gesagt.«
    »Beeilen Sie sich. Wir wollen noch vor dem Regen dort sein.«
    Der Mann machte ein verdutztes Gesicht, sperrte uns aber das Tor auf. Noch ehe er es wieder geschlossen hatte, steuerte Mike auf die Gangway der alten Fähre zu.
    »Dort war Ambers Leiche«, sagte er zu Mercer und zeigte hinauf zum Absatz am Ende der rostigen Treppe.
    »Kein schlechter Ort, um eine Leiche abzuladen. Sieht nicht gerade einladend aus.«
    Eine Aufschrift an der Tür warnte in knallroten Buchstaben: ACHTUNG - HOCHSPANNUNG! Das ganze Gelände war so schmutzig und verwahrlost, dass es nicht weiter verwunderlich war, dass man die Leiche erst gefunden hatte, als der Gestank unerträglich geworden war.
    Mike kletterte über die Reling auf das Achterdeck der Fähre und streckte dann die Hand aus, um mir an Bord zu helfen.
    Zwei Männer kamen von der Kommandobrücke herabgerannt. Mike erklärte ihnen,

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