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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Leute, Detective. Geschichtsfreaks, die gerne alte Uniformen anziehen und sich gegenseitig durch die Gegend jagen. Militärnarren.«
    »Sind da auch Zuschauer dabei? Wie kommen die Leute auf die Insel?«
    »Der Zulauf ist immer recht groß. Da hier auf dem Schiff nicht allzu viel Platz ist, mietet die GIPEC an solchen Tagen Wassertaxis.«
    »Findet morgen auch eine Veranstaltung statt?«, fragte Mercer.
    »Die nächste große Veranstaltung ist erst wieder am Labor-Day-Wochenende. Aber morgen wird, wie jeden Sonntag, geprobt. Zirka fünfzig Leute, in alten blaugrauen Uniformen. Ein paar Zaungäste sind immer mit von der Partie. Wir werden ein paar Mal zusätzlich hinund herfahren und unser Frachtboot als Verstärkung nutzen. Nur bei den Großveranstaltungen brauchen wir noch zusätzliche Transportgelegenheiten für die Schaulustigen.«
    »Woher kommen die Waffen?«, fragte Mike.
    »Der Park Service lagert das ganze alte Zeug auf der Insel. Dort finden Sie überall Kanonenkugeln und Musketen. Die Leute wollen sich nur amüsieren. Keiner kommt dabei zu Schaden.«
    Mike klappte sein Handy auf und wählte Petersons Nummer.
    »Beeilen Sie sich«, sagte der Kapitän. »Auf der Insel gibt’s keinen Empfang.«
    Er nahm Kurs auf den Anlegeplatz und manövrierte das Schiff, dessen Heck in der starken Strömung schlingerte, geduldig an seinen Platz.
    »Loo, sind Sie noch im Präsidium?« Mike berichtete seinem Boss, was wir über die Schlachteninszenierungen erfahren hatten. »Sie werden morgen ein paar Leute auf die Insel schicken müssen, falls der Bürgermeister den Kurs beibehält. Die Presse wird spätestens morgen früh scharenweise hier einfallen. Jemand muss an der alten Fähranlegestelle die Personalien kontrollieren, okay? Steg Nummer sieben. Das hätte uns gerade noch gefehlt, dass unser Mörder mit echter Munition auf dem Schlachtfeld herumläuft. Ich melde mich später wieder.«
    Die Fähre rumpelte mit dem Heck gegen den Pier und schwankte hin und her, während die Crew an Land das Schiff zu stabilisieren versuchte.
    »Das bestärkt mich in meiner Vermutung, dass der Mörder Amber Bristol hierherbringen wollte - vielleicht sogar, als sie noch lebte«, sagte Mercer.
    »Komisch, dass Battaglia mich nicht sofort nach dem Auffinden von Ambers Leiche hier herübergeschickt hat«, sagte ich.
    »Auf Governors Island gibt’s keine Wählerstimmen zu holen, Coop. Hoher Angstfaktor, aber niedrige Priorität.«
    Die Crew am Ufer - drei Männer und eine junge Frau in dunkelblauen Overalls - vertäute das Schiff, bevor sie die Kette entfernten, um uns von Bord zu lassen.
    Am Ende des Stegs stand ein großer Mann in einer khakifarbenen Uniform; er hatte die Arme verschränkt und machte ein finsteres Gesicht. »Ich bin Russell Leamer vom Park Service. Das Büro des Polizeipräsidenten hat angerufen. Wenn ich es richtig verstanden habe, konnten wir Ihre Neugier nicht ausreichend befriedigen.«
    Etwas oberhalb der Anlegestelle stand eine riesige schwarze Kanone auf einem Betonsockel, umgeben von einem Zierbeet mit rotem Springkraut, das ihr vermutlich einen harmloseren Anstrich geben sollte.
    »Es ist mehr als Neugier, Mr Leamer«, sagte Mike. »Drei Frauen sind tot, und der Mörder hat eine Militärfixierung. Eines der Opfer wurde in den Räumen über Ihrer Fähranlegestelle gefunden.«
    »Wir haben Ihre Leute bereits herumschnüffeln lassen, Detective. Sie waren gleich am nächsten Tag hier.«
    »Damals wussten wir noch nicht, wonach wir suchen, Mr Leamer.«
    »Und wonach genau suchen Sie jetzt?« Leamer hatte noch immer die Arme vor der Brust verschränkt.
    Mike sah zuerst Mercer, dann mich an. Uns blieb nicht viel Zeit. In ein paar Stunden würde der Bürgermeister vor die Kameras treten, und kurz darauf würde die Presse über alle Örtlichkeiten, die direkt oder indirekt mit dem Verschwinden beziehungsweise dem Tod der drei Frauen zu tun hatten, herfallen.
    »Sie werden es in Kürze ohnehin hören«, sagte Mike. »Der Mörder der jungen Frau, die drüben in den alten Büroräumen der Anlegestelle gefunden wurde, hat wahrscheinlich noch zwei weitere Frauen auf dem Gewissen. Es ist gut möglich, dass er mit seinem Opfer hierherkommen wollte. Vielleicht hat er hier auf der Insel ein Versteck.«
    Leamers Gesichtsausdruck blieb unverändert. »Hier drüben kann man sich nicht verstecken. Wir wissen über alles, was sich hier tut, Bescheid.«
    Mike wollte an Leamer vorbeigehen, der den Arm ausstreckte, um ihn

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