Leicht zu haben: Heiße Stories (German Edition)
den eigentlichen Punkt kommt.
Ich muss mich fragen, ob er schwul ist.
Ich meine, er liebt Musical-Melodien. Und wenn er singt, möchte ich am liebsten Sex mit ihm haben. Er ist auch sehr ordentlich und sehr gut angezogen, und manchmal möchte ich seine teuren Anzüge am liebsten zerknittern.
Einmal habe ich auf seinen Kleidern masturbiert. Ich habe den Griff seiner Haarbürste benutzt – natürlich hat er eine. Seine Haare sind dicht und üppig und fast wie eine Löwenmähne, allerdings dunkler.
Wenn ich könnte, würde ich mir einen Mantel aus seinen Haaren machen. Und ich würde mich mit einer nassen Strähne seiner Haare zwischen den Beinen reiben.
Ich bin jetzt nass, wandere im Pyjama durch die Wohnung und tue so, als wenn ich nicht masturbieren wollte. Ich habe ein neues schmutziges Buch und ein paar unterhaltsame kleine Spielzeuge, von denen er nichts weiß.
Ich habe mir immer vorgestellt, was er sagen würde, wenn er meine kleine Plastikmenagerie entdecken würde, aber es endet immer in heißem, strafendem Sex – wobei er wahrscheinlich in Wirklichkeit eher nur amüsiert reagieren würde.
Er findet Dinge lustig. Wir haben ein lustiges Leben.
Es wird sogar noch lustiger, als ich das Schloss an seinem Aktenschrank aufbreche, um seine geheime Homosexualität aufzudecken, und stattdessen all die geheimen schmutzigen Sachen finde, die er liest.
Es sind ganze Stapel! Vollgekritzelte Zettel und getippte Sätze und Wörter, Wörter, die er mag.
Wörter, die er schreibt .
Es dauert eine Ewigkeit, bis ich verdaut habe, dass er offensichtlich merkwürdige lose Seiten voller Porno liest. Den zweiten Gedanken – dass er tatsächlich dieses Zeug schreibt – kann ich nicht verarbeiten.
Aber überall sind handgeschriebene Notizen und Randbemerkungen in Bobbys Schrift. Sätze wie Lass das hier weg und Mit Seite zwölf tauschen. Warum sollte er das im Werk eines anderen an den Rand schreiben? Er ist Steuerberater. Er gibt keine erotischen Romane heraus.
Anscheinend schreibt er sie einfach.
Natürlich traue ich mich zuerst nicht, es zu lesen. Ich sehe Wörter wie Schwanz und Klitoris und beschließe, dass es besser für meine Gesundheit ist, wenn ich es nicht lese. Wenn es nun viel heißer ist, als ich es mir vorgestellt habe? Wenn es so heiß ist, dass ich es nicht ertragen kann?
Zuerst blättere ich durch die Seiten und überfliege den Text, aber dann lese ich mich fest. Gelegentlich verstecke ich mich hinter einem Kissen, aber das liegt sicher nicht daran, dass die Lektüre mir peinlich ist. Meine
Wangen sind brennend heiß, aber aus einem ganz anderen Grund.
Ein Grund, der deutlicher wird, als ich die Worte lese: Sein breiter gekrümmter Rücken war schweißbedeckt.
Ich meine, das hört sich jetzt nicht großartig an. Aber trotzdem gehen mir die Worte nicht mehr aus dem Kopf.
Ich stelle mir einen honiggoldenen, dicken, fleischigen Klotz vor: den Rücken meines Mannes, der eine riesige Axt schwingt und schwere Holzscheite spaltet.
Natürlich hat er im wirklichen Leben so etwas noch nie getan, aber das Bild hat es mir trotzdem angetan.
Ich habe Angst vor dem, was die übrigen Worte mit mir machen werden. Ich hocke schon mit dem Rücken zur Wand, zusammengekauert wie ein wildes Tier, mit heißem Gesicht und mit heißer Muschi. Sie schwillt an und drückt gegen meine Pyjamahose, summt und wartet darauf, dass ich weiterlese.
Also tue ich es. Ich lese die Worte: Als sie über ihm stand …
Sie? Stand über ihm? Ja, es kommt noch mehr: Ihre Stiefel glänzten so sehr, dass er fast glaubte, sein Gesicht darin sehen zu können, aber er wagte nicht hinzuschauen. Dann müsste er nämlich den Blick heben, und das war ihm nicht erlaubt. Nicht hier, in ihrem geheimsten, intimsten Raum.
Ich versuche dagegen anzugehen, aber Eifersucht steigt in mir auf, als ich das Wort ihrem las. Ich meine, ich glaube nicht, dass er mich betrügt. Ich glaube auch
nicht, dass er mich jemals betrogen hat, obwohl er natürlich die Möglichkeit dazu gehabt hätte.
Aber irgendwie lesen sich die Worte wie eine Fantasie, nicht wie etwas, das wirklich geschehen ist. Es sind die geheimen Fantasien meines Mannes, und sie sind meilenweit von dem entfernt, was ich mir vorgestellt habe. In einer Geschichte neckt und quält ein kleines Luder in Leder seinen Liebhaber stundenlang.
Und mir kommt es auch wie Stunden vor, als ich es lese. Zuerst muss ich diesen Hügel erklimmen: Er bog ihr seinen Körper entgegen, damit ihre Lippen seinen
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