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Leicht zu haben: Heiße Stories (German Edition)

Leicht zu haben: Heiße Stories (German Edition)

Titel: Leicht zu haben: Heiße Stories (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Kramer Bussel
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selbst habe sich noch nicht ganz daran gewöhnt, er sei in Chicago aufgewachsen. Wir redeten über seine Serie, und er fragte mich höflich, was ich beruflich täte. Zu meiner Überraschung schien es ihn tatsächlich zu interessieren.
    »Wow, und was genau studiert ein Soziologiestudent?« , fragte er und schenkte uns noch Wein nach.
    »Meine Spezialität sind Geschlechterrollen und ihre Widerspiegelung in den Medien. Eigentlich unterscheidet es sich nicht wesentlich von deiner Arbeit, es steht nur auf der anderen Seite der Gleichung. Hollywood stellt die Träume zusammen, Soziologen nehmen sie auseinander. Letztes Semester habe ich ein Seminar über Sex und die Medien gehalten.«
    »Ach ja? Und was würde ich lernen, wenn ich an deinem Seminar teilnähme?«
    Er beugte sich vor. Mir war ein wenig schwindlig. Vielleicht lag es am Wein, an seinem Duft – Meeresbrise und Kumin, gemischt mit irgendeinem botanischen Haarprodukt – oder auch nur am Funkeln in seinen braunen Augen, aber plötzlich wollte ich ihn verführen.
    »Nun, wir diskutieren zum Beispiel über die Botschaften, die Fernsehsendungen vermitteln. Je mehr Sex man hat, desto besser. Nur schöne Menschen verdienen sexuelle Lust. Eine sexuelle Begegnung dauert zwanzig Sekunden, weil nur das ins Drehbuch passt. Solchen Quatsch analysieren die Kinder für ihr Leben gern. Sie sagen, es sei das einzige Seminar, das für ihr reales Leben relevant sei.«
    Cody warf mir einen Blick von der Seite zu. »Ich wünschte, ich könnte mich auch bei dir einschreiben.«
    »Ich könnte dir nichts beibringen. Du könntest höchstens eine Gastvorlesung über die Realität hinter dem Mythos halten.«
    »Ich weiß nicht, ob deine Studenten mit der Realität umgehen könnten.« Lachend schenkte er uns Wein nach. »Ich weiß ja selbst nicht, ob ich das kann.«
    »Ist sie denn so schlimm?«
    »Nein, ich kann mich eigentlich nicht beklagen. Ich hatte Glück. Es ist nur so, dass du am Ende nie wirklich bekommst, was du willst, auch wenn du glaubst, es wäre anders. Verstehst du, was ich meine?«
    »Darüber haben wir im Seminar auch schon geredet. Kapitalistischer Konsum und das endlose Produzieren von Wünschen …« Wir blickten uns an.
    Meine Fachausdrücke schienen Cody nicht besonders zu beeindrucken. Er wirkte amüsiert.
    »Hey, wir haben ja die Flasche schon leer getrunken. Ich habe noch mehr Wein im Haus.«
    »Oh, ich habe meine Grenze erreicht. Noch ein Glas, und ich schlafe auf deinem Sofa ein.«
    »Dann koche ich uns einen Kaffee. Na komm, ich unterhalte mich gerne mit dir. Es ist fast wie ein Aufbaustudium.« Er zwinkerte mir zu. Normalerweise hasse ich Typen, die zwinkern, aber bei Cody funktionierte es. Zwischen meinen Beinen begann es zu kribbeln.
    Es fiel Cody nicht schwer, mich zu sich nach Hause zu locken, und noch leichter war es für ihn, mich ins Bett zu bekommen. Ich war schon beschwipst, und als er mir stolz die Aussicht auf das Meer von seinem Schlafzimmer aus zeigte – genauso wie in Mikes Haus –, drehte ich mich zu seinem King-Size-Bett und sagte: »Ich würde gerne ein paar saftige Bühnengeschichten hören.«
    Solche provokativen Äußerungen hatten mich schon bei einem gewissen Professor in der Midlife-Crisis in Schwierigkeiten gebracht, aber Cody zuckte nicht mit der Wimper. »Zu Forschungszwecken?«
    »Nun, eigentlich wäre es ganz nützlich zu wissen, inwiefern ein Fick in L. A. sich von einem in Chicago unterscheidet«, gab ich zu.
    Stirnrunzelnd setzte Cody sich auf die Bettkante, als ob er darüber ernsthaft nachdenken müsste. »Ja, er ist anders.«
    »Wieso?« Ich setzte mich neben ihn und betastete verstohlen den seidenen Designerüberwurf.
    Er legte den Kopf schief. »Es ist schwer in Worte zu fassen. Aber du hast so eine Art, du bringst mich einfach zum Nachdenken.«
    »In unserer Kultur ist es schwer, aufrichtig über Sex zu reden, obwohl wir von den Medien mit erotischen Bildern überschwemmt werden. Über dieses Paradox haben wir im Seminar auch schon geredet.«
    »Du kannst bestimmt gut darüber reden.«
    »Vor allem reden, das kannst du mir glauben.«
    Cody blickte mich intensiv an. Ich errötete und schlug die Augen nieder.
    In diesem Moment beugte er sich vor und küsste mich. Zuerst war ich überrascht, aber dann erwiderte ich seinen Kuss. Langsam und fragend tanzten unsere Zungen. Vielleicht wurde all das Reden völlig überbewertet?
    Er sank auf das Bett und zog mich mit sich. Küssend lagen wir nebeneinander und schmiegten

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