Leichtathletik - Handreichungen fuer Schulen der Sekundarstufe 1
Schüler, die auf kognitives Wissen zurückgreifen und partnerschaftliches Agieren fordern wie fördern.
Aus dem Springen mit dem Stab lässt sich in allen Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I das Stabhochspringen entwickeln. Die Komplexität dieser Sprungaufgabe stellt einerseits eine immerwährende Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler dar, sie bietet zugleich eine gute Möglichkeit zur Differenzierung und lässt die sportliche Entwicklung auch durch die Förderung von Teilbereichen (etwa der turnerischen Fähigkeiten) zu.
Die Verbesserung der Sprungfähigkeit und die damit verbundene längere Flugphase machen Sprungaufgaben mit Fantasiesprüngen und Akrobatiksprüngen interessant. Nebender geforderten Kreativität und Bewegungsgestaltung sind hier auch Möglichkeiten zur Verbesserung der Sprungkraft und der Sprunggeschicklichkeit gegeben.
Werfen
Aus der elementaren Grundfähigkeit Werfen entwickeln sich alle Formen des Werfens, Schleuderns und Stoßens. Alle diese Formen haben ihren Platz im Sportunterricht der Sekundarstufe I und können in die Techniken des Speerwerfens, des Kugelstoßens, des Hammerwerfens und des Diskuswerfens münden.
Basierend auf vielfältigen Wurferfahrungen mit verschiedensten Wurfgeräten und den unterschiedlichen Vorbeschleunigungen, wird die Technik des geraden Wurfs beim Ballwurf mit der Drei-Schritt-Technik vermittelt. Auf dieser Grundlage kann in den oberen Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I der Speerwurf mit seiner Fünf-Schritt-Technik eingeführt werden.
In gleicher Weise kann aus dem Drehwurf mit verschiedensten Geräten der Diskuswurf herausgearbeitet werden.
Voraussetzung für die Einführung von Speer, Kugel, Hammer und Diskus ist eine hohe Disziplin der Schülerinnen und Schüler und eine strikte Beachtung der Sicherheitsregeln, ohne die die Beschäftigung mit den genannten Wurfgeräten eine zu große Gefahr darstellen würde. Dies setzt eine gewisse Reife der Schülerinnen und Schüler voraus.
Durchgängig in der Sekundarstufe I ist die Kugel einsetzbar. In den jüngeren Jahrgangsstufen kann die mangelnde Kraft der Schülerinnen und Schüler die Einführung der Technik des Kugelstoßens verhindern, sodass erst im späteren Verlauf der Sekundarstufe I damit begonnen werden kann. Die vielfältige Beschäftigung mit der Kugel selbst und allgemeine Wurf- und Stoßaufgaben können jedoch die Kraftfähigkeit fördern und Voraussetzungen für die spezifischere Aufgabenstellung schaffen. Entscheidend sind Aufgabenstellungen, die bei den Schülerinnen und Schülern die Motivation zum Umgang mit der Kugel schaffen.
Ziel im Sportunterricht der Sekundarstufe I ist der sichere und technisch richtige Standstoß.
Methodisch wird bei allen Würfen und Stößen zunächst darauf geachtet, die Wurf-/Stoßrichtung zu treffen. Dies erfordert insbesondere beim Schleudern bzw. Drehwurf erhöhte Orientierungsfähigkeit im Raum.
Als weiteres Kriterium muss der richtige Abwurfwinkel geschult werden. Hilfreich sind in beiden Fällen zunächst Orientierungshilfen, bis die Grobform der Bewegung beherrscht wird. Das Werfen auf Ziele hat in der frühen Ausbildungsphase eindeutig Vorrang vor dem Werfen auf Weite, da das Erlernen der richtigen Bewegungsausführung grundlegende Voraussetzung für große Wurfweiten ist.
Alle Wurf- und Stoßaufgaben sollten beidseitig durchgeführt werden.
Vergleiche von Wurfgeräten mit ihren unterschiedlichen Flugeigenschaften, Vergleiche der beiden Beschleunigungsarten sowie Vergleiche der beiden Wurfarme ermöglichen weitere Aufgabenstellungen im kognitiven Bereich wie bei der Selbstwahrnehmung.
Über den Stellenwert als eigenständige Sportart hinaus bietet sich die Auseinandersetzung mit der Leichtathletik als Basissportart für andere Sportarten an. Am Beispiel desHandballs soll dies besonders deutlich werden, enthält er doch alle Elemente leichtathletischer Bewegungsformen:
Schnelles Laufen
Tempogegenstoß, Rückzug
Werfen
Schlagwurf, Sprungwurf
Springen
Sprungwurf, Wurfblock
Als zentrale Sportart bei der Entwicklung der Trainingslehre ist sie andererseits einsetzbar, Trainingswirkungen im Bereich des Schulunterrichts zu dokumentieren. Damit lassen sich Aufgaben etwa im Bereich des Leistens und der Leistungsentwicklung stellen, in denen die Leichtathletik zur Gewinnung von Messdaten eingesetzt wird.
In der Verbindung mit der Biologie des eigenen Körpers lassen sich damit auch Fragen der Gesundheit und Gesundheitsförderung behandeln,
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