Leichtmatrosen: Roman (German Edition)
Boote verleihen, etwa hier: www.ferien-auf-dem-wasser.de (Dieser Link ist nicht gesponsort!).
Voraussetzung ist lediglich, dass man mindestens 18 Jahre alt ist und die Boote eben chartert, also mietet: Es ist nicht zulässig, einfach die Jacht eines Kumpels auszuleihen (steuern dürfte man sie allerdings in seinem Beisein). Im Rahmen der Chartereinweisung wird man in Theorie und Praxis eingeführt, was im Schnitt drei bis vier Stunden dauert; Beschränkungen etwa hinsichtlich der Motorleistung gibt es nicht , und die Schiffe dürfen – wie bei Vorhandensein des Bootsführerscheins – durchaus stattliche 15 Meter lang sein. Die Bootstypen, die angeboten werden, sind sehr unterschiedlich. Die Palette reicht vom robusten, rustikal ausgestatteten Holzhausboot mit Außenborder (bis 5 PS auch ohne Chartereinweisung) bis zur hochseefähigen, mehrstöckigen Jacht mit leistungsstarkem Motor und marmorgefliesten Luxusbädern. Da es auf den fraglichen Gewässern nur sehr wenig Berufsschifffahrt gibt – und praktisch keine Lastschifffahrt –, besteht auch kaum die Gefahr, die Wege der Profis zu kreuzen. Und selbst bei einem mehrwöchigen Urlaub wird es schwerlich gelingen, das gewaltige, wunderschöne Gebiet komplett zu erkunden – ich habe dort inzwischen knapp zwei Monatenetto auf dem Wasser verbracht und war längst noch nicht überall. Das Erlebnis, das größte Binnengewässer Deutschlands – die Müritz – am Steuer eines Hausboots zu befahren, ist schlicht hinreißend, aber auch die vielen kleineren Seen, Flüsse und Kanäle bieten ein unvergleichliches Naturpanorama. Auf einem stillen See zu ankern, den Sonnenuntergang und etwas später das erste Morgenlicht zu genießen ist unbeschreiblich. Es sei jedoch empfohlen, die Herangehensweise von Patrick, Jan-Hendrik, Mark und Simon nicht als Vorbild zu wählen.
Ich danke Michael Höfler (wieder mal), den 42erAutoren und den Büchereulen.
Glossar
Seemännische Fachbegriffe
für Landratten (ohne Gewähr)
Achtern : Alles, was bei einem Schiff hinter der Mitte liegt. Das Gegenteil ist simpel »vorne«. »Achteraus« allerdings bezeichnet das, was quasi hinter dem Schiff ist.
Anker : Eine – zumeist aus Metall bestehende – Gerätschaft, die mit einer Kette oder einer Leine (oder beidem: erst Kette, dann Leine) am Bug des Bootes befestigt ist und herabgelassen wird, um ein Wasserfahrzeug am Grund festzumachen. Hierfür sollte die Länge der Leine oder Kette das Drei- bis Fünffache der Gewässertiefe betragen, damit die Leine letztlich einen spitzen Winkel bildet. Der Anker liegt dann am Grund und wird durch die Rückwärtsbewegung des Bootes im Untergrund eingegraben; seine Arme (bzw. deren Spitzen) ziehen sich in den Sand. Anker werden eigentlich niemals geworfen, sondern nur abgelassen, den Rest erledigt dann die Bewegung des Bootes. Trotzdem kann man hin und wieder Menschen auf See beobachten, die sich damit abmühen, Anker möglichst weit weg zu schleudern. Wenn sich Schiffe im wechselnden Wind um die Ankerstelle drehen, nennt man das wunderbarerweise schwojen. (Bitte laut üben: Unser Boot schwojt. ) Um wiederum dies zu verhindern, wird zuweilen zusätzlich ein Heckanker ausgelegt. Anker gibt es in vielen Formen, die gebräuchlichste in der Freizeitschifffahrt ist ein vierarmiger Stockanker (klassische Form). Es ist nicht falsch, wenn sich ein Schiff um den Anker herum bewegt, da sich dieser immer wieder eingräbt, aber dafür muss rund um die Stelle,an der der Anker liegt, genügend Platz sein. Anker liegen nicht immer wirklich fest im Grund. Nicht selten bewegen sich auch ordentlich festgemachte Boote noch einige Meter vom Ankerplatz weg, vor allem bei stärkerem Wind. Wenn sich Anker zwischen am Grund liegenden Geäst verhaken, hat man viel Spaß.
Aye : Bei Seeleuten die Bestätigung eines Befehls. Der Kapitän befiehlt etwas, der Befehlsempfänger sagt »Aye aye« oder »Aye, Sir«. Bedeutet letztlich etwas wie »immer«.
Backbord : Die linke Seite eines Schiffes, wenn man in Richtung Bug blickt. Übrigens wird auf See nicht immer nur von back- und steuerbord gesprochen, sondern tatsächlich von links und rechts – aber das ist kompliziert. Das linke Gewässerufer ist nämlich nicht notwendigerweise das an der Backbordseite (sonst wäre für Entgegenkommende das andere Ufer das linke), sondern das, was von der Quelle des Gewässers aus betrachtet an der linken Seite liegt. Deshalb ist nicht nur in diesem Zusammenhang interessant, zu wissen, in
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