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Leiden sollst du

Leiden sollst du

Titel: Leiden sollst du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Wulff
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herausgefunden?“, fragte Lia den Praktikanten, nachdem sie aufgelegt hatte.
    „Ein Unfall.“ Sie hörte den Stolz in seiner Stimme. „Der war noch gar nicht in die Datenbank eingepflegt. Freitagnacht auf der Hafenmole mit einem holländischen Auto. Der Typ ist abgehauen, Passanten haben aber die Nummer notiert.“
    Die Bürotür flog auf, und Karla brachte die winterliche Kälte herein.
    „Weiß Fred schon davon?“, fragte Lia und begrüßte Karla mit einem Nicken.
    Pet nickte eifrig. „Ja, und in Holland habe ich auch schon angerufen. Die wollen es uns morgen sagen. Irgendwie hatten die Stress mit dem Computer.“
     „Das haben die Holländer immer, wenn sie keinen Bock mehr haben“, meinte Lia grinsend.
    „Können wir?“, wollte Karla wissen.
    Lia fuhr ihren und den Computer von Julian herunter, denn sie wollte nicht, dass Pet längere Zeit alleine in ihrem, in ihrem und Julians Büro blieb. Sie konnte sich nicht dagegen wehren: Der junge, bemühte Schüler fühlte sich wie ein Eindringling an.
    Schweigend lief sie neben Karla zur Rheinuferpromenade. Vor dem unter die Rheinkniebrücke gebauten Apollo-Varieté standen die Menschen frierend Schlange. In der Vorweihnachtszeit war das Theater jeden Abend ausverkauft. Vorsichtig gingen sie die Stufen zur unteren Promenade hinunter, die seit dem Neuschnee am Nachmittag noch niemand betreten hatte. Sie blieben einen Moment stehen und starrten zum Fundort hinüber. Es war immer noch alles abgesperrt.
    „Der Tote war heute schon in den Radionachrichten. Ich hoffe, es ist Schüttler gelungen, aus den Medien herauszuhalten, dass der Mann keine Organe mehr hatte“, meinte Karla.
    „Hast du mal eine Leiche explantiert?“
    „Machst du Witze? Es gehört zur Ausbildung und ist eine ziemliche Sauerei. Mich hat das Bild damals wochenlang verfolgt.“
    „Ich fürchte, das steht mir auch bevor.“ Lia schloss einen Moment die Augen.
    „Das kann ich gut verstehen. Es ist halt was anderes, vor einer kalten Leiche zu stehen oder in einen offenen Körper zu schauen, in dem das Herz noch pulsiert, die Nieren arbeiten …“
    „Julian hat einen Organspendeausweis. Ich habe ihm den aufgeschwatzt.“
    „Und jetzt, wo du gesehen hast, wie so eine Leiche aussieht, zweifelst du, ob das gut ist?“
     
    Wie es weitergeht, erfahren Sie in:
     
    Stefanie Koch
    CROSSMATCH – Das Todesmerkmal
    Thriller
     
    www.dotbooks.de

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