Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition)
kommt. Aber jetzt wird die ganze Sache bestimmt ein Riesenerfolg, und die Feuerwehr kann sich freuen, wenn sie eine richtig saftige Spende bekommt. Dann können sie sich ja vielleicht endlich ein neues Feuerwehrauto leisten, so eins mit Sprinklern auf dem Dach, wie Dad es schon immer haben wollte. Ich mach das doch alles für Dad, Mum! Weil er es selbst nicht mehr kann.“
Was ließ sich dagegen sagen? Gar nichts natürlich. Felicity hatte Greg ebenso vergöttert wie umgekehrt. Bei der Nachricht von seinem Tod war sie völlig am Boden zerstört gewesen. Greg hatte zum Glück nie erfahren, dass Felicity in Wahrheit nicht seine leibliche Tochter war. Serina war es gelungen, diese Tatsache vor allen geheim zu halten, sogar vor Nicolas. Obwohl dieser sie ganz direkt auf seine mögliche Vaterschaft angesprochen hatte, als er vor zehn Jahren zur Beerdigung seiner Mutter nach Rocky Creek gekommen war, aber damals hatte sie seine Vermutung empört von sich gewiesen.
Das Schicksal – und ihre Gene – waren Serina bei ihrem Vertuschungsmanöver behilflich gewesen. Erstens war Felicity weit über Termin geboren worden, was in ihrer Familie mütterlicherseits mehrfach vorgekommen war. Außerdem hatte ihre Tochter dunkle Haare und dunkle Augen wie sie selbst und Greg, während Nicolas blond und blauäugig war. Zum Glück war Felicity damals auch noch sehr klein, weshalb sich ihr ungewöhnliches musikalisches Talent noch nicht gezeigt hatte. Deshalb hatte es keinerlei Ähnlichkeiten mit Nicolas gegeben, rein gar nichts, was ihn hätte stutzig machen können. Und die Einwohner von Rocky Creek gingen bis zum heutigen Tag völlig selbstverständlich davon aus, dass Felicity ihr musikalisches Talent von ihrer Mutter geerbt hatte. Was nur logisch war angesichts der Tatsache, dass Nicolas und Serina bereits Jahre vor der Geburt ihrer Tochter keinen Kontakt mehr gehabt hatten. Wer hätte da je auf die Idee kommen sollen, dass die allseits geachtete Serina Harmon nur einen Monat vor ihrer geplanten Hochzeit nach Sydney fahren könnte, um mit ihrem Ex eine leidenschaftliche Liebesnacht zu verbringen? Das wäre schlicht unvorstellbar gewesen!
Aber Nicolas hatte sie schon immer dazu verführt, das Unvorstellbare zu tun.
Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte sie alles für ihn getan. Nur ihre Familie hatte sie seinetwegen nicht im Stich lassen können. Vor allem nicht zu einem Zeitpunkt, wo diese sie am meisten gebraucht hatte.
Wie hätte sie nach England gehen können, nachdem ihr Vater gerade erst einen Schlaganfall erlitten hatte? Das hätte sie nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können. Doch Nicolas hatte ihr vorgeworfen, ihn nicht genug zu lieben.
Aber sie hatte ihn geliebt. Viel zu sehr sogar und leider auf eine ziemlich ungesunde Art und Weise, so sehr, dass es ihr Angst gemacht hatte. Wenn sie mit ihm zusammen war, war sie nicht mehr sie selbst, sondern ein willenloses Wesen, das, zitternd vor Begierde, in seinen Armen dahinschmolz.
Und weil sie sich selbst gegenüber misstrauisch gewesen war, hatte sie ihm ihren Entschluss telefonisch mitgeteilt.
Nicolas hatte erst ungläubig geschwiegen, dann war er wütend geworden, und am Ende hatte er versucht sie zu überreden. Doch das hatte sie in ihrer Verzweiflung veranlasst zu behaupten, dass sie von ihrer Fernbeziehung sowieso genug hätte. Was ja irgendwie auch stimmte. Seit er in Sydney studierte, hatte er kaum noch Zeit und war fast unerreichbar geworden.
„Ich will einen normalen Freund“, hatte sie geschluchzt. „Einen, der nicht so ehrgeizig ist wie du. Und der in Rocky Creek lebt. Greg Harmon fragt mich immer wieder, ob ich mit ihm ausgehen will“, hatte sie wahrheitsgemäß hinzugefügt.
„Greg Harmon! Ich bitte dich, der könnte ja dein Vater sein!“
„Das stimmt doch gar nicht.“ Obwohl er älter wirkte, war Greg erst Ende zwanzig. Er stammte auch aus Rocky Creek und arbeitete als Lehrer an der Wauchope Highschool, wo Serina und Nicolas ihren Abschluss gemacht hatten. Obwohl Greg nie ihr Lehrer gewesen war – er unterrichtete Agrarwirtschaft und Werken – ,war Serina nicht entgangen, dass er eine Schwäche für sie gehabt hatte.
Und schon bald nach ihrer Abschlussprüfung hatte er versucht, sich mit ihr zu verabreden.
„Er ist einfach total nett, und außerdem sieht er auch noch gut aus“, hatte Serina Greg verteidigt. „Ich mag ihn. Und wenn er mich nächstes Mal wieder fragt, sage ich ja.“
Es war fast eine Erleichterung gewesen, als Nicolas
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