Leidenschaft, die nie vergeht (German Edition)

noch einmal: Willst du mich heiraten, Liebste?“
    „Musst du das ausgerechnet jetzt fragen?“
    „Ja. Weil meine Tochter gedroht hat, nie wieder ein Wort mit mir zu reden, wenn ich es nicht tue.“
    „Dann sage ich ja, Nicolas. Ja, ich möchte dich heiraten.“
    Er umarmte sie lächelnd. „Und was hältst du von ihrem Wunsch nach einem kleinen Bruder oder einer Schwester – und zwar möglichst bald?“
    Serinas Augen leuchteten. „Ich bin bereit, wenn du es auch bist.“
    „In diesem Fall sollten wir jetzt sofort nach oben fahren und das Projekt in Angriff nehmen, findest du nicht?“

EPILOG
    Erster Weihnachtsfeiertag, ein Jahr später …
    Nicolas saß am Kopfende des großen Esstischs, mit Serina zu seiner Rechten und dem drei Monate alten Sebastian in seiner Babywippe zwischen ihnen.
    „Wie wär’s, wenn wir alle einmal anstoßen?“, fragte Nicolas und hob sein Weinglas.
    Mit am Tisch saßen noch acht weitere Leute. Ken, Janine und Kirsty, Bert und Franny, Serinas Mutter, Mrs Johnson und natürlich Felicity.
    So sollte Weihnachten sein, dachte Nicolas. Die Geschenke spielten nur eine untergeordnete Rolle – obwohl er es in diesem ersten Jahr etwas übertrieben hatte –, viel wichtiger war, dass die Familie und Freunde gemeinsam feierten.
    „Fröhliche Weihnachten!“, sagte er und stieß mit Serina an.
    „Fröhliche Weihnachten!“, schallte es im Chor zurück.
    Sebastian reagierte auf den Lärm, indem er fröhlich in seiner Wippe strampelte, mit den Ärmchen ruderte und sein ansteckendes Lachen lachte.
    Alle fielen in sein Lachen ein, dann aßen sie weiter. Alle außer Serina, die einen Moment lang nur still ihr Glück auskostete.
    Was für ein Jahr! So viel hatte sich ereignet, und Nicolas hatte sich als ein geschickter und erfolgreicher Organisator erwiesen. Mitte Januar waren sie mit einer Sondergenehmigung in der alten Kirche von Rocky Creek getraut worden, die Flitterwochen hatten sie in New York und London verbracht, wo Nicolas seine Immobilien verkauft hatte. Als sie Anfang Februar nach Australien zurückgekehrt waren, war Serina schwanger gewesen.
    Nach ihrer Rückkehr nach Australien war Nicolas zu der Erkenntnis gelangt, dass das Penthouse für das Leben mit einer Familie ungeeignet war. Deshalb hatte er den Vertrag gekündigt, und Serina hatte sich mit Felicity auf die Suche nach einem Haus gemacht. Am Ende war es nicht einfach nur ein Haus, sondern ein Haus mit einem großen Grundstück in der Nähe der Pferderennbahn von Port Macquarie. Es hatte einem Pferdetrainer gehört, der in den Norden gezogen war.
    Felicity und Serina hatten sich auf Anhieb in das Anwesen verliebt, Felicity wegen der Stallungen, wo sie kranke Tiere aufnehmen und gesund pflegen konnte. Serina hatte es das Wohnhaus angetan, das mit seinem steilen Dach und den umlaufenden Veranden an ein Farmhaus aus der Kolonialzeit erinnerte, obwohl es erst vor fünf Jahren gebaut worden war. Darüber hinaus ähnelte es vom Stil her dem Haus, in dem sie aufgewachsen und immer glücklich gewesen war, auch wenn es viel größer und komfortabler war.
    Ihre Schwangerschaft war in diesem Jahr Serinas einzige Sorge gewesen. Insgeheim hatte sie schon befürchtet, dass es wieder ein Zehnmonatskind werden könnte und dann womöglich auch noch ein Mädchen, das Felicity ähnlich sah. Als sie nach der Ultraschalluntersuchung im vierten Monat erfuhr, dass sie diesmal einen Jungen erwartete, war sie zwar eine Sorge los, aber so richtig beruhigt war sie immer noch nicht.
    Doch am Ende stellte sich die ganze Aufregung als überflüssig heraus. Prompt am errechneten Geburtstermin bekam sie Wehen und ein paar Stunden später erblickte Sebastian als getreues Abbild seines überglücklichen Vaters das Licht der Welt.
    Serina hatte schon damit gerechnet, dass Nicolas in seinen Sohn ganz vernarrt sein würde. Und genau so war es auch gekommen. Andererseits war sie sich nicht ganz sicher gewesen, wie Felicity auf ihren kleinen Bruder reagieren würde. Immerhin hatte sie dreizehn Jahre lang im Mittelpunkt gestanden.
    Aber ihre Tochter verliebte sich genauso schnell in Sebastian wie ihr Vater. Schon bald verbrachte Felicity viel Zeit mit ihrem kleinen Bruder an dem Flügel, den Nicolas ihr gekauft hatte. Weil sie, wie sie Serina anvertraut hatte, alles in ihrer Macht Stehende dafür tun wollte, dass Sebastian eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters trat, nachdem sie selbst nicht Nicolas’ Hoffnungen erfüllen würde.
    „Du isst ja gar nichts,