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Leidenschaft in den Highlands

Leidenschaft in den Highlands

Titel: Leidenschaft in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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ihm beim Sturz entglitten.
    Wortlos richtete sie ihre Klinge auf ihn.
    »Nicht, Avery. Tu nichts Unüberlegtes. Ich bin dein Vetter. Wir sind eine Familie.«
    »Aha, plötzlich bedeuten dir also unsere Blutsbande etwas?« Sie lachte.
    »Ich wusste nicht, was die Männer vorhatten. Ich schwöre es. Ich war nur zufällig hier.«
    Avery stellte sich breitbeinig vor ihm auf. Ihre Augen funkelten voller Zorn. Was für ein elender Lügner er war!
    »Ich dachte, du hättest mehr Ehre im Leib«, fügte er zitternd hinzu, als ihre Klinge sich seinem Hals näherte.
    Sie hielt inne. In diesem einen Punkt hatte er recht. Es war keine ruhmreiche Tat, einen unbewaffneten Gegner zu töten. Doch das war ein Zustand, der sich leicht ändern ließ.
    »Nimm dein Schwert«, sagte sie.
    Er nickte und hob es auf. Keinen Wimpernschlag später ließ sie ihre Klinge auf ihn niedersausen, gleich einem gewaltigen Blitzschlag. In letzter Sekunde hielt er sein Schwert dagegen. Seine Arme zitterten.
    Avery holte wieder und wieder aus. Ihre Schläge waren so schnell und präzise, dass er ihnen nicht beikommen konnte. Es dauerte nicht lange, bis er das Gleichgewicht verlor und nach hinten ausweichen musste.
    Er war nie ein guter Kämpfer gewesen, das wussten sie beide. Und nach ihrem Krafttraining hatte er gegen Avery vollends keine Chance mehr. Wild prügelte sie auf ihn ein. Seine Paraden wurden schwächer, und er stolperte mehr, als dass er auswich. Ungelenk entging er dem nächsten Hieb, doch sie trennte ihm mit ihrem Schwert einige Locken ab.
    Langsam wurde sie wieder ruhiger, sah klar: Amus war kein Gegner für sie. Er war nicht mehr als ein armseliger Wicht, der durch seine Machtgier allmählich verrückt geworden war. Kein Gegner, keine Herausforderung. Dieser Kampf war unter ihrer Würde.
    Mit einem letzten Schlag riss sie ihm das Schwert aus der Hand. Scheppernd schlug es auf dem Boden auf.Amus stürzte rücklings und hob schützend beide Hände vor seinen Körper.
    Avery stellte sich über ihn und richtete die Spitze ihrer Klinge erneut auf seine Kehle. Ein Stoß, und sein Leben wäre ausgelöscht. Sie genoss es, das angstvolle Blitzen in seinen Augen zu sehen.
    »Bitte«, hauchte er zitternd. »Bitte nicht.«
    Sie hielt inne, denn sie wollte hören, was er ihr zu sagen hatte. Was er vorbrachte, um sie von diesem einen letzten Stoß abzubringen.
    Doch seine Angst lähmte ihn gänzlich. Kein Ton kam über seine Lippen. Er erstarrte völlig, gleich einer Marmorstatur.
    »Erbärmlich«, spuckte Avery aus und wandte sich ab. Nay, mit dem Blut dieses Mannes wollte sie sich nicht besudeln. Sie wollte nicht wie er sein.
    »Dämliche Hure«, brüllte er plötzlich hinter ihr.
    Avery fuhr herum und sah seine Klinge, die mit rasender Geschwindigkeit auf sie zusauste. Rasch hob sie ihr Schwert, um den Schlag abzufangen, da schoss etwas Blitzendes von hinten durch seine Brust.
    Amus starrte ungläubig Avery an, dann wanderte sein Blick hinab auf die Klinge, die aus seinem Brustkorb ragte. Er sank auf die Knie. Blut quoll aus seinem Mund.
    Aus den smaragdgrünen Augen wich jegliches Leben. Zurück blieb nichts als ein Ausdruck von blankem Entsetzen. Schließlich fiel er vornüber und blieb reglos liegen.
    Avery wich zurück, als sich eine Lache aus Blut zwischen den Binsen- und Seggengewächsen bildete.
    Neben ihr kam Ewans Pferd zum Stehen. In der Rechten hielt er die blutverschmierte Klinge, die zu Amus’ Schicksal geworden war. Ewans Atem ging schnell, als er vom Pferd stieg, das Schwert fallen ließ und sie in seine starken Arme nahm.
    »Ich musste es tun. Er hätte dich getötet«, sagte Ewan mit bebender Stimme.
    »Ich weiß. Ist er tot?«, fragte sie noch unter Schock.
    Ihre Beine, ihre Arme, alles an ihr wurde mit einem Mal steif. Sie starrte auf den leblosen Körper ihres Vetters. Der Anblick war entsetzlich, doch sie konnte ihren Blick nicht von ihm wenden. Sie war wie gebannt. Und obwohl er sie hatte töten wollen, hoffte sie auf irgendeine Art von Lebenszeichen.
    Ewan kniete sich neben ihren Vetter und tastete dessen Hals ab.
    »Aye, er ist tot«, sagte er.
    Avery war in ihrer Starre gefangen. Kein Wort kam über ihre Lippen.
    Wieder und wieder sah sie, wie Ewan sein Schwert von hinten durch Amus’ Brust stieß. Wie sich das Gesicht ihres Vetters voll Entsetzen verzerrte. Wie er seine Augen aufriss, ein letztes Mal. Augen, in denen die nackte Angst stand. Die Angst vor dem Tod.
    Sie betrachtete das Blut, das sich mittlerweile bis zu

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