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Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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kleine Kommode. Nichts sonst. Nichts Persönliches.
    Angesichts seines so kargen Daseins verblasste ihre Verärgerung. Warum mochte er sich dazu entschieden haben, so spartanisch zu leben? Ihr Apartment war bei ihrem Einzug ebenso vernachlässigt gewesen wie seines. Aber sie hatte Wände undTüren gestrichen und durch preiswerte Kunstdrucke und allerlei Krimskrams, den sie aus Arizona mitgebracht hatte, eine angenehme Atmosphäre geschaffen. Sie legte Wert auf ein behagliches Zuhause. Marks Unterkunft dagegen wies in etwa so viel Charme auf wie ein Gefängnis. Was war der Grund für diese Nüchternheit? Beabsichtigte er, bald wieder auszuziehen?
    Sie schnappte sich die Daunendecke von dem ungemachten Bett, zusammen mit zwei Kissen. Wieder zurück im Wohnzimmer schob sie ihm die Kissen unter das verletzte Bein. „Sollst du den Knöchel mit Eis kühlen?“
    „Erst in ein paar Stunden.“ Er nahm ihr die Decke ab. „Du musst das nicht tun. Ich kann für mich selbst sorgen.“
    „Natürlich.“ Sie mied seinen Blick. „Hast du gegessen?“
    „Ich komme schon klar.“
    Sie zwang sich, ihn anzusehen. Die Prellung auf seinem Gesicht sah sehr schmerzhaft aus. „Danach habe ich nicht gefragt.“
    „Nein, ich habe nicht gegessen.“
    Darcy drehte sich auf dem Absatz um und lief in die Küche. Der Raum war in einem furchtbaren Grünton gehalten. Weder Geschirr noch sonstiger Hausrat waren zu sehen. Auf gut Glück öffnete sie einen Hängeschrank. Darin befanden sich Teller und Becher aus Pappe. Die Schublade darunter enthielt Plastikbesteck.
    „Nur vom Feinsten“, murmelte sie vor sich hin und wappnete sich für einen Blick in den Kühlschrank.
    Zu ihrer Überraschung fand sie keine Fleischpakete mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum, keine verschimmelten Fertiggerichte. In der Tat war so gut wie nichts vorhanden. Ein paar Flaschen Soda, eine Dose Bier, ein Apfel und ein kleiner Behälter Kaffeesahne.
    „Typisch Mann“, sagte sie laut vor sich hin und kehrte ins Wohnzimmer zurück. „Ist das eine neue Art von Diät?“
    „Ich war anderweitig beschäftigt.“
    Ihr Zorn verwandelte sich in Kummer. „Warum?“, fragte sie sanft. „Was habe ich so Schlimmes verbrochen, dass du nicht mal mehr zu den Mahlzeiten ins Hip Hop kommst? Denkst du, dass ich dich bestrafen werde, weil du nicht mehr mit mir befreundet sein willst? Glaubst du, dass ich dir eine Szene machen werde oder hinter deinem Rücken schlecht über dich rede?“
    Vorsichtig berührte er die Prellung auf seinem Gesicht. „Nichts davon trifft zu, Darcy. Ich war und bin nur beruflich total ausgelastet.“
    Sie starrte ihn an. „Lüg mich nicht an, Mark. Ich bin nicht dumm. Also sag mir einfach, was Sache ist. Ich komme schon damit klar.“
    Er richtete sich auf. „Es geht wirklich nur um meine Arbeit, und du kannst mir glauben, dass du keine Einzelheiten hören willst.“
    „Doch. Ich will die Wahrheit wissen.“ Sie hätte ihn gern ganz direkt gefragt, ob es ihm keinen Spaß mehr machte, mit ihr ins Bett zu gehen, aber dazu brachte sie nicht den Mut auf.
    Er musterte sie lange Zeit. Schmerz sprach aus seinen Augen, und es schien ihr, dass es nichts mit seinem verstauchten Knöchel zu tun hatte.
    Nach langem Schweigen sagte er: „Du irrst dich in mir. Das Ganze hängt nur mit einem Fall zusammen. Unsere private Beziehung beeinträchtigt die Ermittlungen.“
    „Was in aller Welt könnte ich denn mit deiner Arbeit zu tun haben?“
    „Wir beide haben miteinander zu tun“, erklärte er. „Ich kann unser Verhältnis leider nicht näher definieren, aber es besteht eines. Die Sache ist die, dass ich nicht sicher bin, ob ich dir trauen kann. Ich weiß, dass du Geheimnisse vor mir hast. Du verschweigst etwas aus deiner Vergangenheit und willst mir nicht sagen, warum duhierher umgezogen bist. Du hast einen Haufen Bargeld in deinem Wohnzimmer rumliegen. Und der Sheriff hat einen anonymen Hinweis erhalten, dass jemand das Hip Hop benutzt, um Geld zu waschen.“

10. KAPITEL
    Darcy starrte Mark so lange stumm an, dass er sich fragte, ob sie ihn überhaupt gehört oder verstanden hatte. An ihrer Miene änderte sich rein gar nichts. Dann wandte sie sich ab und stürmte zur Haustür.
    „Darcy?“, rief er ihr nach.
    Sie machte sich nicht einmal die Mühe, einen Blick zurückzuwerfen.
    Mark lehnte sich im Polster zurück und schloss die Augen. Du hättest garantiert den ersten Preis als Schuft der Woche gewonnen, wenn es so eine Auszeichnung gäbe. Hätte es einen

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