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Leipziger Affären - Kriminalroman

Leipziger Affären - Kriminalroman

Titel: Leipziger Affären - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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helle. In dieser Hinsicht haben wir dem Täter also nichts voraus.« Offenbar hatte Leonhardt von Pallauer und seinen Einfällen die Nase gestrichen voll. Er gähnte so herzhaft, dass Henne befürchtete, er würde sich den Kiefer verrenken.
    »Frank hat sich gestern in Kommerings Umfeld umgehört«, sagte Leonhardt, nachdem er sich Kaffee eingeschenkt hatte.
    »Und? Hat er irgendwas aus den Leuten rausholen können?«
    »Die Nachbarn sprechen nur in den höchsten Tönen von ihm. Ein netter Mensch, äußerst integer. Man vertraut ihm.«
    »Ein Mann, ein Wort.«
    »Genau. Seine Familie ist ebenso beliebt.«
    »Kinder?«
    »Ein erwachsener Sohn. Er heißt Robert.« Leonhardt wartete, bis Henne den fertigen Kaffee in die Tassen gefüllt hatte. »Der Junge hat eine Freundin«, sagte er dann.
    »Grundgütiger Gott, was ist daran besonders?« Junge Männer machen eben mit Mädels rum, zumindest wenn sie nicht schwul sind. Leonhardt war auch mal jung.
    »Sie ist schön, und sie heißt Alexa König.«
    »Meine Fresse.« Henne ließ die Hand sinken, mit der er eben seine Tasse zum Mund führen wollte. Der langhaarige Mann, den er an Alexa Königs Seite gesehen hatte, war demzufolge Robert Kommering gewesen.
    »Dem alten Kommering soll das Verhältnis gar nicht passen. Er will nicht ins Gerede kommen, und die Nachbarn verstehen das.«
    »Was kann er schon dagegen tun?«
    »Er hat der König ins Gewissen geredet.«
    Ein flüchtiger Gedanke durchzuckte Henne. Wieder sah er den Baudezernenten und Alexa König auf dem Wurzener Schloss streiten. »Das weißt du aus sicherer Quelle? Von wem hat Frank diese Information?«
    »Ich denke, die Frau Gemahlin ist sicher genug.«
    »Sag bloß, Frank hat Frau Kommering ausgequetscht. Dann ist er der Nächste, der Ärger mit Schuster bekommt.«
    »Das glaube ich nicht. Frank hat sich als Roberts Studienfreund ausgegeben. Frau Kommering fand ihn sehr nett.«
    »Mein Gott, er kann von Glück sagen, dass es gut gegangen ist. Was, wenn Robert Kommering dazugekommen wäre?«
    »Ausgeschlossen. Der saß vier Straßen weiter in einer Verkehrskontrolle.«
    »Verstehe.«
    »Frank hat sich wirklich super geschlagen.«
    »Das kann man wohl sagen. Das Verhältnis mit Alexa macht den jungen Kommering verdächtig.« Henne kratzte sich am Nacken.
    »Kaum. Der hat ein bombenfestes Alibi für die Tatzeit.«
    »Bombenfest? Das schreit danach, doppelt misstrauisch zu sein.«
    Leonhardt holte einen Zettel aus der Tasche. »Hier, Frau Kommering hat angegeben, dass er bis am Tag nach der Tatnacht in Vilnius war. Das liegt in Litauen, mehr als tausend Kilometer entfernt.«
    »Geografie ist zwar nicht mein Steckenpferd, aber dass Vilnius weit weg ist, weiß ich immerhin. Was hat er dort gemacht?«
    Leonhardt hatte seine Tasse geleert und goss sich nach.
    »Er ist Musiker von Beruf, Schlagzeuger bei einer Band. Sie hatten einen Fernsehauftritt. Er war keinen Augenblick allein.«
    »Schade, es hätte zu gut gepasst.« Der Sohn von Kommering hätte gleich zwei Motive gehabt, um König umzulegen: Er war eifersüchtig. Und er wollte seinen Vater vor einem Korruptionsskandal schützen. Zu dumm, dass er aus dem Kreis der Verdächtigen ausschied.
    »Selbst wenn Robert Kommering zur Tatzeit in Leipzig gewesen wäre, bleibt immer noch die Tatsache, dass die DNA unter Königs Nägeln mit Gewissheit weiblichen Ursprungs ist.«
    »Nach dem jetzigen Ermittlungsstand gibt es nur drei Frauen, die in Frage kommen. Hat man denen Proben abgenommen?«
    »Pallauer überlegt noch. Bis jetzt haben wir nur die Fingerabdrücke, und auch die nur von der Jakob.«
    »Irgendwie ahne ich, dass es Pallauer so richtig verkacken wird. Aber ich habe ebenfalls Neuigkeiten.« Henne zeigte Leonhardt den PC , der neben dem Küchentisch stand.
    »Du hast dir endlich auch einen Rechner zugelegt.«
    »Der stammt aus Königs Büro.«
    Leonhardt beugte sich vor, als hätte er sich verhört. »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Kannst du die Programme starten? Ich hatte ihn schon angeschlossen und hochgefahren, kam aber dann nicht weiter.«
    »Klar, lass mal sehen.«
    Leonhardt hievte die Teile auf den Tisch, verkabelte sie und tippte wenig später auf der Tastatur herum.
    Henne schaute ihm über die Schulter. »Fast wie ein zweiter Gregor.«
    »Was?«
    »Dein Getippe. Du hast flinke Finger, alle Achtung.«
    »Jetzt das Passwort. Ich versuche es zuerst mit ›König‹.« Nichts geschah. »Okay, dann eben ›Dankwart‹.« Wieder nichts.
    Leonhardt starrte auf den

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