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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Hahnemann auf die Psora (Krätzkrankheit), die Sykose (Feigwarzenkrankheit) und die Syphilis zurückführte. Die Bände zwei bis fünf beschreiben in größter Ausführlichkeit 47 Arzneien zur Behandlung dieser Krankheiten.
    1829 feierte Hahnemann sein 50-jähriges Doktorjubiläum, aus dessen Anlass der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte gegründet wurde, welcher heute die älteste medizinische Fachgesellschaft Deutschlands ist. 1830 starb Hahnemanns Frau Henriette. 1834 besuchte ihn die 35-jährige französische Malerin Melanie d’Hervilly, die er sechs Monate später heiratete. Mit ihr zog er 1835 nach Paris, gründete dort eine neue florierende homöopathische Praxis und schrieb die sechste und letzte Auflage des Organon, welche allerdings erst 78 Jahre nach seinem Tod im Jahr 1843, nämlich 1921 von Richard Haehl, veröffentlicht wurde.

1.3 Wegbegleiter und Nachfolger Hahnemanns
    Noch zu Lebzeiten Hahnemanns verbreitete sich die Homöopathie durch ihre ärztlichen Botschafter über ganz Europa und bis nach Süd- und Nordamerika. Später kamen Asien, Afrika und Australien hinzu. Besonders in Indien fand die Homöopathie fruchtbaren Boden und ist dort neben der westlichen Schulmedizin und der ayurvedischen Medizin das dritte Heilsystem mit eigener staatlicher Ausbildung.
    Unzählige Heilkundige haben an der Verbreitung der Homöopathie, ihrer Weiterentwicklung, aber auch der Entwicklung von neuen Richtungen mitgewirkt. Exemplarisch sollen hier einige wenige genannt werden.
    Clemens Maria Franz von Bönninghausen (1785–1864) war Jurist und Direktor des botanischen Gartens in Münster (Westfalen), als er mit 42 Jahren an Tuberkulose erkrankte und mit seinem Leben abschließen wollte. Sein Freund und Arzt Carl Ernst August Weihe (1779–1834) gab ihm je eine Dosis
Pulsatilla
und
Sulfur
C30, worauf er gesund wurde und noch 37 Jahre lebte. In kurzer Zeit arbeitete er sich in diese neue Heilmethode ein und bekam aufgrund seines Wissens und seiner therapeutischen Erfolge die ärztliche Approbation ohne Medizinstudium zuerkannt. Seine wichtigsten Impulse für die Homöopathie sind die Erarbeitung von „Genius-Symptomen“ der Arzneimittel (die Hervorhebung charakteristischer und eigenheitlicher Symptome), die Systematisierung der Symptomgewichtung nach Causa, Hauptsymptom und Nebensymptomen sowie die Trennung der Symptom-Elemente Art, Ort, Zeit und Modalitäten, welche er in seinem „Therapeutischen Taschenbuch“ knapp und übersichtlich angeordnet hat. ( Kap. 10.2 )
    Constantin Hering (1800–1880) wurde in Sachsen geboren und fand zur Homöopathie, weil er als Student in Leipzig die Aufgabe bekam, das Heilsystem des damals dort lehrenden Hahnemann zu widerlegen. Von der Klarheit und den Erfolgen der Methode war er bald überzeugt. Er reiste 1826 nach Südamerika und wanderte 1833 in die USA aus. Eine große Zahl neuer Arzneimittel führte er mit eigenen Prüfungen in die Homöopathie ein, darunter
Lachesis, Glonoinum, Bromum, Calcium phosphoricum und sulfuricum, Kalium bromatum, Aloe, Allium cepa
u.v.a. Nach ihm sind die Hering’schen Regeln benannt (die eigentlich auf Hahnemann zurückgehen), welche die Entwicklung der Symptome bei der Heilung durch homöopathische Therapie beschreiben: von innen nach außen, von oben nach unten und in der umgekehrten Reihenfolge ihres Auftretens. 1848 gründete er das Hahnemann Medical College, welches noch heute besteht. Seine „Guiding Symptoms“, eine Beschreibung der Leitsymptome der bekannten Arzneimittel in zehn Bänden, setzten noch immer kaum erreichte Maßstäbe.
    Georg Heinrich Gottlieb Jahr (1800–1875) assistierte Hahnemann in Köthen beim Verfassen der zweiten Auflage der „Chronischen Krankheiten“ und eines Symptomenlexikons und gab später selbst zahlreiche Werke heraus, die viel zur Verbreitung der Homöopathie beitrugen. Auch in Paris hatte er engen Kontakt zu Hahnemann.
    James Tyler Kent (1849–1916) war der bekannteste und produktivste homöopathische Arzt der USA. Er übernahm von E.J. Lee dessen fast fertig gestelltes Repertorium, welches wiederum auf dem „Repertory“ von Adolph zur Lippe aufbaute, und ergänzte es aus den Symptomsammlungen anderer Autoren zu einem Werk, welches die Grundlage fast aller heute verwendeten Repertorien ist. Daneben veröffentlichte er seine „Vorlesungen über das Organon Hahnemanns“, welche für viele Jahrzehnte zum wichtigsten Lehrbuch wurden und noch heute zu den bedeutendsten Grundlagewerken der

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