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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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wird die Methode u.a. auch von seinen beiden Söhnen, den Ärzten Yogesh und Sanjay Sehgal, weltweit gelehrt.
    Methodik der „revolutionierten Homöopathie“
    Auf empirischem Wege kam Sehgal dazu, ausschließlich den gegenwärtigen Gemütszustand der Patienten für die Auswahl des homöopathischen Mittels heranzuziehen. Hierbei betont er, dass es um den Gemütszustand geht, den der Patient in Verbindung mit seiner Krankheit präsentiert. Es geht also nicht um eine Summe von Gemütssymptomen, sondern es wird versucht, ein Verständnis für das zu entwickeln, was der Patient während seiner Erkrankung denkt und fühlt. Auf den Gemütszustand kann man unter Umständen anhand banal erscheinender Bemerkungen des Patienten rückschließen. In der Theorie verweist Sehgal gemäß seiner Interpretation der Hering’schen Regeln darauf, dass man bei der Behandlung im Zentrum ansetzen müsse, um dann zu einer Abheilung vom Zentrum aus zur Peripherie hin beizutragen, also „von innen nach außen“ ( Kap. 7.3.4 ). Dabei stellen der Wille und der Verstand das Zentrum dar. Bezüglich des Zentrums verweist er auch auf die Entstehung der Krankheit durch Verstimmung der Dynamis, die geistartiger Natur ist.
    Der Geist-Gemütszustand ist repräsentativ für jegliche Ordnung oder Unordnung, die in einem Körper vorhanden ist. Man kann sich auf ihn als genauen Anzeiger verlassen, um das Simillimum herauszufinden. Auf eine Bestätigung der Mittelwahl durch körperliche Symptome wird verzichtet, auch miasmatische Belastungen spielen bei der Mittewahl keine Rolle.
    Anamnese
    Die Anamnese kann sehr kurz ausfallen, doch sollten wachsam alle Äußerungen des Patienten aufgenommen werden. Hilfreiche Fragen können sein: Warum kommen Sie zu mir? Welche Gedanken machen Sie sich zu ihrer Erkrankung? Welche Gefühle haben Sie dabei? Wie gehen Sie mit der Krankheit und den Beschwerden um?
    Außerdem spielen Gestik und Mimik sowie das beim Patienten zu beobachtende Verhalten eine Rolle.
    Auswahl der Rubriken und Repertorisation
    Bei der Auswahl der Symptome kommt es darauf an, dass sie präsent (gegenwärtig), prädominierend (vorherrschend) und persistierend (anhaltend) sein sollten.
    Die Äußerungen von Patienten können oftmals nicht so im Repertorium gefunden werden, daher sucht Sehgal nach analog zu interpretierenden Rubriken und fordert ein erweitertes Verständnis für die Rubriken ( Tab. 10.7 ).
    Tab. 10.7 Beispiele für zu wählende Rubriken nach Sehgal
Äußerungen des Patienten
Rubrik
„Herr Doktor, Sie müssen mir sofort helfen.“
Verlangen, getragen zu werden
„Sie müssen mich zum CT überweisen, Herr Doktor. Ich möchte genau wissen, was hinter den Schmerzen steckt.“
Verlangen nach Licht
„Ich befürchte, dass mein Leiden chronisch wird.“
Furcht vor Extravaganz
„Was bin ich doch für ein Idiot, bei dem Wetter mit nassen Haaren herumzulaufen, jetzt habe ich wieder eine Erkältung.“
Delirium, gibt sich selbst die Schuld für seine Narretei
„Ich habe das Gefühl, dass ich keine Energie habe und nach der geringsten Arbeit müde werde.“
Wahnidee, wird dünn
„Wenn ich einmal sitze, so fällt es mir schwer, danach wieder aufzustehen.“
Gestört zu werden, abgeneigt
„Es wäre gut, wenn ich zur Arbeit gehen könnte.“
Geschäften, redet von
    Selbst wenn sich Patienten unklar ausdrücken, bieten sich einige Rubriken an, die den Geistes- und Gemütszustand passend umschreiben, z.B.: „Ausdrücken, kann sich nicht ausdrücken“, „geheimnistuerisch“, „verschlossen“, „Widerstreit mit sich selbst“.
    „Um ein Mittel herauszusuchen, behandeln sie den Patienten wie einen Computer in menschlicher Gestalt, der Signale in Form von Sprache und Handlungen abgibt, die sich in Äußerungen zeigen, wenn sie zusammen auftreten. Wandeln sie diese Äußerungen in die Sprache der Rubriken um, so wie sie im Repertorium aufgelistet sind und zwar im Kapitel Geist und Gemüt. Mit anderen Worten: Wir dekodierenund dechiffrieren die Signale des Geist/Gemütes auf handwerksmäßige Weise.“
    Sehgal erwartet eine genaue Kenntnis der Gemütsrubriken und rät dazu, diese in alphabetischer Reihenfolge systematisch zu studieren. Zudem empfiehlt er, sich mit der genauen Bedeutung jedes einzelnen Wortes einer Rubrik (ggf. anhand von Wörterbüchern) vertraut zu machen. Die Wertigkeit der Mittel in den Rubriken ist bei der Sehgal-Methode irrelevant.
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    Wenn die Arznei passt, müssen nach Sehgal zwei Arten von

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