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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Wirkungen erreicht werden: Die erste (und hauptsächliche) Wirkung führt dazu, dass bei den gegenwärtigen körperlichen und geistigen Beschwerden Erleichterung verschafft wird, im Allgemeinen verbunden mit erhöhter Leistungsfähigkeit und mehr Wohlbefinden. Die zweite Wirkung (sie kann von wenigen Sekunden bis zu vielen Tagen dauern) stellt eine Verschlimmerung dar. Sie geht mit der Elimination von toxischen Substanzen aus dem Körper einher und dauert eine ungerade Zahl von Sekunden, Minuten, Stunden oder Tagen an. Es kommt zu Absonderungen aus Nase (Schnupfen), Mund (Speichelfluss), Anus (Schleim, Diarrhoe), Urethra (Urin) und Haut (Schweiß, Ausschläge, Wucherungen). Dabei steigt die Reaktion schrittweise an, erreicht den Höhepunkt und flaut dann wieder ab. Wichtig ist, dass die erste und zweite Wirkung nach Sehgal nicht mit der Erst- und Nachwirkung im Sinne Hahnemanns verwechselt werden dürfen.
    Da die Intensität und Dauer der Zweitwirkung immer mehr abnimmt, wird sie zunehmend durch die Erstwirkung eliminiert, die zum eigentlichen Ziel, der Gesundheit und vollständigen Heilung führt. Beim Heilungsverlauf wird den Hering’schen Regeln ( Kap. 7.3.4 ) großer Wert beigemessen. Das heißt, alte Beschwerden sollten in zeitlich umgekehrter Reihenfolge des Auftretens kurzfristig wiedererscheinen und dann abklingen, körperliche Beschwerden sollten von oben nach unten und von innen nach außen abheilen.
    Besonders großen Wert legt Sehgal auf die Ausscheidungsfunktionen, die durch eine gute homöopathische Therapie angeregt werden sollten und für einen Prozess der Heilung sprechen.
    Arzneimittel und Potenzen
    Als Arzneimittel wird bei Sehgal oft
Belladonna
gegeben, was auch in seinem Werk eindeutig dominiert, als weitere Nachtschattengewächse auch häufig
Hyoscyamus
und
Stramonium.
Es kann auch sein, dass bereits nach einigen Stunden ein Mittelwechsel erforderlich ist, feste Arzneimittel-Wirkzeiten gibt es nicht. In pathologisch fortgeschrittenen Fällen sollte man keine zu hohen Potenzen geben, hier empfiehlt Sehgal eine C6 oder sogar nur eine D3 als Potenz. Ansonsten wählt er oft die C30.
    Schriften zur Sehgal-Methode
    Als umfangreichen Einblick in seine Vorgehensweise gab Sehgal das 1200 Seiten umfassende Werk „Die Wiederentdeckung der Homöopathie“ heraus. Die Söhne Sanjay und Yogesh Sehgal brachten eine ganze Reihe von Schriften im Rahmen von Seminaren und spezielle Werke zu einigen Arzneimitteln wie z.B. „Conium, Naja, Lachesis“ heraus. Von Eva Lang erschien „Das neue Repertorium homoeopathicum“ mit den Geist- und Gemütsrubriken der Sehgal-Methode.

10.11 „Boller Schule“ und die C4-Homöopathie nach Jürgen Becker
    Erweiterte homöopathische Arzneimittelprüfungen der „Boller Schule“
    Jürgen Becker (* 1951) befasste sich zunächst im Rahmen der so genannten „Boller Schule“ zusammen mit Gerhardus Lang (* 1931) mit Arzneimittelprüfungen. Im Rahmen zahlreicher im deutschen Bad Boll veranstalteter Seminare wurden Arzneimittel in einer Gruppe geprüft, wobei außer den Symptomen des einzelnen noch die Auswirkungen auf die Gruppendynamik beachtet wurden. Die Atmosphäre in der Gruppe trug entscheidend dazu bei, einen Eindruck von der Grundstimmung und -thematik eines Arzneimittels zu bekommen. Becker spricht hier vom „gruppendynamischem Feld“ (vergleichbar mit Rupert Sheldrakes morphogenetischen Feldern) und stellte fest, dass oftmals archetypische Problemthemen in der Gruppe auftauchten. Es zeigten sich auch Synchronizitäten in der Gruppe und auch diejenigen, die keine Arznei eingenommen hatten, erlebten gruppenspezifische Symptome (wie z.B. bestimmte Traumthemen). Die Träume stufte Becker als besonders prägnant bei den Arzneimittelprüfungen ein.
    Becker entwickelte so neue Zugänge zu den Arzneimitteln, sodass er den Begriff der „erweiterten homöopathischen Arzneimittelprüfung“ prägte.
    Um einen anschaulicheren und einprägsameren Eindruck der Arzneien zu bekommen, bemühte sich Becker Brücken zwischen den jeweiligen Themen herzustellen. Dabei wurde z.B. die Beschaffenheit des Arzneistoffes und dessen Signatur betrachtet. Hinzu kam die Betrachtung von Arzneimitteltypen und -bildern in der Literatur und der Kunst, z.B. wurden den Arzneien typische Märchen zugeordnet. Es geht letzten Endes um die anschauliche und lebendige Darstellung von Arzneimittelbildern.
    Am Bild von Phosphoricum acidum lässt sich das exemplarisch darstellen:
    Im Sinne einer

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