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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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über die Behandlung von WS-Syndromen ( Kap. 12.1.4 ) studiert werden.
    Noch mehr als bei WS-Syndromen handelt es sich bei der Lumboischialgie bzw. Bandscheibenprolaps um ein sehr beschwerliches Krankheitsbild, das zudem mit drohenden, irreversiblen Schädigungen einhergeht. Somit stehen Patient und Arzt unter erheblichem Druck, sowohl im Blick auf eine begleitende schulmedizinisch-medikamentöse Therapie als auch auf eine chirurgische Intervention. Da zumindest die Operationsindikation seitens der Ärzte heutzutage sehr zurückhaltend gestellt wird, bleibt der dringende Wunsch des Patienten nach einer schnellen Beschwerdelinderung, weshalb er häufig (ähnlich wie bei den WS-Syndromen) zunächst den Schulmediziner aufsucht bzw. zur Einnahme nicht unerheblicher Dosen von Schmerzmitteln bereit ist. Durch die daraus resultierende Unterdrückung der Symptomatik ergeben sich aus homöopathischer Sicht mehrere Probleme:
    Durch die Verschleierung der Symptome erschwert sich die Bestimmung des passenden homöopathischen Arzneimittels.
    Durch die stark wirksamen Schmerzmittel werden die homöopathischen Medikamente in ihrer Wirkung gestört.
    Durch die Unterdrückung der Schmerzsymptome (im Sinne von Warnsignalen) kann es durch zu frühe und zu starke Belastung zu einer substantiellen Verschlechterung der Pathologie kommen.
    Es ergeben sich in der Praxis erhebliche Schwierigkeiten bezüglich der homöopathischen Therapie bei Bandscheibenprotrusionen, die nur durch die Erfahrung des Arztes im Umgang mit dieser Erkrankung ausgeglichen werden können. Die Praxiserfahrung zeigt, dass sich die einzelnen Krankheitsverläufe und Beschwerdebilder in Verlauf und Prognose stark unterscheiden, sodass sich nur erfahrene Homöopathen an die Behandlung dieses Krankheitsbildes wagen sollten.
    Homöopathische Behandlung
    Es handelt sich in der Regel um eine Akutbehandlung, die vor allem bei Behandlungsbeginn im Frühstadium eine gute Prognose hat. Je weiter die eventuellen neurologischen Schädigungen fortschreiten, desto geringer werden die Erfolgsaussichten einer rein homöopathischen Behandlung bzw. desto langfristiger muss die Behandlung geplant werden. Entsprechend hoch ist in solchen Fällen der Anspruch an die homöopathische Erfahrung und das Fachwissen des Therapeuten. Neben den neurologischen Befunden sind auch subjektive Angaben über die Schmerzen und das Allgemeinbefinden für die Verlaufsbeurteilung wichtig.
    Die zu erwartende Behandlungsdauer korreliert mit der bisherigen Erkrankungsdauer, von hochakut (schneller Behandlungserfolg) bis chronifiziert (langwierige Behandlung). Neben der homöopathischen ist vor allem eine physiotherapeutische, osteopathische oder eine vergleichbare Behandlung erforderlich. Oft gibt es einen psychosomatischen Auslöser, der ebenfalls geklärt werden muss. Die homöopathische Behandlung gelingt nicht immer auf Anhieb und erfordert in fortgeschrittenen Fällen in der Regel viel Zeit, nicht selten Mittelwechsel und die Exploration von weiteren Faktoren.
    Wahl der Symptome
    Alle Aspekte des Schmerzes und sonstigen Zustandes des Patienten müssen sorgfältig erhoben und repertorisiert werden. Wegen der Ähnlichkeit der Symptomatik zu den WS-Syndromen ( Kap. 12.1.4 ) bezüglich Auslöser, Lokalisation, Erstreckungen, Schmerzempfinden, Modalitäten, Begleitsymptome und psychischer Alterationen sollen im Folgenden nur die zusätzlichen, speziellen Aspekte der Lumboischialgien und Bandscheibenvorfälle abgehandelt werden. Dabei werden nur die speziellen, besonders wertvollen Rubriken des Kapitels „Extremitäten – Schmerz – Beine – Ischialgie“ berücksichtigt.
    Repertorium

Auslöser: Ärger und Verdruss, Verletzung.
    Lokalisation: Lateralität (links, rechts, die Seite wechselnd).
    Erstreckung: Erstreckt sich zum Knie oder von der Hüfte zum Knie, lokalisiert sich in der Ferse oder der Fußsohle.
    Schmerzempfindung: brennend, pulsierend.
    Modalitäten:
        Berührung, Aufstehen vom Sitzen, Beugen im Abdomen amel.,
        Berührung agg.,
        Bewegung agg. oder amel.,
        Druck agg. oder amel.,
        Erschütterung agg., Aufenthalt im Freien amel.,
        Gehen agg. oder amel.,
        Hitze agg., kalte Anwendungen und Kälte agg.,
        Liegen amel.,
        Liegen auf dem Rücken amel,
        Liegen auf der schmerzhaften Seite agg. oder amel.,
        Schlaf agg.,
        kommt und geht plötzlich,
        Sitzen agg. oder amel.,
        Husten agg., Niesen

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