Leitfaden Homöopathie (German Edition)
agg., Schnäuzen agg.,
beim Pressen zum Stuhlgang,
Wärme und/oder Bettwärme agg. oder amel.,
im warmen Zimmer agg.,
bei nassem Wetter oder bei Wetterwechsel.
Begleitsymptome: Atrophie, Gefühllosigkeit, Hämorrhoiden, Kontraktionen der Muskeln und Sehnen.
Zusätzlich müssen noch weitere Symptome bzw. Repertoriumsrubriken (und deren Unterrubriken), so weit vorhanden, berücksichtig werden:
Extremitäten
Ameisenlaufen – Beine (mit Unterrubriken)
Gefühllosigkeit – Beine (mit Unterrubriken)
Lähmung – Beine (mit Unterrubriken)
Dosierung
Hohe C-Potenzen: C30, in hochakuten Fällen auch initial höher (bis C10 000). Die Art der Dosierung orientiert sich am Krankheitsverlauf. Bei hochakuten Verläufen muss u.U. häufig wiederholt werden (ggf. bis zu viertelstündlich),beispielsweise in verklepperter Form. In chronischen Fällen sollte die Mindestwirkzeit ( Kap. 6.1.2 ) der jeweils verabreichten Potenz abgewartet werden.
Niedrige C- und D-Potenzen sind weder bei akuten noch bei chronischen Lumboischialgien vorteilhaft. Initial können niedrige Potenzen verabreicht werden, wenn keine Hochpotenz verfügbar ist. Es sollte aber so bald wie möglich auf hohe C- oder Q-Potenzen gewechselt werden
Q-Potenzen eignen sich sowohl für die akute als auch für die fortlaufende konstitutionelle Behandlung. Im Akutfall können sie häufig (bis zu mehrmals tgl.), bei Behandlung chronischer Ischialgien über einen langen Zeitraum (z.B. tgl.) verabreicht werden.
Verlaufsbeurteilung
In akuten Fällen wird der Verlauf häufig (evtl. noch am selben Tag) kontrolliert. Wenn die Besserung der vordergründigen Lokalsymptomatik nicht eindeutig ist, muss differenziert werden: Besserung des allgemeinen Wohlbefindens, (angedeutete) Rückkehr zu den Erstsymptomen und Verlagerung der Beschwerden in die Peripherie sind Kriterien eines günstigen Verlaufs (vgl. Hering’sche Regel, Kap. 7.3.3 ). Das Mittel wird weitergegeben (evtl. in reduzierter Dosis). Bei hohen C-Potenzen wird abgewartet.
Falls eine gravierende Verschlimmerung auftritt (z.B. eine neue Lähmung), muss sofort neu verordnet werden. Keinesfalls wird die Einnahme fortgesetzt oder abgewartet.
Ansonsten gelten die Richtlinien der Verlaufsbeurteilung wie sie oben bei den WS-Syndromen dargestellt wurden ( Kap. 12.1.4 )
Unterstützende Maßnahmen
Äußerliche Behandlung (physiotherapeutisch, osteopathisch, neuraltherapeutisch, physikalisch, Bewegungstherapie, Rückenschule usw.) ist im Akutfall nur mit Vorsicht anzuwenden, bei chronischen Ischiassyndromen dagegen sehr hilfreich.
Psychosozialen Hintergrund bearbeiten, der häufig kausal ist, nachdem die Akutphase abgeklungen ist.
Selten ist eine chirurgische Intervention indiziert. Die Operationsindikation sollte im Sinne einer Kosten-Nutzen-Abwägung äußerst kritisch gestellt werden.
Prognose
Insgesamt ist die Prognose bezüglich der subjektiven Beschwerden des Patienten – auch langfristig gesehen – günstig. Je weiter die Pathologie fortgeschritten ist (z.B. länger bestehende segmentale Nervenschädigungen), desto unwahrscheinlicher wird eine vollständige Restitutio ad integrum, bzw. desto länger wird die Behandlungsdauer sein. Typisch ist in solchen Fällen eine deutliche subjektive Beschwerdebesserung bei unverändertem pathologischem Befund (z.B. im MRT). Wie bei zahlreichen anderen Erkrankungen lässt die vorliegende Pathologie in ihrer Ausprägung keine linearen Rückschlüsse auf die Beschwerdeintensität des Patienten zu. Im günstigsten Fall kann ein Patient mit seinem Bandscheibenvorfall ein beschwerdefreies Leben ohne jede Einschränkung führen.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
!!! Rhus-t.
!! Am-m., Coloc., Gnaph., Guaj., Hyper., Mag-p., Nux-v., Puls.
! Aesc., Arn., Bell., Bry., Calc., Calc-p., Ign., Kali-c., Lac-c., Lyc., Nat-m., Phos., Plb., Ruta, Sep., Sil., Staph., Tell.
Das häufigste Ischiasmittel ist Rhus toxicodendron, besonders im Frühstadium. Andernfalls müssen die gesamte Symptomatik und vor allem Auslöser und Modalitäten genau erfasst und repertorisiert werden. Bei Ischialgie sind sehr viele Mittel möglich. Wie oben bereits erwähnt, existieren erhebliche Überschneidungen, sodass im Folgenden ausschließlich die zusätzlichen, speziellen Indikationen einiger Arzneimittel bei Ischialgie genannt werden.
Causa
Neben
Rhus toxicodendron
bei Ischialgie durch Überheben haben sich
Weitere Kostenlose Bücher