Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Nasswerden auf, ist
Causticum
das Mittel der Wahl.
Lateralität
Bei einer links seitigen Lähmung sind oft
Allium cepa, Curare, Nux vomica
und bei einer rechts seitigen Lähmung
Arnica
,
Belladonna
,
Causticum
,
Phosphor
hilfreich.
Begleitsymptome
Ist der Lidschluss inkomplett, kommt
Cadmium sulfuricum
infrage. Speichelfluss aus dem gelähmten Mundwinkel lässt an
Agaricus
,
Opium
oder
Zincum
denken. Klagt der Patient über Schmerzen können
Natrium muriaticum
,
Causticum
,
Gelsemium
,
Curare
indiziert sein.
13.2 Schlaganfall
Apoplexie.
Minderdurchblutung des Gehirns als Folge eines thrombotischen oder embolischen Gefäßverschlusses oder intrazerebrale Blutung.
Ursache: ischämischer Hirninfarkt (90%) aufgrund der Minderdurchblutung eines Endarterienareals bei plötzlichem Gefäßverschluss einer intra- oder extrakranialen Arterie; vorwiegend durch atheromatöse Veränderungen bedingt, durch Embolie oder auch als intrazerebraler Steal-Effekt durch stenosierende Läsionen anderer Gefäße. Ruptur eines intrazerebralen Gefäßes (10%).
Symptome: einseitige Lähmungen, Sehstörungen, Empfindungsstörungen, Sprachstörungen, Kopfschmerzen oder Bewusstlosigkeit. Je nach Ausmaß der Durchblutungsstörung können die Symptome nur kurzfristig vorhanden sein (TIA: transiente ischämische Attacke), sich über Tage oder Wochen zurückbilden (PRIND: prolongiertes reversibles ischämisches neurologisches Defizit) oder auf Dauer vorliegen (klassischer Schlaganfall).
Therapeutische Strategie
Wenn der Verdacht auf einen Schlaganfall besteht, liegt ein neurologischer Notfall vor, und es muss eine sofortige Krankenhauseinweisung erfolgen.
Wichtig ist auch die Abklärung von nur kurzfristig vorhandenen neurologischen Ausfällen (TIAs), da danach das jährliche Schlaganfallrisiko fünf bis sechs Prozent beträgt. Im Krankenhaus ergibt sich nach Diagnosesicherung mittels neurologischer Untersuchung, Computer- oder Kernspintomographie, Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Gefäße, EKG etc. das weitere therapeutische Vorgehen.
Bei lebensbedrohlichem Zustand ist eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich. Große Blutungen oder Hirnschwellungen müssen manchmal auch neurochirurgisch versorgt werden.
Meistens ist die Behandlung jedoch konservativ. Hierzu zählen unter anderem die Behandlung des Blutdrucks, der Hirnschwellung, Gabe von blutverdünnenden Medikamenten und die Überwachung der lebenswichtigen Funktionen wie Atmung etc. Bei ausgewählten Patienten kann auch der Versuch einer Thrombolyse (medikamentösen Therapie zur Rekanalisierung des verstopften Gefäßes) unternommen werden. Nach Stabilisierung des Patienten ist dann oft eine weiterführende rehabilitative Behandlung nötig.
Homöopathische Behandlung
Da in der Akutphase eines Schlaganfalls auf jeden Fall eine Krankenhauseinweisung erforderlich ist, kommt nur eine begleitende homöopathische Therapie infrage. Es sollte jedoch wenn möglich, bereits wenn möglich vor der Klinikeinweisung damit begonnen werden.
Richtungweisend können dabei folgende Symptome sein: Gesichtsfarbe, Gemütssymptome (Angst, Unruhe), Bewusstseinslage (Apathie, Koma etc.), neurologische Symptome (Sprachstörungen, Lähmungen, Schwindel etc.), begleitende Symptome (Kopfschmerzen, Übelkeit etc.).
Dosierung: In der Akutphase werden hohe C Potenzen (C30, C200) eingesetzt, in Einzelgaben verabreicht, auch verkleppert, durchaus oft wiederholt (bis 10-minütlich über ein bis zwei Stunden). In der Nachbehandlung ist der Stellenwert der homöopathischen Therapie größer. Richtungsweisend sind hierbei die neurologischen Symptome. Auch eine konstitutionelle Behandlung mit hohen C- oder auch Q-Potenzen ist erwägenswert.
Eine möglicherweise indizierte sekundärprophylaktische allopathische Behandlung (z.B. Aspirin®) muss weitergeführt werden. Auch die Behandlung von eventuellen Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen, erhöhte Blutfette etc. ist sehr wichtig und erfolgt ggf. parallel homöopathisch und wenn nötig auch allopathisch. Auf eine detaillierte Darstellung wird an dieser Stelle verzichtet, da jeder akute Schlaganfallpatient in einer Spezialabteilung behandelt werden sollte und die homöopathische Therapie nur begleitend erfolgen sollte.
Repertorium
Die Hauptrubrik ist unter Allgemeines – Apoplexie zu finden. Sehr anwendungsbezogen ist auch die Rubrik Extremitäten – Lähmung – allgemein – Apoplex, nach. Die Seitenbeziehung der
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