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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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häufiger dosiert werden, z.B. in verklepperter Form (hohe C-Potenzen in Wasser aufgelöst und nach 10-maligem Umrühren teelöffelweise in kurzen Abständen wiederholt) oder seltener Q-Potenzen. Von niedrigen D- oder C-Potenzen darf keine substantielle Verbesserung erwartet werden, da sie nicht tief genug wirken, um echten Einfluss zu nehmen.
    Verlaufsbeurteilung
    Stimmt das Arzneimittel, bessern sich die Beschwerden schnell! Wie bei allen hochentzündlichen Zuständen muss allein schon wegen der Vermeidung von Lokalkomplikationen eine Verbesserung am Ort der Erkrankung gefordert werden. Die entscheidenden Kriterien sind also eine Verbesserung der Schmerzen, der Abwehrspannungund eventuell vorhandener Fiebersymptome, die bei akuten, hochentzündlichen Erkrankungen ein Teil der Lokalsymptomatik sind. Erfolgt keine Verbesserung in diesen Bereichen, muss kurzfristig und je nach Behandlungsdruck neu verordnet werden.
    Cave
    Dabei nicht von der Angst der Eltern oder des Patienten hetzen lassen. Immer erst die genaue Analyse, dann verordnen. „Die Appendizitis verzeiht keine Fehler!“
    Prognose
    In den Händen eines versierten Homöopathen ist die Prognose der akuten Appendizitis sehr gut, eine Operation kann in den meisten Fällen vermieden werden.
    Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung

    Anfangsstadium der Appendizitis: Apis, Ars., Bry., Coloc., Nux-v., Op., Rhus-t.
    Differenzierung einiger Akutmittel

    Apis:
heftige, brennende, beißende Schmerzen, manchmal wie von Nadeln. Bauch eingezogen (auch
Plumbum
). Schrilles Schreien bei Kindern. Appendizitis nach vorausgegangener Impfung. Ödematöse Schwellung der Lider kann ein Leitsymptom sein. Kalte Nasenspitze. Durstlos oder verlangen nach Milch (wie
Rhus toxicodendron
).
    Arsenicum:
extrem ruhelose Patienten voller Angst. Verlangen häufig schluckweise kalte Getränke. Brennende Schmerzen im Abdomen. Dünnflüssige Diarrhoe.
    Bryonia:
Die Symptomatik entwickelt sich allmählich. Jede Bewegung verschlimmert die reißenden, stechede Schmerzen. Trockener, harter Stuhlgang. Trockene, rissige Lippen, trockene Zunge, trockener Hals. Viel Durst auf warme Getränke.
    Colocynthis:
Wenn die die Abdominalschmerzen nach Streit oder Ärger beginnen. Patient krümmt sich zusammen, drückt die Hände auf das Abdomen, was erleichtert. Warme Anwendungen bessern. Bitterer Mundgeschmack. Quälende schneidende Schmerzen im Abdomen (Leitbild bei „Max und Moritz“ (dritter Streich): der Schneider Böck).
    Nux vomica:
Beschwerden bei Menschen, die gerne gut essen und trinken, viel Kaffee zu sich nehmen und eine sitzende Lebensweise haben. Abdomen sehr empfindlich, kolikartige Schmerzen. Schmerzen, die in den Anus ausstrahlen. Laute Gurgelgeräusche im Darm, besonders am Morgen. Schimpfen und Fluchen wegen der Schmerzen. Schimpft die Umstehenden. Verlangen nach warmen Getränken.
    Opium:
bei völligem Stuhlverhalt oder Stuhl in Bällchen. Fehlende Darmgeräusche. Apathischer, gleichgültiger Patient. Bläulich-rotes, gedunsenes Gesicht. Schweiß am ganzen Körper, nur nicht an den Beinen. Will sich ständig abdecken.
    Rhus toxicodendron:
nach Durchnässung oder starken körperlichen Anstrengungen (Wanderung, Sport etc.). Bandgefühl um den Bauch. Laute Gurgelgeräusche im Abdomen. Urtikariaartiger Ausschlag am Bauch oder anderswo. Ruhelosigkeit, findet keine angenehme Position im Bett, wechselt ständig die Lage. Schmerzen wie von einem Pflock oder Steinen im Bauch. Muss gebeugt gehen.
    Fortgeschritteneres Stadium:
Arsenicum
,
Lachesis
,
Lycopodium
,
Mercurius
,
Plumbum
,
Sulfur
,
Thuja
. Die Mittel für fortgeschrittene Stadien der Appendizitis, mit schwerem Fieber, phlegmonöser Entzündung, Sepsis etc. sind hier der Vollständigkeit halber aufgezählt, um dem Kliniker eine weitere Möglichkeit an die Hand zu geben, homöopathisch einzugreifen oder zu unterstützen. Wegen der Schwere einer solchen Situation wird zur Differenzierung der Arzneimittel an dieser Stelle auf die Materia medica ( Kap. 35 ) verwiesen.

16.4.3 Dickdarmdivertikulose, Dickdarmdivertikulitis

    Ausstülpung der Darmwand des Dick- oder Dünndarms (Divertikel).
    Finden sich mehrere Divertikel, spricht man von einer Divertikulose. Am häufigsten tritt die Divertikulose im Sigma auf, seltener in anderen Abschnitten des Dickdarms, nie im Rektum. Häufige Zivilisationskrankheit, deren genaue Ursache unbekannt ist. Überwiegend ältere Patienten betroffen (ca. 30–50 % der Patienten > 60.

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