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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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auch der Analfistel, sehr gut. Dabei ist zu beachten, dass die Abheilung des Fistelgangs unter Umständen mehrere Wochen in Anspruch nehmen kann, auch bei lange bestehenden Fisteln ist eine Abheilung ohne chirurgische Intervention möglich.
    Homöopathische Arzneimittel
    Obwohl sich einige Arzneimittel bei der Behandlung besonders bewährt haben (z.B.
Silicea
,
Nitricum acidum
,
Causticum
,
Berberis
,
Calcium phosphoricum
,
Kalium carbonicum
,
Fluoricum acidum
,
Thuja
,
Hepar sulfuris
), soll wegen der eindeutig chronisch miasmatischen Natur von Analfisteln keine Differenzierung der Arzneimittel erfolgen, da eine ausschnittweise Darstellung in keiner Weise zielführend bezüglich der tatsächlich zu tätigen Arzneiwahl ist.

16.5.4 Hämorrhoiden

    Erweiterung des Plexus haemorrhoidalis superior.
    Stadien
    I. Vorwölbung oberhalb der Linea dentata (nicht tastbar)
    II. Prolaps beim Pressen, spontane Reposition
    III. Prolaps nach Defäkation, manuelle Reposition möglich
    IV. Reposition unmöglich
    Symptome: peranale Blutung, Juckreiz, Brennen, Nässen.
    Therapeutische Strategie
    Hämorrhoidalleiden sind aus homöopathischer Sicht Symptome einer zugrunde liegenden, chronisch-miasmatischen Störung. Sie sind weit verbreitet, oft schon bei jungen Menschen oder Kindern. Ebenso häufig werden sie als lästiges Lokalsymptom auf die unterschiedlichsten Arten unterdrückt (Unterbindung, Laserung, Verödung etc.). Eine Komplikation von Hämorrhoidalleiden stellen die hochschmerzhaften Perianalthrombosen dar, die häufig ebenfalls durch chirurgische Intervention kupiert werden. Eine geläufige Beobachtung in der Praxis ist, dass bestimmte Patienten eine Prädisposition zu Hämorrhoidalleiden haben (ähnlich wie die Neigung zu Krampfadern), die auch nach multiplen Unterdrückungsversuchen rezidivieren. Aus homöopathischer Sicht stellt die Unterdrückung von Lokalübeln und Absonderungen (hier: Hämorrhoiden) eine große Gefahr für die gesundheitliche Integrität des Organismus dar. Auch wenn nach erfolgreicher Unterdrückung von Hämorrhoiden scheinbare Beschwerdefreiheit eintritt, muss über einen längeren Zeitraum mit dem Auftreten von neuen, prognostisch ungünstigeren Erkrankungen gerechnet werden.
    Homöopathische Behandlung
    Niemals sollten Hämorrhoiden, auf welche Art auch immer, unterdrückt werden. Die passende homöopathische Behandlung wird die Hämorrhoiden ebenso zuverlässig zum Verschwinden bringen, ohne sie zu unterdrücken. Dabei müssen in der Praxis zwei mögliche Konstellationen unterschieden werden.
    Akute, stark symptomatische Hämorrhoidalbeschwerden (evtl. Perianalthrombose)
    Akute, symptomatische Hämorrhoiden mit Schmerzen, stärkeren Blutungen, evtl. konsekutiven Stuhlentleerungsstörungen usw. müssen primär als akute Problematik unter Berücksichtigung hauptsächlich der Lokalsymptomatik behandelt werden.
    Chronische, subjektiv symptomatische oder asymptomatische Hämorrhoiden
    Chronische Hämorrhoiden mit keinen oder wenig Beschwerden werden konstitutionell homöopathisch behandelt. Sie sind dabei als Teil der Gesamtsymptomatik des Patienten zu sehen und nehmen die Stellung eines Lokalsymptoms ein (u. U. auch als auffallendes Symptom, wenn sie auf irgendeine Weise ungewöhnlich sind).
    Wahl der Symptome
    Chronische Hämorrhoiden werden im Rahmen der Konstitutionstherapie bei der Arzneiwahl als Lokalsymptom gesehen und spielen für die Arzneiwahl keine allzu große Rolle. Zeigen die Hämorrhoiden aber Auffälligkeiten, die die Reaktionsweisedes Patienten individuell charakterisieren („§-153-Symptome“, vgl. Organon, § 153) können sie bei der Arzneiwahl von Bedeutung sein (s.u. „Repertorium“).
    Akute Hämorrhoidalleiden sind scheinbar meist recht einförmige Krankheitsbilder, bei genauerem Hinsehen ergeben sich jedoch einige wertvolle Differenzierungen:
    Lebensphase: z.B. Hämorrhoiden in der Kindheit, in der Schwangerschaft, während oder nach der Entbindung etc.
    Modalitäten, z.B. Besserung oder Verschlechterung durch Wärme oder Kälte, durch Berührung, Hervortretend bei Stuhlgang oder beim Urinieren etc.
    Lokalbefund mit Aussehen und Absonderungen, z.B. bläuliche Hämorrhoiden, purpurne Hämorrhoiden, stark blutende Hämorrhoiden, übel riechend etc.
    Begleitsymptome, z.B. Nasenbluten bei Hämorrhoiden, Rückenschmerzen etc.
    Miasmatische Zuordnung
    Hämorrhoiden sind ein Symptom der Sykosis.
    Repertorium

Die übergeordnete Rubrik zum Thema findet sich im Kapitel „Rektum“

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