Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Seinlassen).
    Homöopathische Behandlung
    Die Hepatitis A ist eine infektiöse, akute Erkrankung. Die Medikamentenwahl orientiert sich an den akut im Vordergrund stehenden, auffallenden, sonderlichen und eigenheitlichen Symptomen des Patienten ( Kap. 4.2 ). Auch scheinbar pathognomonische Symptome der Erkrankung können zur Mittelwahl herangezogen werden, wenn sie den Fall individuell charakterisieren.
    Wahl der Symptome
    Wie bei der Behandlung anderer akuter Hepatitiden sind folgende Abfragebereiche wichtig:
    Beschaffenheit, Farbe, Geruch und Konsistenz von Stuhl, Urin und anderen Ausscheidungen,
    Verlangen und Abneigungen bezüglich Speisen und Getränken,
    Zeiten und Modalitäten von Schweißen und Frösten, Allgemeiner Verschlechterung oder auch von Lokalsymptomen (z.B. Diarrhoe, Schmerzen),
    Begleitsymptome und deren Modalitäten wie Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen etc.
    Miasmatische Zuordnung
    Die unkomplizierte Hepatitis wird der Psora zugeordnet.
    Repertorium

Die Hauptrubrik für die akute Hepatitis findet man unter Abdomen – Entzündung, Peritonitis, Enteritis – Leber, Hepatitis.
    Weitere wichtige Mittel finden sich unter der synonymen Rubrik Augen – Verfärbung – gelb, die auch die allgemeine Hauptrubrik für ikterische Erkrankungen ist.
Wichtige Stuhlrubriken sind z.B.:
    Stuhl
         Schaumig
         Lehmartig
         Farbe – grau
         Farbe – hell
         Farbe – lehmfarben
         Farbe – weiß
         Farbe – weiß – Kreide, wie
         Geruch – Eier, wie faule
         Geruch – sauer
         Stuhl – geruchlos
    Wichtige Urinrubriken:
    Harn
         Farbe – gelb – dunkelgelb
         Farbe – braun
         Farbe – grünlich
         Geruch – Ammoniak, nach
         Sediment – braun
         Sediment – grau
    Auffallende Speiserubriken:
    Allgemeines
         Speisen und Getränke – erfrischende Dinge – Verlangen
         Speisen und Getränke – fette und gehaltvolle Speisen – Abneigung
         Speisen und Getränke – Anblick von Nahrung – Abneigung
    Riechen
         Speisen – empfindlich gegen Geruch von
    Auffallende Schweiße und Fröste:
    Schweiß
         Nachmittags
         Periodisch
         Blutig
         Kalter Schweiß – Durchfall, bei
         Verfärbt die Wäschegelb
    Frost
         Mitternacht, nach
    Abdomen
         Schmerzen – Leber
         Frost, während
         Schweiß, während
    Wichtige Begleitsymptome können sein:
    Schwindel
         Aufstehen, Aufrichten – beim – agg. – Liegen, vom
         Erwachen, beim
    Magen
         Durstlosigkeit – Fieberhitze, bei
         Durst – große Mengen, auf
         Durst – kleine Mengen, auf
         Durst – unstillbar, ständig
    Gemüt
         Angst – Alleinsein, beim
         Furcht – nachts
    Mund
         Landkartenzunge
         Schmerzen – brennend, roh, beißend – Zunge – Spitze
    Gesicht
         Risse, Schrunden – Mundwinkel
         Risse, Schrunden – Lippen – Unterlippe
    Gute Leberrubriken:
    Abdomen
         Leber und Leberregion, Beschwerden von – empfindlich gegen Druck oder Berührung
         Schmerzen – Husten, bei
         Vergrößert – Leber
         Völlegefühl – Leber
         Schmerzen – Leber– Berührung, bei
         Schmerzen – Leber– Erschütterung agg.
         Schmerzen – Leber– Hepatitis, nach
         Schmerzen – Leber– Atmen, beim
    Dosierung
    Als akute Erkrankung sollte die Hepatitis A mit Potenzen bis zur 200 behandelt werden. Q-Potenzen sind geeignet, wenn der Behandler die Möglichkeit der engmaschigen Verlaufskontrolle hat. Niedrige D- und C-Potenzen sind nicht angezeigt.
    Verlaufsbeurteilung
    Alle während der Erkrankung eruierbaren Symptome können für die Verlaufsbeurteilung von Bedeutung sein:
    Lokalsymptome wie Schmerzen in der Leberregion, Schwellung der Leber, Sklerenikterus (besser als Ikterus der Haut) sowie Entzündungszeichen im Blut und die pathologisch veränderten Leberwerte.
    Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen etc.
    Allgemeinsymptome wie Fieber, Frost, Abgeschlagenheit.
    Mit dem richtigen Arzneimittel sollte auf allen Ebenen eine Besserung einsetzen. Wesentlich ist hierbei, dass sich bei guter Arzneimittelwirkung auch die objektiv erfassbaren Befunde wie die Schwellung der Leber und die Blutwerte bessern. Eine alleinige Besserung des Allgemeinzustands ohne eine nachfolgende