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Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Head over Heels - Band 1 (German Edition)

Titel: Head over Heels - Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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    1.               Kapitel
     
    Tosender Applaus braust auf. Um ihrer besonderen Freude Ausdruck zu verleihen, stampfen manche der Anwesenden mit den Füßen rhythmisch auf den Boden. Die Sonne, die sich an diesem kühlen Märztag kaum noch hat blicken lassen, lugt hinter den dichten Wolken hervor und hüllt die Gestalten, mich eingeschlossen, in ein helles Licht, was uns eher überirdisch denn menschlich erscheinen lässt. Der Beifall verklingt langsam, als der Mann, dem all diese Aufmerksamkeit gilt, die Hand hebt. Doch er tut dies nicht irgendwie. Er tut dies auf seine typische Art. Jene Art, die ihm wie vermutlich keinem anderen anhaftet, die ihn hervorstechen und jeden vor Ehrfurcht erzittern lässt.
Charles Bennet ist ein guter Chef. Er hat zwar eisern regiert, sich wie ein König gegenüber seinen Untertanen verhalten, doch letztendlich wird er uns allen in guter Erinnerung bleiben. Ich bin froh, Teil des heutigen Geschehens zu sein, und ebenso bin ich glücklich, Teil dieser Firma zu sein, die mir mehr Chancen eröffnet hat, als ich mir jemals erträumt hatte. „Danke, meine Herren, meine Damen“, nickt er lächelnd und hebt sein Champagnerglas, um damit in die Runde zu prosten. Jeder im Vorzimmer folgt ihm. „Danke für Ihr Kommen. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dieser Tag würde noch ein wenig auf sich warten lassen, so ist er nun doch da.“ Bennet stellt sein Glas ab, dabei erhasche ich einen Ausdruck auf seinem Gesicht, der mir gar nicht gefällt. Ich kenne diesen Blick. Das letzte Mal, als ich ihn sah, war, als seine Frau im Krankenhaus lag. Dieser Blick verrät mir mehr, als ihm vermutlich lieb ist. Er ist jedoch der einzige Mann, neben meinem Vater und meinem Bruder, den ich wirklich kenne. Jede Eigenheit, jedes Detail, was er mag, was er nicht mag. Doch vermutlich macht mich diese Eigenschaft gerade zu der Frau, die er immer in solch hohen Tönen lobt. Weil ich mich mit ihm befasse. Kein Wunder, spotte ich, ich habe ja sonst nichts zu tun. Ich meine, was ist mein Lebensinhalt? Außer der Arbeit? Nichts, lange kommt nichts. Vor ein paar Wochen war da noch etwas, doch das wurde mir genommen. Meine Stirn legt sich wieder in Falten, mir wird heiß, wie immer, wenn ich an ihn denke. Doch zum Glück fährt Bennet mit seiner Rede fort. Das wird wenigstens während der nächsten Minuten die lästigen Gedanken von mir fernhalten.
„Ich weiß noch, als ich das erste Mal durch die Pforten dieses Gebäudes schritt. Damals war es noch nicht aus Glas, sondern aus Beton. Die Zeit verging, der Name änderte sich und auch das Unternehmen selbst. Ein Aufschwung brachte uns nach oben. Und heute stehen wir hier – als eine der erfolgreichsten Firmen in ganz Europa. Ich wäre nicht der, der ich bin, wenn ich nicht solch treue Gefährten gehabt hätte – Louis, Frederick und mein Bruder Peter, möge er in Frieden ruhen, haben mir immer zur Seite gestanden.“ Mr. Bennet schnaubt, wischt sich den Schweiß von der Stirn und sieht noch einmal in alle Gesichter. „Ich halte mich kurz, die Telefone läuten bereits wieder Sturm. Ich möchte jedem von Ihnen alles Gute wünschen. Ein zufriedenes Leben, weiterhin Erfolg und mir hoffentlich einen erholsamen Ruhestand. Die letzte Etappe meines Lebens hat begonnen.“
Wieder dieser traurige Blick zu Boden. Am liebsten hätte ich ihn in den Arm genommen. Ich weiß, wie weh ihm dies alles tut. Kein Wunder. Dies ist seine Firma, er hat sie aufgebaut, jede Sekunde seines Lebens hat er hier verbracht und nun soll er sie abgeben – gezwungenermaßen. Denn seit einem Sportunfall vor einem halben Jahr kommt er kaum noch auf die Beine, hat ständig Schmerzen und die Tabletten, die er nun braucht, um schlafen zu können, möchte ich erst gar nicht erwähnen. Kurzum, ich werde einen neuen Chef bekommen. Und ebendieser schüttelt gerade die Hand seines Vaters. Als symbolische Geste der Übergabe. Es wird gleich ruhiger im Raum. Die Gesichter werden ernster und auch Charles Bennet wird immer bleicher.
Dann beginnt William Bennet, jedem Einzelnen die Hand zu schütteln. Er kann sogar lächeln, stelle ich fest, als er näher kommt. Ich kenne ihn, nicht persönlich, aber sein Name taucht häufig in den Klatschspalten auf. Mittlerweile ist es zwar etwas ruhiger um ihn geworden, man wird ja nicht jünger, aber dennoch weiß er, wie man lebt. Während Charles Bennet väterlich loyal wirkt, haftet seinem Sohn dieser jugendliche Leichtsinn an.
Er ist hübsch – sehr

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