Leitfaden Homöopathie (German Edition)
metalllicum
,
Conium
,
Copaiva
,
Cyclamen
,
Lycopodium
,
Pulsatilla
und
Silicea
:
An
Aurum
muss gedacht werden, wenn die Hoden in Mitleidenschaft gezogen werden (neuralgischer Schmerz, schmerzhafte Empfindlichkeit usw.), brennender Samenerguss und evtl. schmerzhafte Harnretention ergänzen das Bild, urethrale Symptomatik ist untypisch.
Der Prostataschmerz bei
Lycopodium
ist stechend oder drückend und tritt vorwiegend während und nach der Miktion auf; im Vordergrund der Erkrankung stehen Beschwerden der Harnentleerung wie krankhafter Harndrang durch Kälte, Abkühlung oder im Liegen, tröpfelnde Miktion um 16 Uhr, abends und nachts, unfreiwillige Harnentleerung im Stehen; der stechende Schmerz strahlt in Blase, Harnröhre, Glans penis und Anus aus.
Cyclamen
zeigt häufig nur Prostatasymptome: stechende Schmerzen bei Harndrang, Stuhldrang oder während der Harnentleerung und drückende oder ziehende Schmerzen im Gehen oder Sitzen. Außer gewaltsamer anfallsartiger Harnentleerung tritt kaum eine Begleitsymptomatik auf.
Im Gegensatz dazu zeigt
Berberis
fast keine Prostatasymptome (schmerzhafter oder vorzeitiger Samenerguss, drückender Prostataschmerz), aber viele Entzündungssymptome von Blase, Harnröhre und Nebenhoden. Es kommt durchaus bei Prostatitis in Betracht, wenn „eigentümliche Symptome“ darauf hinweisen.
Sabal serrulata
: Chronische Entzündung bei Prostatahypertrophie mit brennendem Samenerguss, Kältegefühl der Blase, tröpfelnder oder verzögerter Blasenentleerung und häufigem nächtlichen Harndrang mit uncharakteristischen Schmerzen im Schambereich.
20.3.2 Prostataadenom
Benigne Prostatahyperplasie (BPH).
Ätiologisch noch nicht geklärte Vergrößerung der periurethralen Drüsen, was häufig zu einer Blasenentleerungsstörung führt. 50–60% der Männer > 50 J. betroffen.
Symptome: imperativer Harndrang, Pollakisurie, Nykturie, initiale Miktionsverzögerung, Harnstrahlabschwächung, Restharnbildung, Harninkontinenz (Tröpfeln vor der Miktion, Nachtröpfeln, Überlaufinkontinenz etc.).
Therapeutische Strategie und homöopathische Behandlung
Die medikamentöse Therapie in der Schulmedizin zielt in erster Linie auf die Beseitigung der Symptome ab. Die Verkleinerung der Prostata gelingt nur z.T. und auch nur mit hormonell wirksamen Substanzen, die in der Regel erst in späteren Stadien eingesetzt werden.
Spätestens wenn die medikamentöse Therapie keine Verbesserung der Befunde erbringt, ist ein operativer Eingriff angezeigt.
Die Entscheidung, welche Therapierichtung eingeschlagen wird, orientiert sich heutzutage weniger an objektiven Befunden wie Harnstrahlstärke, Restharnvolumen oder Miktionsfrequenz, als vielmehr an der durch den Patienten subjektiv empfundenen Lebensqualität bzw. deren Einschränkung.
Die regelmäßige urologische Überwachung von Patienten mit BPH ist notwendig.
Miasmatische Zuordnung
Die einfache Prostatavergrößerung oder Prostataverhärtung ist ein Symptom der Psora.
Repertorium
Hauptrubrik: Prostata – Vergrößerung (108 AM). Weitere hilfreiche Rubriken mit Erwähnung einer Prostatavergrößerung sind:
Gemüt
Laszivität, Lüsternheit – alte Männer mit vergrößerter Prostata
Rektum
Obstipation – Prostata, bei vergrößerter
Stuhl
Flach wie ein Band – Prostata, durch vergrößerte, oder durch Retroversio uteri
Blase
Entzündung – chronisch – vergrößerter Prostata, mit
Entzündung – Prostatahypertrophie, mit
Harnentleerung – Dysurie – Prostatavergrößerung, mit
Harnentleerung – häufig – ältere Menschen – vergrößerter Prostata, mit
Harnentleerung – tröpfelnd – vergrößerter Prostata, mit
Harnentleerung – unfreiwillig – älteren Menschen, bei – Männer mit vergrößerter Prostata
Harnretention – vergrößerte Prostata, durch
Weitere Rubriken zu den typischen Symptomen finden sich in den Kapiteln „Blase“, „Rektum“, „Männliche Genitalien“, „Urin“ und „Urethra/Harnröhre“. Vgl. auch die Kapitel „Zystitis“ ( Kap. 19.1.1 ), „Urethritis“ ( Kap. 20.1.3 ) und „Prostatitis“ ( Kap. 20.3.1 ).
Aufmerksamkeit sei gerichtet auf mögliche Ursachen der Prostataadenom-Entstehung (im homöopathischen Sinn). Wenn es entsprechende Hinweise gibt, sollten Rubriken bei der Hierarchisierung hoch gewichtet werden:
Allgemeines
Quecksilber – Abusus von
Impfung,
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