Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Menschen, bei
Purpura – haemorrhagica
Purpura – miliaris
Purpura – rheumatica
Purpura – Thrombozytopenie, idiopathische – Morbus Werlhof
Einige dieser kleinen Rubriken mit den entsprechenden Lokalisationen der Petechien und Purpura können direkt zum Mittel führen, wenn die Arzneiwahl nach konstitutionellen Gesichtspunkten nicht den gewünschten Erfolg brachte.
Das Gesamtbild der Lokalisation aller Hauterscheinungen ist von großer Bedeutung und nur durch eine gründliche körperliche Untersuchung und genaue Befragung des Patienten zu erlangen.
Dosierung
Bei stabilen Patienten ohne schwere Pathologien ist die Gabe von aufsteigenden Hochpotenzen nach der Kent’schen Reihe die Methode der Wahl.
Q-Potenzen eigenen sich besonders für Patienten mit weit fortgeschritten Pathologien oder bei Endstadien.
Niedrige D oder C Potenzen sind der Schwere der Erkrankung nicht angemessen und nur schlecht steuerbar.
Prognose
Je nach Ätiologie ist eine ganz unterschiedliche Prognose der Thrombozytopenien zu erwarten. Auch bei stark fortgeschrittenen Fällen ist die Einleitung einer homöopathischen Therapie empfehlenswert. Die objektiven Verlaufsparameter (z.B. Laborkontrollen über die Thrombozytenzahlen oder die Häufigkeit notwendiger Thrombozytensubstitutionen) sind für die Beurteilung der Wirksamkeit einer homöopathischen Arznei maßgeblich.
In der Regel besteht keine Blutungsgefahr, solange die Zahl funktionstüchtiger Thrombozyten über 30 000/mcl liegt und die plasmatische Gerinnung sowie die Gefäßfunktion intakt sind. Unter einer homöopathischen Therapie kann in Einzelfällen beobachtet werden, dass ein schlechter Laborwert vom klinischen Zustand des Patienten differieren kann, dass z.B. ein Patient mit schlechten Thrombozytenwerten unter korrekter homöopathischer Behandlung erstaunlicherweise keine gefährlichen Blutungen erleidet.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
Erfahrungsgemäß spielt bei Störungen der Blutgerinnung, im Gegensatz zu anderen chronischen Krankheiten, die Organotropie der Arzneien eine große Rolle. Es bedarfguter Gründe, eine Arznei, die z.B. nicht in der Rubrik „Petechien“ aufgeführt ist, zu verschreiben, wenn Petechien vorliegen.
Oft lassen sich die Mittel innerhalb dieser Rubrik nur aufgrund der Causa, des Gesamtbildes, der (deutlichen) Allgemeinsymptome, des psychischen Zustandes oder einzelner auffallender psychischer Symptome unterscheiden.
!!! Ars., Lach., Phos.,
!! Crot-h., Nat-m., Sulph. (steht nicht in der Rubrik „Petechien“)
Nachfolgend werden die wichtigsten Mittel zu Petechien und/oder Ekchymosen und/oder Purpura hämorrhagica dargestellt.
Phosphorus
Folge von Bestrahlung (Wichtigstes Mittel für Folgen von Bestrahlungen, gefolgt von
Radium bromatum
; auch
X-ray, Silicea, Cadmium sulfuratum, Calcium fluoricum
); Folge von Chemotherapien (wichtigstes Mittel, gefolgt von
Arsenicum
; auch
Nux vomica, China
); Folge von Narkosen; Folge von langem Kummer; von enttäuschter Liebe; sehr gutmütige Patienten, die alles tun, um Liebe zu bekommen.
Wenn die Allgemeinsymptome deutlich vorhanden sind: Eher verfroren, Durst auf große Mengen, vor allem (eis-)kaltes Wasser oder kalte Milch; rötliche Haare, Sommersprossen (auf der Nase), Heiserkeit durch Reden, hellrote und starke Blutungen etc.
Manchmal direkte Mittelhinweise durch Lokalisation von Petechien/Purpura, z.B. Petechien, die ohne ersichtliche Causa immer wieder nur am Abdomen oder an den oberen Extremitäten oder am Unterschenkel (auch
Lachesis
und
Secale
) auftreten. Oder Purpura haemorrhagica nur am Gaumen (auch
Lachesis, Crotalus horridus
) oder an der Brust. Während Petechien, die immer wieder nur auf der Brust auftreten für
Arsenicum
sprechen. Leukämie ( Kap. 24.3 ).
Lachesis
Folge von Unterdrückung einer Ausscheidung, einer Absonderung, z.B. deutliche Beschwerden seit der Menopause oder der vorzeitigen Menopause nach Hysterektomie;
Starke Eifersuchtsthematik; sehr redegewandt und redselig, spricht sehr schnell, wechselt ständig das Thema.
Lachesis
lässt sich gut im psychischen Zustandsbild des Patienten erkennen, besonders wenn eine stark religiös geprägte Thematik dazu kommt. Der Patient fühlt sich von einer übermenschlichen Macht kontrolliert (auch
Naja, Thuja
), religiöse Verzweiflung, auffallend starke Religiosität schon bei Kindern und in der Pubertät, religiös geprägte Depression, wenn
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