Leitfaden Homöopathie (German Edition)
die Enzyme der Atmungskette in den Mitochondrien. Die Aktivierung der Zellatmung und die Regeneration zerstörter Atmungsfermente spielen eine zentrale Rolle bei der Tumorbehandlung.
Die Kunst und Schwierigkeit in der Homöopathie ist es, die Zeichen und Signale, die der Patient mit seinen Symptomen und Äußerungen aussendet, wahrzunehmen, richtig zu deuten und dann jeweils das für diesen Zustand passende homöopathische Mittel zu finden.
Konstitutions- oder Tumormittel
Das gewählte Arzneimittel sollte einen Organbezug und einen Bezug zur Pathologie aufweisen. Z.B. ist bei einem Leberparenchymschaden ein Mittel zu suchen, das auch in der toxikologischen Prüfung solche Verränderungen hervorrufen kann. Zwar kann jedes Mittel, das wegen der passenden Symptomatologie gewählt wurde, eine Besserung vollbringen, aber es hat sich gezeigt, dass ein Mittel, das keinen Organbezug hat, oft nur eine palliative Wirkung zeigt.
Es kann ein Fehler sein, aufgrund der Totalität der Symptome ein Mittel zu wählen, das die Konstitution des Patienten stärkt, den Tumor aber möglicherweise unbeeinflusst lässt und dieser im schlimmsten Fall weiter wächst. Es hat sich gezeigt, dass man mit homöopathischen Mitteln spezielle Symptome zum Verschwinden bringen kann. Damit aber ist noch nicht garantiert, dass das Mittel auch in der Lage ist, tiefwirkende Verränderungen am Tumor selbst hervorzurufen.
Beispiel
Eine Frau (konstitutionell
Sepia
), bekommt einen starken Schlag auf die Brust, sie hat eine Zeit lang Schmerzen, die aber wieder vergehen. Ein Jahr später bekommt sie genau an der Stelle einen Tumor.
Vorgehen: Gründliche Anamnese: Die Totalität der Symptome ergibt z.B.
Sepia
. Der Schlag auf die Brust als eventueller Tumorauslöser gibt uns Hinweise auf
Conium
oder
Bellis perennis
. Wenn wir Hinweise auf eine
Conium
-Pathologie haben, dann ist es wichtig, genauestens zu hinterfragen, ob es seit dem Schlag auf die Brust Veränderungen im Gemüt oder auf physischer Ebene gegeben hat (manchmal zeigen sich z.B. spezielle Schwindelzustände), die auf
Conium
hinweisen.
Wenn die Ursache des Tumors der Schlag auf die Brust gewesen ist, und die auftretenden Symptome
Conium
erfordern, dann ist dieses Mittel in der Lage, das Tumorgeschehen günstig zu beeinflussen.
Dosierung ( Kap. 6 )
Q-Potenzen
Es hat sich bewährt, bei Tumorpatienten mit Q- Potenzen zu beginnen:
Man erhält in kurzer Zeit Reaktionen auf die Mittelgabe und kann dadurch beurteilen, ob das Mittel richtig gewählt ist.
Q-Potenzen können wegen ihrer kürzeren Wirkungszeit schneller gewechselt werden.
Bei sehr geschwächten Personen kann eine Hochpotenz zu starke Erstreaktionen auslösen, was mit Q-Potenzen vermieden wird.
Wenn Organsysteme wie Herz, Leber, Gehirn, Lunge, Nieren betroffen sind, dann sollte man (anfänglich) nicht über C200 dosieren, weil sonst der Organismus überfordert werden kann.
Ein weiterer Vorteil ist die bessere Wirkung der Q-Potenzen gegenüber C-Potenzen bei paralleler schulmedizinischer Medikation .
C-Potenzen
Nach einiger Zeit (Wochen bis Monate) mit Q-Potenzen kann man zu C-Potenzen wechseln. C-Potenzen werden normalerweise in stabilisierten Fällen gegeben. Die Wirkungsdauer von 35–40 Tagen wird in der Regel abgewartet. Wenn die Vitalität gut ist, und die Symptomatik nicht ständig wechselt, kann man Tumorfälle gut mit C-Potenzen führen.
Es gibt einige Fälle, in denen C-Potenzen besser wirken als Q-Potenzen, deshalb ist es wichtig, verschiedene Potenzgrade zu versuchen, wenn man sich des Mittels sicher ist. Es hat sich gezeigt, dass bei manchen Tumorfällen das angezeigte Mittel keine 35 Tage wirkt, sondern vom Organismus schneller verbraucht wird, und eine frühere Wiederholung notwendig ist.
C-Potenzen bei ausgewählten Fällen
Der indische Arzt A.U. Ramakrishnan entwickelte eine Methode der Dosierung, mit der durch häufige Wiederholungen von C-Potenzen überraschende Heilungserfolge bei Krebspatienten erzielt werden konnten.
Bei dieser so genannten Plussing-Methode ( Kap. 6 ) wird mittels häufiger Wiederholung des homöopathischen Mittels versucht, den Organismus zu einer starken Abwehrreaktion anzuregen. Meist werden Mittel gegeben, die einen engen Bezug zu dem erkrankten Organ haben. So hat z.B. Burnett
Aurum muriaticum natronatum
als Mittel mit spezieller Wirkung auf den Uterus herausgearbeitet.
Ramakrishnan gibt bei Uteruskarzinom z.B.
Aurum muriaticum natronatum
10 × täglich in C200 und wechselt nach
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