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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Streuung der einfallenden Lichtstrahlen (Brechungsanomalie).
    Cataracta complicata: Linsentrübung bei anderen Augenerkrankungen (z.B. bei chronischer Uveitis, Netzhautablösung, Glaukom).
    Cataracta traumatica: Linsentrübung nach Augenverletzungen. Entstehung auch Jahrzehnte nach einer Prellung z.B. durch Schneeball, Faustschlag.
    Symptome: unscharfes Sehen (wie durch einen „grauweißen Nebel“), Verschwimmen von Farben und Konturen, Doppelbilder bei der speichenförmigen Linsentrübung (monokular), Blendungserscheinungen bei Tageslicht (typischerweise besseres Sehen in der Dämmerung), keine Schmerzen.
    Die Sehstörungen nehmen allmählich zu und schränken den Erkrankten schließlich in allen Aktivitäten erheblich ein.
    Formen: Rindentrübungen, kranz-, kern-, speichenförmige Trübungen.
    Therapeutische Strategie und homöopathische Behandlung
    Allgemein führen Einschränkungen der Sehkraft zu einem deutlichen, subjektiven Leidensdruck. Diesem Druck wird vom „Kataraktpatienten“ häufig durch die verständliche Entscheidung zur Kataraktoperation nachgegeben. Obwohl auch bei Katarakt eine klassisch-homöopathische Konstitutionstherapie durchgeführt werden kann, führt diese meist nicht zum vom Patienten gewünschten Ergebnis. Alternativ zur homöopathischen Konstitutionstherapie, die unabhängig von der speziellen Kataraktbehandlung durchgeführt werden sollte, gibt es homöopathische Vorgehensweisen, die zum Teil von den Vorgaben der klassischen Homöopathie abweichen. Da sie sich in der Praxis bewährt haben, sollen sie dennoch vorgestellt werden:
    Nach Prellungen eine Gabe
Arnica
D30, nach Commotio cerebri anfangs 1 ×
Arnica
D200, 3 Glob.
    Um eine mögliche Blockade infolge früherer Medikamentengabe (z.B. Cortison) „auszuradieren“, gebe man
Phosphoricum acidum
D12
, Hepar sulfuris
D12 oder
Sulfur
D12, 1–2 × tgl. 5 Glob. etwa 10 Tage (Patientenrücksprache!). Oft reicht aber auch eine Gabe
Sulfur
C30.
    Immer wieder ist bei ersten Beschwerden die Waterloh-Kur zu empfehlen: 17 Tage lang jeden Morgen 1 Tbl. bzw. 3–5 Glob. zunächst
Calcium fluoratum
D12, danach
Magnesium fluoratum
D6, dann
Magnesium fluoratum
D12, schließlich
Magnesium carbonicum
D8. Man kann danach eine Pause einlegen oder wieder mit
Calcium fluoratum
beginnen.
    Homöopathische Vorbereitung der Kataraktoperation: 3 × tgl.
Arnica
D4,
Ruta
D4 und Hypericum D3.
    Zusätzlich zur homöopathischen Therapie
Cineraria maritima
Augentropfen.
    Wahl der Symptome
    Die Katarakt stellt (wenn nicht medikamentös oder durch Trauma verursacht) aus homöopathischer Sicht die Folge einer chronisch-miasmatischen Erkrankung dar und muss als solche unter Berücksichtigung aller Symptome und Zeichen des Patienten behandelt werden. Bei der Symptomenauswahl kann die Katarakt aber durchaus als auffallendes Lokalsymptom im Sinne des „Organon“, § 153, gewertet werden.
    Miasmatische Zuordnung
    Die Katarakt ist der Psora zuzuordnen.
    Repertorium

    Die übergeordnete Rubrik Augen – Katarakt enthält 95 Arzneimittel und verdeutlicht, wie viele Medikamente für die Behandlung infrage kommen. Innerhalb der Kataraktrubrik finden sich noch einige praxisrelevante Differenzierungen, die bei der Arzneimittelfindung hilfreich sein können, z.B.:
    Auge
    Katarakt – rechts
    Katarakt – links
    Katarakt – alten Menschen, bei
    Katarakt – Anfangsstadium
    Katarakt – dunklen Tag besser sehen – kann an einem
    Katarakt – Fußschweiß – nach unterdrücktem
    Katarakt – Operation, nach
    Katarakt – Quetschung, durch
    Katarakt – Rindenstar
    Dosierung

    Die homöopathische Konstitutionsbehandlung wird mit Einmalgaben hoher C-Potenzen (200, M, XM), gesteigert nach der Kent’schen Skala, durchge- führt.
    Q-Potenzen finden bei der ausschließlichen Kataraktbehandlung keine Anwendung.
    Es können auch niedrige D-Potenzen verwendet werden, besonders bei der Behandlung nach bewährten Indikationen (s.o.).
    Verlaufsbeurteilung
    Die Kataraktbehandlung zielt selten auf eine Ausheilung der Gewebeveränderung, sondern eher auf eine Verzögerung der Krankheitsentwicklung bzw. auf einen Krankheitsstillstand. Selten kann bei Behandlungsbeginn vorausgesagt werden, inwieweit sich die Erkrankung beeinflussen lässt. Der objektive Befund „Katarakt“ ist also zumindest kurz- und mittelfristig nicht sehr gut zur Beurteilung des Therapieverlaufs geeignet. Im Rahmen der Anamnese muss deshalb genauestens auf andere Parameter geachtet werden, die sich als

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