Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Geschichte
Ansteckung durch Treponema pallida (entdeckt 1905)
1906 Wassermannreaktion (Diagnostik)
1909 Salvarsantherapie
1943 erste Penicillintherapie
1949 Treponema Pallidum-Imobilisationstest nach Nelson
Tab. 3.7 Übersicht über den Verlauf der erworbenen Syphilis
Primärstadium
•Ulcus durum
•Bubonen
Lues-II-Stadium
•Syphilitiden
•Syphilitische Affektionen der Schleimhäute
•Syphilitsche Leiden des Knochensystems
•Syphilitisches Exanthem
Lues-III-Stadium
•Tuberöse Syphilome
•Gummata
•Kutane Wucherungen
•Läsionen
Quartäre oder Meta-Lues
•Tabes dorsalis
•Argyll-Robertson-Phänomen
•Progressive Paralyse
•Psychische und intellektuelle Veränderungen bis zur Demenz
Schulmedizinische Begriffsdefinition
Lues acquisita, erworben durch exogene Übertragung.
Lues connata, die während der Schwangerschaft übertragen wird.
Primärstadium der Lues
Die Ansteckung wird durch das Eindringen der Erreger in die Haut oder Schleimhaut vollzogen. Der übliche Ansteckungsweg ist Geschlechtsverkehr. Es gibt aber auch Infektionen durch Kontakt mit infizierten Körpersekreten (Sperma, Speichel etc.) in Kleidung o.Ä.
Während des ca. drei Wochen dauernden Inkubationsstadiums sind die Erreger im Blut nicht nachweisbar (= seronegative Lues).
Der direkte Nachweis der Spirochäten erfolgt im Dunkelfeldmikroskop.
Der Primäraffekt gleicht im Anfang einem Herpesbläschen, es folgt ein Ulkus mit derbem Randwall (Ulcus durum, nicht zu verwechseln mit dem Ulcus molle).
Etwa nach zwei Wochen schwellen die regionären Lymphknoten an (Bubonen, die mit dem Ulkus den Primärkomplex bilden). Der Primärkomplex heilt innerhalb von sechs Wochen narbenlos ab. Wenn ein Ulkus bestand, kann sich auch eine Narbe bilden. Etwa sechs Wochen nach der Infektion lassen sich Antikörper im Serum nachweisen und es beginnt die Lues secundaria (Lues II).
Sekundärperiode – Sekundäre Lues (Lues-II-Stadium)
Sekundäre Formen der Syphilis
Die Syphilitiden (syphilitischen Hautleiden ): Sichere diagnostische Merkmale sind die eigentümliche Kupferfärbung sowie die Neigung, stets kreisrunde Formen zu bilden.
Die syphilitischen Affektionen der Schleimhäute:
–von Mund und Hals,
–von Kehlkopf und Nase,
–Ohrenaffektionen und Augenleiden.
Die syphilitschen Leiden des Knochensystems:
–syphilitische Knochenschmerzen,
–Entzündungen der Knochen und der Knochenhaut,
–Exostosen und Periostosen,
–Nekrose und Knochenfraß an Schädel, Nase und Gaumen.
Nach einer zweiten Inkubationszeit kommt es zur Eruption des syphilitischen Exanthems, das nicht juckt (ist ein Juckreiz dabei, dann ist die Syphilis aus homöopathischer Sicht verkompliziert mit Psora).
Die Lues II besitzt eine große Formenvielfalt. Es können gleichzeitig folgende Erscheinungen gefunden werden:
Genitale Läsionen: Condylomata lata.
Exantheme: Roseolen. Bleibt das Exanthem der Syphilis unbehandelt, können in einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren ein oder mehrere so genannte Rezidivexantheme auftreten. Die Läsionen werden aber spärlicher. Im Serum sind Antikörper nachweisbar. 30 % der unbehandelten Fälle heilen spontan aus.
Schleimhautplaque an Zunge, Gaumen.
Tonsillitis: Angina specifica.
Lymphknotenschwellung.
Morphe der Syphilitiden
Roseolen.
Papulöses Syphilid: besonders palmar und plantar.
Papulosqamöses Syphilid: polymorphe Bilder, sitzt oft an der Haargrenze (Corona venera).
Pustulöse und papulo-pustulöse Exantheme: Mundwinkel oder Nasolabialfalten.
Tertiäre Lues (Lues-III-Stadium)
Nach einer Latenz über drei bis fünf Jahre entwickelt sich eine infektallergische Reaktion. Histologisch zeigt sich eine zu zentraler Nekrose neigende, spezifische, granulomätose Entzündung (wie beim Tuberkuloid) sowie Strukturen mit reichlichen Plasmazellen.
Tertiäre Formen der Syphilis
Asymmetrischer Sitz der Hautveränderungen.
Narbige Abheilung der Läsionen.
Gute Gewebsabwehr: daher keine Erreger im Dunkelfeld nachweisbar und keine Kontagiosität mehr.
Klassische Seroreaktionen überwiegend positiv.
Tuberöse Syphilome mit Sitz der Veränderung im Corium.
Gummata bzw. Lues gummosa mit subakuter Lokalisation.
Die Syphilome können überall auftreten und sind meist serpinginös gruppiert.
Kutane Wucherungen
Tubero-serpinginöse Syphilome, die auch ulzerieren können.
Tuberös-ulzeröse Syphilome, meistens rotbräunlich gefärbt und
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