Leitfaden Homöopathie (German Edition)
schuppig.
Tuberös-squamöse Syphiliome: Ulzerationen zeigen dann gleichfalls die für die Läsionen dieser Phase typhische bogige Begrenzung.
Die Gummata bilden Läsionen , die grundsäztlich überall entstehen können:
Perforationen z.B. am Nasenseptum,
an der Zunge, den Nasolabialfalten, am Kinn, an der Stirn,
im Herzen, in der Lunge, in der Leber, Pankreas, Nieren, Hoden, Harnblase, in den Adnexen und im Gehirn (menignovaskuläre Neurosyphilis mit Hirninfarkten),
Aneurysmen, Apoplexe, Mesaortitis luica, Coronarverschluss,
am Knochen häufig syphilitische Periostitis, syphilitsche Exostosen,
Orchitis fibrosa spezifica.
Quartäre oder Meta-Lues
Tritt gewöhnlich 10–20 Jahre nach der Ansteckung mit den folgenden Symptomen auf:
Tabes dorsalis : Demyelisierung der Hinterstränge mit lanzierenden Schmerzen in Bauch und Beinen, Ataxie, Sensibilitätsstörungen und Verlust der Schmerzempfindlichkeit.
Fehlende reflektorische Pupillenverengung bei Lichteinfall mit Pupillenengstellung (Argyll-Robertson Phänomen).
Progressive Paralyse mit psychischen und intellektuellen Veränderungen bis zur Demenz.
Formen der Syphilis bei Säuglingen und Kindern
Fetale Lues
Totgeburt im siebten bis achten Schwangerschaftsmonat; Frühgeburt.
Lues connata praecox
Frühform: zahlreiche syphilitische Erscheinungen beim Neugeborenen: z.B. Coryza syphilitica (mit Schniefen, danach serös-blutig-eitriger Schnupfen und später Sattelnase). Pemphigus syphilitica (hochinfektiöse linsen- bis kirschkerngroße Blasen besonders an Handflächen und Fußsohlen), Hepatosplenomegalie, Erythroblastose, Anämie, Hyperbilirubinämie, febrile Temperaturen.
Spätform : diffuses Syphilid, Haut verdickt, spröde, glänzend, rissig, schuppig, gelblich milchkaffeeartig, Rhagaden, die das Lippenrot überschreiten und vernarben, Iritis, Chorioretinitis, Myokarditis, Nephrose.
Lues connata tarda
Spätsyphilitische Veränderungen, die erst im späten Schul- und Jugendalter auftreten:
Gummen,
Hutchinsontrias: Keratitis parenchymatose, Innenohrtaubheit, Tonnenform der oberen Schneidezähen mit halbmondförmiger Aussparung an den Schneideflächen,
Sattelnase, Olympierstirn, hypertrophische Periostitis der Tibia (Säbelscheidentibia), hoher gotischer Gaumen, Diasthema (= Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen).
Die hereditäre Syphilis
Hereditäre Stigmata der Syphilis in den nachfolgenden Generationen (nach J.H. Allen und Laborde)
Hinweise auf eine hereditäre syphilitische Belastung in der Familie können sein bei einer Historie von:
Syphilis, Toxoplasmose, Diphtherie,
Missbildungen, Organmissbildungen, Fehlgeburten, Totgeburten, Missgeburten, Zwillingsgeburten,
häufige Kindersterblichkeit (z.B. plötzlicher Kindstod),
Erkrankung eines Kindes an: Epilepsie, Hydrozephalus, Meningitis, Pneumonie, pulmonale Atelektasen, Diphtherie, Stenosis ostium cordis, Nephritis, Abszedierungen und Intestinalreizungen,
Alkoholismus, Drogensucht, psychiatrische Erkrankungen, Suizid,
Vitligo, Alopezia diffusa, Alopecia areata,
Tonsillenulzera, Ulcus ventriculi, Ulcus duodeni,
Apoplexie, Herzinfarkt,
Neurologische Erkrankungen: Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Epilep- sie,
Knochenerkrankungen: Osteogenesis imperfecta, Osteomalazie, Osteoporose, Osteomyelitis, Coxarthrose, Hüftdysplasie.
Stigmata der hereditären Syphilis bei Personen, die selbst keine nachweisbare Infektion mit Syphilis hatten
Psyche
Suizid bei Jugendlichen, psychische und moralische Degeneration
Legasthenie, Rechenschwäche, Stottern, Onychophagie
Kopf
Olympische Stirn, Stirnhöcker, Occipitalhöcker, Missbildungen der Lider
Venektasien an der Schläfe
Augen
Myopie, Hypermetropie, Astigmatismus, Nystagmus, Anisokorie, Mikrophtalmus, Strabismus (konvergens), Irisschlottern, Iriskolobom, unterschiedliche Irisfarbe (Dyschromie)
Ptosis, Missbildungen der Lider
Ohren
Abstehende Ohren, angewachsene Ohrläppchen, Missbildungen der Ohrmuschel
Morbus Menière
Nase
Sattelnase, Nasenspalte
Dicke Nasenkrusten, die immer wieder entfernt werden müssen, Ozäna
Schniefen bei Säuglingen
Mund
Gotischer Gaumen, doppelte oder dreifache Zunge, Kehlkopfkaries
Vielfältige Zahn- und Kieferfehlstellungen (beispielsweise Prognathie, echtes Diasthema), Zahnanlagestörungen, Zahnentwicklungsstörungen, gezackte Schneidezähne
Mundwinkelrhagaden, Leukoplakie der Mundhöhle, Warzen auf der Zunge (Hutchinson’sche Warze)
Sehr dicke
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