Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Komplikationen,
6.psychische Reaktionen,
7.Reaktionen auf das Impfvirus,
8.Reaktionen auf Impfstoffbestandteile (Konservierungsstoffe, Antibiotika, Hilfsstoffe),
9.Serumkrankheit (Reaktionen auf Fremdeiweiße),
10.Autoimmunreaktionen.
32.4 Homöopathische Behandlung von Impfnebenwirkungen
Wahl der Symptome
Die Vielzahl der modernen Impfstoffe, die verschiedenartigen Zusammensetzungen der Kombinationsimpfstoffe, die ständige Veränderung der Begleitstoffe und dieunterschiedliche Art der Impfstoffgewinnung und Konservierung lassen eine Vereinheitlichung in der Symptomwahl kaum zu. Die in der homöopathischen Literatur beschriebenen Strategien beziehen sich allesamt auf die heute abgeschaffte Pockenimpfung und sind für die modernen Impfstoffe nur sehr bedingt verwendbar.
Über die Jahre beobachtet und unter Sichtung der Nebenwirkungsbilder, lassen sich aber folgende wiederkehrende Hauptklassen von Impfnebenwirkungen beschreiben:
neurologische Symptome (z.B. aseptische Meninigitis, Erschöpfungssyndrom, Kopfschmerzen, nächtliches Schreien bei Kindern),
Entwicklungsverzögerung (z.B. Sprachentwicklung, motorische Entwicklung, Zahnung),
Autoimmunreaktion (z.B. Allergie, Anaphylaxie, Dermatose, Erkältungsanfälligkeit),
unspezifische Allgemeinreaktion (z.B. Konzentrationsstörung, Schlafstörung, Fieber),
Lokalreaktion.
Die große Vielfalt der in den Nebenwirkungslisten der Hersteller beschriebenen Symptome macht deutlich, dass im Einzelfall eine vollständige Symptomenerhebung notwendig ist.
Impfstoffnosoden
Zahlreiche Hersteller homöopathischer Arzneimittel haben Impfstoffnosoden im Programm. Sie werden empirisch bei Krankheiten eingesetzt, deren Ursache in einer Impfung vermutet wird. Der Einsatz erfolgt nach Maßgabe der Vorstellung, dass die Impfstoffe eine Art Arzneikrankheit ausgelöst haben, die sich auf diesem isopathischen Weg beseitigen lässt. In der Literatur lassen sich hierzu Heilungsberichte finden. Der standardisierte Einsatz von Impfstoffnosoden nach jeder Impfung, um die Nebenwirkungen zu „reduzieren“, lässt sich homöopathisch nicht begründen.
Miasmatische Zuordnung
Die Impfnebenwirkungen der Pockenimpfung gehören zum sykotischen Formenkreis (Vakzinose) und haben ihr Hauptmittel in
Thuja
.
Reaktionen auf moderne Impfstoffe lassen sich am ehesten als Aktivierung eines zugrunde liegenden Miasmas verstehen. Psorische Konstitutionen reagieren auf eine Impfung in der Regel zunächst nur mit Fieber und Hauterscheinungen. Steht die neurologische Symptomatik im Vordergrund, lässt sich ein pseudopsorisches oder syphilitisches Miasma vermuten.
Repertorium
Die Repertoriumsrubriken beziehen sich fast ausschließlich auf Folgen der Pockenimpfung und sind daher auf die modernen Impfstoffe nur sehr bedingt anwendbar. Die Hauptrubrik Allgemeines – Impfung, nach enthält etliche Beispiele für hilfreiche Rubriken bei neurologischen Impffolgen:
Gemüt
Schreien, Kreischen – Kindern, bei – Schlaf, im
Schreien, Kreischen – Cri encéphalique
Extremitäten
Zucken – Schlaf – agg. – während
Augen
Offen, öffnen – allgemein – halboffen
Lähmung – Lider – Oberlider
Gesicht
Faltig, runzelig – allgemein – Stirn
Dosierung
Bei akuten Impfkomplikationen haben sich Einmalgaben von Hochpotenzen (C30, C200, M) bewährt. Bei chronischen Impfschäden werden Einzelmittel in großen Abständen nach den Kriterien für die Behandlung chronischer Erkrankungen verordnet ( Kap. 3.3 ).
Verlaufsbeurteilung
Chronifizierte Impfschäden sind schwer zu behandeln und bedürfen einer jahrelangen Therapie, die insbesondere dadurch erschwert wird, dass die Symptome der Patienten mit denen der Impfkrankheit durchmischt sind. Die Auswahl der wahlanzeigenden Charakteristika ist oft behindert, weil eine Unterscheidung zwischen Impfkrankheit und Miasma des Patienten kaum noch möglich ist.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
!!! Apis, Ars., Echi., Hep., Kali-chl., Maland., Sil., Sulph., Thuj.
Das Hauptmittel für die Folgen von Pockenimpfung ist
Thuja
.
Apis
Berührungsempfindlichkeit der Haut. Brennen, Brennen durch Wärme. Ruhelosigkeit und Nervosität. Starke Schwellung. Stechen. Dyspnoe, erschwertes Einatmen. Glottisödem. Hände werden blau und kalt. Purpurfarbenes Gesicht. Schreckliche Ruhelosigkeit. Urtikaria. Wundheitsgefühl in der Brust. Zusammenschnürungsgefühl im Hals. Neurologische Zeichen. Cri encéphalique. Dauerndes Wimmern bei Kindern.
Weitere Kostenlose Bücher