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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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angezeigt.
    Tollwütige Tiere
    Neben der schulmedizinischen Versorgung mit Tetanustoxin ist die Gabe von
Lyssinum
sinnvoll. Bei auffallend deliranter Symptomatik kommen
Belladonna
und
Hyoscyamus
als Nachtschattengewächse infrage. Bei auffallender Ängstlichkeit und Ruhelosigkeit ist
Arsenicum album
eines von weiteren, infrage kommenden Mitteln. Im Übrigen ist zu bedenken, dass Tollwut auch durch Fledermäuse übertragen werden kann, deren Biss man nicht ungedingt spürt.

33.2 Hitze- und kältebedingte Notfälle
    Ganz wichtig sind die allgemeinen Behandlungsmaßnahmen, wobei die im Folgenden geschilderten Vorgehensweisen durchaus dem homöopathischen Simileprinzip der Heilung entsprechen. Dazu kommen dann die entsprechenden Akutmittel, die Gabe eines konstitutionellen Mittels ist hier weniger sinnvoll.

33.2.1 Erfrierung und Unterkühlung

    Erfrierung: Lokale, meist auf die Haut beschränkte Kälteschädigung ohne Absinken der Körperkerntemperatur, besonders an den Akren (Zehen, Finger, Ohrläppchen, Nasenspitze):
    Erfrierung 1. Grades: Verfärbung der Haut, die zunächst durch den kältebedingten Gefäßkrampf weiß, kalt und gefühllos ist. Später färbt sich die Haut blau-rot und wird äußerst schmerzhaft.
    Erfrierung 2. Grades: Typisch sind Blasenbildung (frühestens nach einem Tag) und starke Schwellungen („Frostbeulen“). Die Schmerzsensibilität ist erhalten.
    Erfrierung 3. Grades: Es entwickelt sich eine Nekrose. Die gesamte Haut und evtl. tiefere Weichteilschichten sind durch die kältebedingte Minderdurchblutung zerstört und verfärben sich schwarz-blau (frühestens nach einer Woche).
    Unterkühlung (Hypothermie): Absinken der Körperkerntemperatur < 35 °C, akute Lebensgefahr besteht bei Körpertemperaturen < 27–30 °C. Verlangsamung des Stoffwechsels mit resultierender Schläfrigkeit und Bewusstseinsveränderung, Bradykardie, Nachlassen der Schmerzempfindung.
    Therapeutische Strategie
    Erstmaßnahmen bei Erfrierung
    Bei leichter Erfrierung sind lokal langsam ansteigende Wärmebäder sinnvoll. Bei schweren Erfrierungen wird der gesamte Körper langsam erwärmt (Erwärmung von „innen nach außen“). Die Hautschäden werden dann, ähnlich wie bei Verbrennungen, steril abgedeckt.
    Erstmaßnahmen bei Unterkühlung
    Weitere Kälteverluste verhindern:
    nasse Kleider entfernen sowie den Unterkühlten gut bedeckt und windgeschützt lagern,
    nur bei leichter Unterkühlung mit erhaltenem Bewusstsein aktive Erwärmungsmaßnahmen ergreifen (Verabreichung warmer Getränke, warme Packungen im Bereich des Körperstammes).
    Achtung
    Bei allen schweren Fällen von Unterkühlung drohen bei der aktiven Wiedererwärmung schwerwiegende Komplikationen, z.B. Herzflimmern und Schock. In diesem Fall dann rasch kardiopulmonale Reanimation durchführen und Notarzt alarmieren.
    Homöopathische Behandlung
    Durch die homöopathische Therapie können Schmerzen gelindert und Folgeschäden reduziert werden. Außerdem hat die Homöopathie einen präventiven Charakter, um Frostbeulen zu verhindern, wenn eine konstitutionelle Neigung dazu besteht.
    Wahl der Symptome

    Akutsymptomatik und lokale Symptome (z.B. Frostbeulen, Blasenbildung, Verfärbung der erfrorenen Körperpartien)
    Qualität und das Ausmaß des Schmerzes
    Gemütszustand des Patienten (z.B. Ängstlichkeit, Unruhe, Redseligkeit, Schläfrigkeit)
    Modalitäten (z.B. Wärme oder Kälte amel. bzw. agg., Reiben amel. oder agg.)
    Allgemeine Symptome (z.B. Durst oder Zittern)
    Miasmatische Zuordnung
    Wie alle Traumata kann eine Erfrierung den Übergang eines Miasmas aus der Latenzphase in das nächste Stadium begünstigen ( Kap. 3.4 ).
    Repertorium

    Die Rubrik Allgemeines – Erfrierung, Beschwerden durch (12 AM) repräsentiert die meisten infrage kommenden Mittel. Ansonsten gibt es kaum spezielle Rubriken, sodass man die Fälle individuell repertorisieren sollte, dabei kann u.a. die Hautfarbe behilflich sein.
    Allgemeines
    Erfrierung, Beschwerden durch
    Frostbeulen
    Hypothermie
    Haut
    Farbe (mit Unterrubriken)
    Farbe – marmoriert – Frost, während
    Dosierung

    Hohe C-Potenzen: Im Allgemeinen empfiehlt sich die C30, ggf. auch höhere Potenzen geben oder in der Akutsituation steigern. Mind. 1–2 Gaben innerhalb von 24 h, meist mehrfache Wiederholung des Mittels erforderlich, wenn die Besserung nur kurze Zeit anhält.
    Niedrige C- und D-Potenzen: Bei leichten Fällen können auch D6 oder D12 als Tiefpotenz verabreicht werden, mehrfache Wiederholung der Potenz

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